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Älteres


Senftenberg
W.Peipers & Co., Cöln
Aufnahme <= 1913
Sammlung Matthias Gleisner
Im Original ein Reklameschild aus Pappe mit den Abmessungen 44cm * 30cm ist dies natürlich ein Fall für das neu geschaffene Subarchiv Sonstiges. Eine zeitliche Bestimmung fällt vergleichsweise schwer. Dass ich mich dennoch auf <= 1913 festgelegt habe, dafür mache ich folgende Anzeige aus dem Senftenberger Einwohnerbuch des Jahres 1914 verantwortlich...

Nachdem bereits die versammelte Konkurrenz ab ca. 1910 Reklame für diese neumodischen "Automobil-Fuhren" machte, zog auch Brodack im Jahr 1913 nach. Dies wird in der nebenstehenden Anzeige auch explizit im Text und bildlich herausgestellt. Auf der Papptafel ist davon weit und breit nichts zu sehen und ich glaube, dass dies geschehen wäre, hätte Brodack zu dieser Zeit bereits derartige Transportmöglichkeiten angeboten. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass die Reklame erst nach 1907 hergestellt wurde, denn im August 1908 machte Max Brodack im Senftenberger Anzeiger auf folgendes aufmerksam:

Hierdurch gestatte ich mir den werten Einwohnern von Senftenberg und der Umgegend ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich mein Fuhrgeschäft auch auf das

Leichenfuhrwesen

ausgedehnt habe. Durch die Anschaffung der Neuzeit entsprechender hocheleganter Gala-Wagen bin ich in der Lage, alle Klassen (I., II. und III.Klasse), sowie Kinder-Leichenwagen und Begleitwagen zu stellen...

Und eben jenes "Leichenfuhrwesen" wird auf der Reklametafel angepriesen. War die Datierung schon in gewisser Weise Detektivarbeit ist die Frage der Örtlichkeit des verwendeten Fotos derzeit unbeantwortet. Ich würde es als extrem unwahrscheinlich einstufen, dass das Bild nicht in Senftenberg gemacht wurde. Allein ich konnte bislang keine Parallelen zu mir bekannten Gebäuden finden. Die auf der Tafel angegebene Westpromenade 1 schliesse ich jedoch definitiv aus. Das Problem ist, dass Brodacks eine ganze Reihe von Immobilien im Senftenberger Stadtgebiet besassen bzw. bewirtschafteten. Neben besagter Westpromenade 1 können wir ihren Namen auch mit der Bärengasse und der "Weintraube" im Norden der Stadt in Verbindung bringen. Ausserdem gehörte ihnen wohl auch ein Gebäude im Dubinaweg. Gut möglich, dass es sich dabei um jenes Haus auf dem Foto handelt. Dieser Teil der Stadt ist nur bislang leider völlig undokumentiert, weshalb ich auf keinerlei Vergleichsmaterial zurückgreifen kann.


Senftenberg
Erich Krause, Papierhdlg.,
Senftenberg, N.-L.
31.
Ges. gesch.
Bromüra
Aufnahme <= 19??
Museen OSL
Senftenberg
Photo Kunstverlag Paul Bäcker,
Halle a.S.
Nr. 477
Aufnahme <= 19??
Sammlung Erika Fischer
AK_SFB 572_1 und 573_1. Beide Karten sind derzeit nicht sicher datierbar und auch nicht sonderlich schön... Zeitlich könnten sie jedoch relativ nah beieinander liegen. Die linke Karte ist dennoch einigermaßen interessant, ist doch auf ihr ein Detail zu sehen, welches ziemlich unerforscht ist - Das Roland-Standbild im Schlosshof. Selbst die derzeitigen Schlossherren - die Mitarbeiter des Museums - sind nicht darüber aussagefähig, woher, wieso und wann die Statue kam und warum sie wann wohin verschwand (siehe "Kippensand 2013")...

