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Älteres

Die beiden Motive auf AK_SFB 176_2 sind selbst in dieser Zusammenstellung bereits bekannt. Der Unterschied zur ersten archivierten Variante besteht im Wesentlichen in etwas weniger kunstvoll ausgeführtem "Gemüse", sprich Dekoration, sowie einem veränderten Schriftzug.
Verlag: C.G. Grubann.
Aufnahme <= 1897
Sammlung Erika Fischer

Da zum gestrigen Jubiläum der 350. archivierten Postkarte leider die Gratulationen ausblieben, gibt es heute zur Strafe nur dies...


Auch nach mehrmaligem Hinschauen erschliesst sich dem Betrachter kaum, warum sich dieses Motiv im Archiv wiederfindet. Ein Blick auf die bildabgewandte Seite bringt des Rätsels Lösung: Gruß aus der Hammermühle bei Senftenberg, N.-L. kann man dort lesen. AK_Son 014_1 ist derzeit nicht datierbar. Ich tippe jedoch auf Mitte bis Ende der 30er Jahre. Spezialisten für Fahrzeuge aus jener Zeit können dies möglicherweise bestätigen.
Emil Weissgärber, Senftenberg, N.-L.
L 2897 39
Aufnahme <= 19??
Sammlung Hans-Peter Rössiger
Ein herrenloser Handwagen geht mittels AK_GMa 019_1 auf dem Postweg um die ganze Welt...
Verlag C.G. Grubann, Senftenberg
E5563 3
Aufnahme <= 1914
Sammlung Andreas Schild



Heiliger Gral? Naja vielleicht nicht unbedingt aber zumindest für www.gruss-aus-senftenberg.de ist heute ein denkwürdiger Tag!
Bislang war der Untertitel Senftenberger Motive auf historischen Postkarten 1895 - 1945 an einer Stelle nämlich nur Wunschdenken. Gemeint ist die Jahreszahl 1895, denn bis zum heutigen Tage war die älteste archivierte Karte "nur" auf 1897 datierbar. Aufgrund der freundlichen Bereitstellung des Berliner Sammlers Theodor Restel, kann nunmehr eine der ersten Postkarten - möglicherweise die allererste - mit Senftenberger Motiven vorgestellt werden. Diese Karte verliess exakt am 17.09.1895 Senftenberg in Richtung Halberstadt.
Für AK_SFB 267_1, sowie für die Bereitstellung einer Vielzahl historischer Postkarten mit Senftenberger Motiven und Ansichten aus der näheren Umgebung, möchte ich mich ganz herzlich bei Theodor bedanken.
Auf weitere gute Zusammenarbeit!
Aufnahme <= 1895
Sammlung Theodor Restel


Bezugnehmend auf den gestrigen Beitrag folgt heute quasi das Bild zur Unterschrift.
Obwohl momentan sicher nur auf <= 1941 datierbar, wäre AK_SFB 266_1 die bessere Wahl für den LR-Beitrag gewesen, wenn man von der Untertitelung ausgeht. Ansonsten ist natürlich das gestrige Motiv ungleich schöner als der heutige Neuzugang mit seinem nationalsozialistischen Unterton.
Foto-Atelier Ernst Wenzel,
Senftenberg, Calauerstr. 13, Tel. 283
Aufnahme <= 1941
Sammlung Matthias Gleisner


Ein Grund warum ich das Ganze hier mit einer gewissen Ernsthaftigkeit betreibe: Ich ärgere mich über "Korken", die immer mal wieder passieren. So geschehen am 27.02.2012. An diesem Tag erschien in der Lausitzer Rundschau ein knapp halbseitiger Artikel, der sich mit der Geschichte der Senftenberger Schlossstrasse beschäftigte.
Illustriert war das Ganze unter anderem mit einer historischen Postkarte. So weit, so gut. Der eigentlich Fauxpas war die dazugehörende Bildunterschrift...
Da hatte man sich um gute 23 Jahre vertan!
Halten wir dem zuständigen Redakteur zugute, dass das verwendete Motiv bis dato nicht auf www.gruss-aus-senftenberg.de zu finden war.
Dank Frau Erika Fischer gilt diese Entschuldigung ab dem heutigen Tage nicht mehr, denn nun wurde die erste Variante, das Original von Brück & Sohn, digital archiviert.
Brück & Sohn, Meissen
19748
Aufnahme <= 1915
Sammlung Erika Fischer
An der heutigen Mehrbildkarte sind zwei Dinge bemerkenswert:
Erstens findet man darauf Abbildungen, die auch als Einzelmotive erhältlich waren. Das allein ist natürlich keine Besonderheit. Erstaunlich ist jedoch, dass es sich dabei um Motive handelt, die teilweise von anderen Verlegern verwendet wurden. Entweder nahm man es damals mit den Verwertungsrechten nicht so genau oder es herrschte eine Art joint venture zwischen vielen Postkartenverlagen.
Zweitens taucht auf AK_SFB 264_1 erstmals (zumindest hier im digitalen Archiv) ein bergbauliches Motiv auf. Abbildungen aus dem Umfeld der Kohleförderung sind ein ganz spezielles Thema unserer Region. Bislang habe ich mich noch nicht auf dieses Terrain vorgewagt, was sich jedoch irgendwann ändern wird.

