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Älteres


Reproduktionen von 4 Farbdias (ca. 1913/14). Entnommen aus "Marga - Die erste deutsche Gartenstadt"
Wolfgang Joswig (2. Auflage, 1999)

Laut dem sehr empfehlenswerten Buch Marga - Die erste deutsche Gartenstadt wurden bei der Sanierung der Briesker Kirche 1991/92 im Turmknauf eine Reihe großformatiger gerahmter Farbdias gefunden. Ob es sich bei den vier im Buch reproduzierten und links abgebildeten Motiven um alle gefundenen Dias handelt, geht aus dem Text leider nicht hervor. Es ist jedoch anzunehmen.
Die Dias wurden Fachleuten in Köln für eine Expertise übergeben, die diese als Autochromeplatten (Verfahren der Gebrüder Lumière), bestimmten. Laut dem Text hatten diese Platten eine sehr geringe Lichtempfindlichkeit, die somit eine lange Belichtungszeit, das Arbeiten mit einem Stativ und eine gewisse Begrenztheit bei der Auswahl der Motive erforderten.
Bei dem Motiv oben links könnte man die Behauptung mit der langen Belichtungszeit jedoch anzweifeln, denn wie lange hätten die Personen regungslos verharren sollen?
Die Originaldias, die definitiv vor Ende 1914 angefertigt wurden (wie wären sie sonst in den Turmknauf gelangt?) wurden angeblich 1992 wieder in selbigem verschlossen. Ich wette, daß man damals keine qualitativ hochwertigen Reproduktionen von ihnen anfertigte und wir uns bis auf weiteres mit den Versionen aus dem Joswig-Buch begnügen müssen.

Zwei Dinge lassen sich festhalten. Erstens verfügen wir glücklicherweise über eine ziemlich hohe Zahl historischer und vor allem schöner Ansichten der Kolonie Marga und sind dabei nicht nur auf Ansichtskarten angewiesen. Zweitens lagen die Ansichtskartenproduzenten bei der Colorierung der schwarz-weißen Vorlagen nicht einmal so weit von der Realität entfernt.
Auch die heute vorgestellte Ansichtskarte erfuhr eine derartige Colorierung. Allerdings wurde die farbige Version bereits vor langer Zeit präsentiert. Am heutigen Tag gehen wir sozusagen zurück zur Quelle.

Senftenberg

Abgebildet ist ein kleines Stück der Ringstraße an der Kreuzung zur Viktoriastraße. Diese "Ecke" wurde offenbar sehr gerne von Fotografen genutzt. Auch das linke obere Motiv der Farbdias enstand dort, jedoch in entgegengesetzter Richtung.

Außerdem spielte die Ringstraße Anfang 1915 eine interessante Rolle! Aber lesen (und sehen) sie selbst...

Senftenberg
8347
Orig.-Aufn. v. P. Georg Schäfer, Dresden-A.
13488
Aufnahme <= 1909
Sammlung Matthias Gleisner

Senftenberg
AK_GMa 081_1
von <= 19?? auf <= 1919
Senftenberg
AK_GMa 040_1
von <= 19?? auf <= 1911

Nachdem wir uns in den letzten Wochen vermehrt im engeren Bereich des Senftenberger Stadtkerns herumgetrieben haben, soll in dieser Woche zur Abwechslung einmal wieder das Subarchiv Umland Zuwachs bekommen. Und das in Form dreier bisher noch nicht vorgestellter Motive aus bzw. dem direkten Umfeld des Paradieses.
Gemeint ist natürlich der Paradiesberg mit dem Wasserturm in Senftenberg 2 und das Gasthaus "Paradies"...

Senftenberg
Kunstanstalt Max Zibell, Berlin,
Danziger Str. 93, Tel. D4 Humboldt 8098
Aufnahme <= 1934
Sammlung Matthias Gleisner
Senftenberger Anzeiger (1922)
Senftenberg
E. Weissgärber, Senftenberg N.-L.
9870
Aufnahme <= 19??
Sammlung Norbert Jurk
Senftenberg
Foto u. Verlag Günther Heydecke,
Senftenberg, N.-L., Ruf 466
7930
Aufnahme <= 1944
Sammlung Norbert Jurk

Das interessanteste der drei Stücke ist zweifellos die linke Mehrbildkarte, auf der wir einen recht guten Eindruck von den äußeren Gegebenheiten des Areals erhalten - der Anstieg der Straße vorbei am Gasthof in Richtung Wasserturm. Vom Turm selbst gibt es ja auch nicht unbedingt sehr viele (unterschiedliche) Ansichten. Insofern ist dieser Teil der Ansichtskarte ein kleines "Highlight". Auf den Blick in den Tagebau hätte ich gut und gerne verzichten können. Derartige Motive haben wir zur Genüge im Subarchiv Bergbau und weitere werden folgen.

Auszug aus einem Messtischblatt (1925)

Mit der oberen Außenansicht der mittleren Mehrbildkarte komme ich derzeit nicht so recht klar. Mir fehlt ein wenig die Orientierung denn den Wasserturm im Hintergrund hätte ich so an dieser Stelle nicht vermutet. Der Rest der Innenansichten ist leidlich interessant. Der Blick auf die Kegelbahn noch am ehesten, da eine Abwechslung zu Tischen und Stühlen.
Die genaue zeitliche Bestimmung der Motive gestaltet sich etwas schwierig. Ich gehe davon aus, daß alle Karten derzeit zu spät datiert sind. Die rechte Karte fällt laut umseitigen Aufdruck in die Betreiberzeit von Erich Böhmig. Die darunter abgebildete Anzeige stammt aus dem Jahr 1937. Möglicherweise wird es zukünftig zu Korrekturen wie bei nachfolgendem "Update" kommen.

Senftenberg
AK_Rep 004_1
von <= 1905 auf <= 1900