Verlag: Max Artlich, Phot., Senftenberg. Aufnahme <= 1911 Sammlung Detlef Krumm
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Empfänger dieser beiden Ansichtskarten waren damals sicher schwer beeindruckt
angesichts der steil abfallenden Geländekante, die einem hier geboten wird.
Und auch heutzutage fragt man sich, wie es mit der zu jener Zeit verfügbaren Technik
gelingen konnte, einen Kessel mit derartig hohen Wänden in die Gegend zu
fräsen. Immerhin erfolgte, wie man erkennen kann, der Abbau des knapp 20 Meter hohen
Kohlenflözes (das Deckgebirge hat mindestens dieselbe Höhe) noch mit purer Muskelkraft.
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Verlag: Max Artlich, Phot., Senftenberg. Aufnahme <= 1911 Sammlung Detlef Krumm
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Beide Aufnahmen sind zweifellos bei und derselben Gelegenheit geschossen worden und die bildseitige Aufschrift
gibt sogar Aufschluß darüber, wo. Nämlich im Tagebau 1, der sich in der Nähe von Meurostolln befunden haben muß.
Vielleicht sehen wir auf dem linken Foto sogar das andere Ende des berühmten "Meurostolln", dessen
Mundloch ja immer noch erhalten ist. Selbiges befindet sich am äußersten
nördlichen Rand von Hörlitz.
Man weiß es nicht! ![](images/dntknw.gif)
Genauso wenig, wie man heutzutage sagen kann, wo sich die nachfolgenden Szenen abspielten. Vermutlich konnte man das
bereits wenige Wochen nachdem der Fotograf die "Arbeiterdenkmäler" ablichtete auch schon nicht mehr. Dazu ist in einem
Tagebau viel zu viel Bewegung und das Gelände ist stetigen und schnellen Veränderungen unterworfen.
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Aufnahme = 1928 Sammlung Detlef Krumm
Gleis-Kolonne ⚒ 19 Grube Meurostolln 28 ⚒ Hoch die Arbeit! Dass sie keiner fassen kann!!
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Aufnahme = 1928 Sammlung Detlef Krumm
Personal v. Bagger S 43 Grube Meurostolln 1928
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Das Stichwort "Meurostolln" fällt auch auf diesen
beiden Fotopostkarten. Sicherlich nicht im Tagebau 1, sondern
in dem späteren, mit "4" bezeichneten, aufgenommen. Das konkrete Jahr wird
ebenfalls mitgeliefert und es besteht überhaupt kein Zweifel daran,
daß 7 der 8 Leute, die auf dem linken Stück auf oder am Bagger
herumturnen, auf dem rechten Exemplar näher an die Linse geholt
wurden.
Besagten "Tagebau 4" sehen wir auf der nächsten Postkarte, sofern
man der bildseitig aufgebrachten und von mir digital entfernten
Beschriftung trauen kann.
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Während wir wenigstens einen Ortsbezug erhalten, bleibt der Zeitpunkt der Aufnahme
im Dunkeln. Vermutlich auch so Ende der 1920er Jahre.
Aufnahme <= 19?? Sammlung Detlef Krumm
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Aufnahme <= 19?? Sammlung Theodor Restel
- Grube Meurostolln - Tagebau 4 -
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Gänzlich ohne Angaben kommt das letzte Stück für heute daher. Bei genauer Betrachtung
der abgebildeten Personen stellt man aber Überschneidungen mit dem Baggerpersonal weiter
oben fest. Und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn das im Hintergrund nicht sogar derselbe Bagger
ist, den man den beiden Ansichten aus dem Jahr 1928 ausmachen kann. Nunmehr jedoch in der Variante "Tiefschnitt" denn die Eimerleiter zeigt nach unten.
Insofern kann man positiv davon ausgehen, daß wir uns auch hier im Tagebau Meurostolln bewegen.
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