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Ja ich weiß. Es ist wahrscheinlich für die meisten das Kaufargument für die Heimatbücher von Norbert Jurk, aber mir persönlich ist die Flut an Bildern und Grafiken
vielfach schlicht too much. Der Erfolg seiner Bücher gibt Norbert zwar recht, aber meine Kritik muß er sich dennoch ab und an anhören...
Möglicherweise bin ich in dieser Beziehung zu kritisch, bedingt durch den Umstand, daß ich viele der Abbildungen
bereits vor Erscheinen eines Buches kenne und daß ein Teil der Fotos zuvor durch meine Digitalwerkstatt gegangen ist. Schade finde ich, daß zuweilen aus meiner Sicht wichtige
und interessante Abbildungen zugunsten von Marginalien in den Hintergrund gedrängt werden bzw. im Überangebot einfach untergehen. Oder erinnert sich jemand lebhaft, folgende
Zeichnung im letzten 2017er Buch gesehen zu haben?
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Da wir bezüglich Senftenberger Ansichten vor 1890 nun wahrlich nicht gesegnet sind, hätte
ich mir gewünscht, daß diese Zeichnung stärker herausgestellt worden wäre. Immerhin sehen
wir auf dem Panorama aus südöstlicher Richtung ein Senftenberg wie es sich zum Anfang des
19. Jahrhunderts darstellte.
Da das Kreuztor (Abriß 1848) erkennbar ist und sich sogar der östliche Flügel des Schlosses
noch zweistöckig darstellt, kann damit der späteste Zeitpunkt der Situation auf 1837 fixiert
werden. Natürlich nur sofern die Zeichnung in sich konsistent ist.
Leider fehlen bezüglich des Kunstwerkes sämtliche Hintergrundinformationen (von wem, wann
gezeichnet?). Ich habe das Teil erst vor einem halben Jahr (wieder-)entdeckt und entlang
zweier Publikationen gelang es die Spur bis ins Senftenberger Museum zurückzuverfolgen.
Dort konnte ich schlussendlich vor wenigen Tagen einen Originaldruck scannen.
Vielleicht zu spät um in Norberts letztem Buch in einer angemessenen Größe zu erscheinen.
Stattdessen fristet dieses bislang einzige Bindeglied zwischen der Dilich (1629) - und
der Zschille (1890) - Darstellung Senftenbergs auf Seite 69 ein eher kümmerliches Dasein.
Na dann vielleicht Ende 2018 im nächsten Buch! Und dort möglicherweise gemeinsam mit einer
weiteren Zeichnung, die nachweislich aus dem Jahr 1787 stammt und die ich ebenfalls erst
innerhalb des letzten halben Jahres ausgegraben habe.
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Aufnahme <= 1837 Museen OSL
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Auch jemand, der auf seinen Produktionen gerne viele Bilder unterbrachte, die
natürlich aufgrund des begrenzten Raums auf einer damaligen Postkarte fast nur
noch mit Hilfe einer Lupe zu betrachten sind, war der Cottbuser Kaufmann Otto
Rechnitz. Er führte neben seinem normalen Kaufmannsbetrieb auch einen veritablen
Ansichtskartenverlag.
Seine Produkte zeichnen sich in der Regel durch 3 bis 4 einzelne Motive aus,
die zusätzlich mit Jugendstildekor versehen wurden. Der Raum für die eigentliche
Nachricht war meistens extrem begrenzt. Dies und der qualitativ nicht ganz so
gute Karton, machen eine digitale Restauration nicht unbedingt leichter.
Rechts abgebildet ist ein solches Exemplar. Grundsätzlich kennen wir diese
Mehrbildkarte schon in einem leicht veränderten Design. Was die beiden oberen
Abbildungen betrifft, verfügen wir glücklicherweise über Versionen in deutlich
größeren Abmessungen.
Heute können wir auch das 3. Motiv in diesen Reigen aufnehmen. Und das zudem in
einer wirklich phänomenalen Qualität!
Außerdem kann ich auch ein "Upgrade" des Motivs oben links präsentieren. Dieses war
bislang nur in einer beschnitteten Fassung Bestandteil des digitalen Archivs.
Abgesehen von der bereits auf der Originalfotografie fehlenden oberen linken Ecke
ebenfalls in bestechender Qualität.
In beiden Fällen handelt es sich wohl um Fotoabzüge erster Generation.
Das vierte und letzte Einzelmotiv ist leider bislang noch nicht in besserer
Qualität aufgetaucht.
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Postkarten Versandhaus Otto Rechnitz, Cottbus Aufnahme <= 1902 Sammlung Norbert Jurk
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Aufnahme <= 1902 Sammlung Klaus Hauptvogel
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Aufnahme <= 1902 Sammlung Klaus Hauptvogel
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