Tipp Wer sehen möchte, wie der heutige Neuzugang vor der Restaurierung aussah und einige unterhaltsame Zeilen zum Thema Mehrbildkarte lesen möchte, den verweise ich auf den neuesten Beitrag meines Vaters...
Verlag Br. Pulczynski, Senftenberg, L.
Aufnahme <= 1919
Sammlung Irene Uhlmann



Die Postkarte mit den 8 Ansichten von Senftenberg brachte mich auf die Idee, mal über Sinn und Zweck der sog. MEHRBILDKARTEN zu plaudern. Diese nehmen heute in Sammlerkreisen keinen überaus hohen Stellenwert ein, weil trotz großer Motivfülle der Informationsgehalt relativ gering bleibt. Auf den bis zu 10 kleinformatigen Ansichten sind Details kaum zu erkennen und so verraten sie lediglich, dass dieser Ort über mehr als eine Sehenswürdigkeit verfügt und sich somit als Ausflugsziel durchaus sehen lassen kann.
Deshalb werden solche Mehrbildkarten häufig von Tagestouristen gekauft, die den Daheimgebliebenen mit ihrem reichhaltigen Besichtigungsprogramm imponieren wollen. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass heutzutage gerade die umworbenen Touristengebiete, Großstädte, Kur- und Seebäder, Wandergebiete und Wintersportzentren diese Ansichtskarten für Werbezwecke einsetzen.
Allerdings waren auch die alten, historischen Lithografien aus der Anfangszeit der Postkarte fast durchweg Mehrbildkarten, auf denen 3 bis 5 kleine Motive mit schmückendem Beiwerk, wie Wappen, Blumen, Ranken und Schleifenbändern, vermischt wurden. Die Ortsansichten waren allerdings nicht so streng geometrisch angeordnet wie heute und nahmen auch nur die obere Postkartenhälfte ein – in der unteren wurden die Grußworte platziert.

Erst als es erlaubt war, einen kleinen Raum auf der Vorderseite der Postkarte für persönliche Nachrichten zu nutzen, war der Weg frei für eine großformatige, detailreiche EINBILDKARTE.
Dennoch wurden in der Folgezeit nebenher vor allem "Zweibildkarten" produziert – überwiegend im Auftrag von Wirtsleuten diverser Gasthöfe, Restaurationen, Bahnhofsgaststätten, Cafes, sowie Pensionen und Hotels.
Das obere Bild zeigte meist das Gebäude in der Frontalansicht, das untere die kleine Gaststube bzw. den großen Festsaal – falls vorhanden, und wenn nicht, dann wenigstens den gemütlichen Bier- oder Konzertgarten.

 

Mehrbildkarten mit bis zu 10 Mikromotiven in s/w und color waren stets dem jeweiligen Modetrend unterworfen. Historiker schätzen ihren dokumentarischen Wert nicht so sehr, weil beispielsweise architektonische Details und Schriftzüge an öffentlichen Gebäuden, auch bei einer Vergrößerung, bedingt durch die geringere Auflösung, kaum zu erkennen bzw. zu entziffern sind.
Zum Glück für die Forscher waren aber viele der Mikrophotos von MEHRBILDKARTEN auch als EINBILDKARTEN im Umlauf.
Fazit: Gerade die allerersten Mehrbildkarten in Form von wunderschönen Lithografien sind, bezogen auf die Bildkomposition, die Farbauswahl und die verwendeten Schmuckelemente, richtige kleine Kunstwerke. Sie haben eine intensive, freudvolle Betrachtung und ihre Autoren ein großes Kompliment verdient.