|
In der Mehrzahl der Fälle greifen wir für die textliche Umrahmung innerhalb von www.gruss-aus-senftenberg.de auf
zeitgenössische lokale Publikationen in Form von Zeitungen und Heimatbüchern zurück. Unsere Region im
Allgemeinen und Senftenberg im Besonderen spielte aber auch in überregionalen Medien zuweilen ein kleine Rolle.
Auf derartiges Material stößt man in der Regel nur durch Zufall, aber wenn, dann wird man ggf. auch mit exklusivem
Inhalt belohnt. Wie in dem heutigen Fall. Entnommen sind nachfolgende Bild- und Textauszüge einer (wahrscheinlich
der September-) Ausgabe 1936 der Monatsschrift der Bausparkasse Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot Mein Eigen-Heim.
|
Senftenberger Anzeiger (1936)
|
|
In obigem Beitrag erhalten wir sehr detaillierte Informationen
über das entsprechende Eigenheim mit Standort Senftenberg. Wer
nunmehr bei der Verortung des abgebildeten Hauses ein wenig auf
dem Schlauch steht, dem liefere ich rechts zwei neue Ansichtskartenmotive,
die zwar nicht sonderlich schön, bei der Lagebestimmung aber
hilfreich sind. Der kleine Wasserlauf, der auf obigem Forto und
auch auf den beiden Postkarten (aus einer anderen Perspektive)
zu sehen ist, war der "Benediktengraben", der sich nicht rein
zufällig in der Nähe der Benediktenstraße befand...
|
Verlag H.Rubin & Co., Dresden-Loschwitz Echte Photographie 38 Aufnahme <= 1925 Sammlung Matthias Gleisner
|
Erich Krause, Papierhdlg., Senftenberg N.-L. Ges. gesch. Nr.27 Echte Photographie Teco Aufnahme <= 1933 Sammlung Matthias Gleisner
|
|
|
Für mich aus architektonischer Sicht eine der schönsten Ecken Senftenbergs - Die Kreuzung Bahnhofstraße - Laugkstraße - Annastraße (heute
Reyersbachstraße). Zumindest vor 1945. Zum Ende des Krieges bekam das Haus, in dem sich vormals das Bekleidungshaus Nathan Klein,
dann aber schon Ihling befand, einen oder mehrere Bombentreffer. Das Gebäude wurde später abgerissen und an dessen Stelle ein Neubau
errichtet.
Auch das Gebäude schräg gegenüber, im Volksmund Flemmings Häuser genannt, ereilte zu Kriegsende ein ähnliches Schicksal. Wobei ich hier nicht
eindeutig sagen kann, was genau (Bombentreffer oder Brandschatzung) zum irreparablen Schaden führte. Auch fehlen diesbezüglich jegliche
Bilddokumente, die den Zustand des Gebäudekomplexes Mitte bis Ende 1945 dokumentieren. Bis vor einigen Jahren standen noch Teile der Grundmauern
und bildeten die Einfriedung des "Postparkplatzes", der seit langem den Platz der klassischen Bebauung einer Flanier- und Einkaufsstraße
eingenommen hat.
Auf den heute dargebotenen Ansichtskartenmotiven können wir Flemmings Häuser mit dem schönen Zwiebeltürmchen, aber auch die gegenüberliegenden
Gebäude (Caplick, Vereinsbank) in alter Schönheit bewundern. Leider nicht "Nathan Klein", von dem es komischerweise nur ganz wenige Ansichten
gibt.
|
Zerstörtes Gebäude Bahnhofstr.23
"Nathan Klein"
|
|
Verlag: Br. Pulczynski, Senftenberg, L. Aufnahme <= 1912 Sammlung Matthias Gleisner
|
Verlag von Br. Pulczynski, Senftenberg (Lausitz) R. 11258 Aufnahme <= 1912 Sammlung Matthias Gleisner
|
Kunstverlag Reinhard Rothe (F. Mühlbach), Meißen. R 3255 No.1621 Aufnahme <= 1932 Sammlung Fred Förster
|
Während wir vom mittleren Motiv die colorierte Fassung schon lange kennen und somit die Szenerie nicht gänzlich unbekannt ist, sind die
Abbildungen links und rechts neu. Beim linken Exemplar fällt der zum Himmel strebende Mast auf dem Dach von "Caplick" auf. Hierbei handelt sich nicht
um eine Manipulation sondern wie mir scheint, um einen Fahnenmast. Zumindest kann man dieses Gebilde auch auf anderen Bildern des Gebäudes
ausmachen.
|
|
Ausschnitt aus einem Lageplan der Bahnhofstraße (August 1936)
|
|
|
|
|