In dem kürzlich in Umland umbenannten Archiv geht es mit einer frühen Postkarte aus Reppist weiter. Ohne Verlegerangabe gehe ich davon aus, dass diese Exemplare von dem auf der Karte abgebildeten "Warenhaus Otto" vertrieben wurden.
Aufnahme <= 1909
Sammlung Norbert Jurk
Senftenberg

... Aber auch das Stadtinnere rund um den Marktplatz hat sich aufgehellt. Alte Gebäude, die den Stempel der Zeit recht deutlich und wenig augengefällig trugen, haben schönen Neu- und Umbauten Platz gemacht. Neue, helle Häuserfronten haben manches früher so griesgrämig ausschauende Haus in lachende Heiterkeit getaucht. Nur der überhohe Laternenmast auf dem Markt dient wohl mehr der Zweckmäßigkeit als dem guten Geschmack, darf aber, wie man mir mit Stolz versicherte, für sich den Ruhm in Anspruch nehmen, der höchste Beleuchtungsmast der Niederlausitz zu sein....

Dieser Auszug aus einem (erfundenen?) Leserbrief an den Senftenberger Anzeiger aus dem Jahr 1936 bringt für mich das ambivalente Verhältnis der Einwohner und Besucher Senftenbergs zu besagtem Laternenmast in der Mitte des Marktplatzes auf den Punkt. Auch muss man sich fragen, ob die die spätere Titulierung des zentralen Lichtspenders als "Langer Herrmann" anerkennend und stolz oder vielleicht doch eher spöttisch oder sogar abfällig gemeint war. Ich tendiere zu letzterem! Selbst die Postkartenhersteller hatten sich, wie ich unlängst ermittelt habe, gegen das Bauwerk verschworen... Aber sehen Sie selbst!
So kennen wir dieses Postkartenmotiv bereits...

Senftenberg

Und nun schauen Sie sich einmal die folgende Variante an...

Senftenberg
Verlag Schöning & Co., Lübeck
Nr. 63468
Aufnahme <= 1938
Archiv der Stadt Senftenberg

Hier wurde der Mast einfach aus dem Bild retuschiert. Den Vogel schiesst jedoch Version 3 ab!

Senftenberg
G.R. Ziethe, Buchhandlung,
Senftenberg. N.-L.
63468
Aufnahme <= 1938
Sammlung Wilhelm Petsch

Eingekürzt und mit einer völlig verkehrten Spitze versehen. Welchen Grund könnte es für diese nachträglichen Manipulationen gegeben haben? Ausser vielleicht die Anzahl der Motive auf www.gruss-aus-senftenberg.de künstlich in die Höhe zu treiben? Ich vermute, dass die Originalfotografie bereits ohne die "Auflösung", worum es sich bei diesem Gebilde überhaupt handelt, daher kam. Schnell kam vielleicht die Frage auf, was es mit der Säule, die sich quasi endlos in den Himmel schraubt, auf sich hat. Ohne den erklärenden "Lampenschirm" war die Frage nicht dauerhaft zu beantworten, weshalb man in der einen Instanz gleich einmal alles verschwinden liess. Im anderen Fall bastelte man einfach einen falschen, aber immerhin überhaupt einen Abschluss auf den Betonmast, wobei dieser jedoch gekürzt werden musste.


Was mir in letzter Zeit eindeutig zu kurz kam?


Immer nur diese zweifarbigen Ansichten. Diesen Mangel möchte ich mittels AK_SFB 192_3 beheben. Von diesem Motiv gibt es neben den nunmehr drei archivierten Fassungen mindestens noch eine weitere Variante.

Senftenberg   Senftenberg

Senftenberg
Verlag Wilhelm Brückner,
Senftenberg, N.-L.
Bahnhofstr. 27.
Aufnahme <= 1909
Sammlung Fred Förster

Senftenberg
d74
Aufnahme <= 1929
Sammlung Wilhelm Petsch
Senftenberg
E. Weissgärber, Senftenberg, N.-L.
3433
Aufnahme <= 1934
Sammlung Georg Messenbrink
Senftenberg
d74
Aufnahme <= 1929
Sammlung Fred Förster
Drei Aufnahmen vom Hotel Kronprinz. Links oben die Aussenansicht, die nun auch dem Letzten deutlich macht, dass an der Stelle wo derzeit Strassenbauarbeiten stattfinden, einst ein Haus stand, was ich im Vertrauen auch irgendwie besser finden würde. Ob die ordentlich geschmückten Tische auf den beiden Innenansichten etwas mit dem im Inserat beworbenen Kursus zu tun hatten ist nicht überliefert...

Senftenberger Anzeiger (1930)