Neues 640 - 2025-04-13

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Matthias
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Neues 640 - 2025-04-13

Beitragvon Matthias » Sa 12. Apr 2025, 13:36

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Harald
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Re: Neues 640 - 2025-04-13

Beitragvon Harald » Sa 12. Apr 2025, 18:22

Illus Hmusik Jh..jpg


Der einleitende ILLUSTRIERTE STREIFZUG führt uns durch die HISTORIE vieler deutscher WOHNHÄUSER, die zugleich PFLEGESTÄTTEN guter klassischer & romantischer INSTRUMENTAL~ & VOKALMUSIK waren, welche man späterhin auch als >HAUSMUSIK< bezeichnete. Im 19. Jh. handelte sich zumeist um einfache, angenehme STÜCKE, die auch von mehr oder minder geübten AMATEUREN ohne besondere technische & interpretatorische POBLEME im FAMILIEN~ & FREUNDESKREIS in sogenannten „HAUSKONZERTEN“ dargeboten wurden.
Im 20. Jh. führte eine erneute BLÜTE der HAUSMUSIK zur Herstellung von, auch für KINDER leicht erlernbaren & einfach zu gebrauchenden, MUSIKINSTRUMENTEN wie Blockflöte, Gitarre, Akkordeon & diversen Schlaginstrumenten.
GEORG HIRSCH galt schon damals als profunder FÖRDERER des INSTRUMENTALUNTERRICHTS durch PRIVATLEHRER & ~INNEN, beriet und unterstützte tatkräftig die zahlreichen regionalen AMATEUR~ & BERUFSMUSIKER und trat darüber hinaus als verlässlicher „KONZERTFLÜGEL-SPONSOR“ bei KONZERTEN zum alljährlichen >TAG DER HAUSMUSIK< in Erscheinung.

Mu-Lehrer.jpg

Wenn man damals >HAUSMUSIK< sagte, meinte man durchaus nicht nur eine MUSIK, die nur innerhalb der 4 Wände eines musikfreudigen HEIMS ertönt, sondern eine GUTE, gewissermaßen KLEINE MUSIK, die im Gegensatz steht zu der GROSSEN KONZERTMUSIK. Das konnte nun solistische bzw. 4-händige KLAVIERMUSIK sein oder ein Wechselspiel zwischen GEIGE & KLAVIER, denen sich ev. auch noch ein CELLO und eine BRATSCHE hinzugesellten. MUSIKFREUNDE DER ÄLTEREN GENERATION wissen jedoch aus ihren JUGENDTAGEN ganz gut, was gemeint ist, wenn von solcher HAUSMUSIK die Rede ist. Es war nämlich nichts BESONDERES oder gar UNGEWÖHNLICHES, wenn daheim im FAMILIENKREIS gesungen & gespielt wurde, im Gegenteil: es gehörte zum täglichen LEBEN, verdrängte die alltäglichen SORGEN, diente der ENTSPANNUNG und war oft auch Ausdruck des eigenen FÜHLENS & GLAUBENS.
In meiner KINDHEIT erlebte ich auch die sogenannten „FAHRENDEN MUSIKANTEN“, deren Ziehharmonika-Klänge auf den HINTERHÖFEN der Mietskasernen in der Kolonie >MEUROSTOLLN< von den Wänden widerhallten und in die ärmlichen Küchen & Stuben der BERGLEUTE drangen. Flugs lehnten sich meist die HAUSFRAUEN weit aus den FENSTERN, zogen ALLE KINDER über die HÖFE wie ein Rattenschwanz den MUSIKANTEN hinterher, während die MÄNNER im „Sitzkreis“ vor der HAUSTÜR für kurze Zeit die SORGEN des Tages vergaßen …

Tag der Hausmusik 33-34-35-36.jpg

Doch schon in der nicht mehr so geruhsamen, besinnlichen, sondern überwiegend aufregenden, zumeist sehr hektischen ZEIT der 1930/40er JAHRE geriet das MUSIZIEREN leider etwas in Vergessenheit, denn RADIO & GRAMMOPHON kamen ins Haus, so dass man es nicht mehr nötig zu haben glaubte, SELBST MUSIK ZU MACHEN, da man sich ja die MUSIK von „draußen zusenden lassen konnte.“
Dass es dennoch viele MENSCHEN gab, die ein INSTRUMENT spielen konnten, war den MUSIKLEHRERN & ~ INNEN zu verdanken, die nach den KRISENJAHREN wieder einen großen SCHÜLERKREIS fanden.
Die nachfolgenden INSERATE verweisen auf die prägende Rolle des GEORG HIRSCH betr. der VERSORGUNG MIT INSTRUMENTEN, mit „tonangebenden“ KLAVIEREN wie auch diversen VOLKSINSTRUMENTEN – und auf Kundenwunsch auch schon mal mit >VOLKSEMPFÄNGERN & PLATTENSPIELERN<…

1932 - 1943 Hirsch.jpg

Ein MUSIKALISCHER ZEITGENOSSE beschreibt die Qualen des NACHBARLICHEN KLAVIERSPIELENS in einer Darstellung, die wohl heutzutage gottlob an Aktualität eingebüßt hat – denn KLAVIERE IM WOHNZIMMER genießen seit langem SELTENHEITSWERT:

„Die QUALEN, die man täglich durch nachbarlich klimpernde DILETTANTEN & übende SCHÜLER erdulden muss, sind in allen Farben schon oft genug geschildert worden. Ich glaube allen Ernstes, dass unter den hunderterlei GERÄUSCHEN & MISSKLÄNGEN, welche tagsüber unsere OHREN zermartern und vorzeitig abstumpfen, diese musikalische FOLTER die aufreibendste ist.
In irgend eine wichtige ARBEIT oder ernste LEKTÜRE vertieft, welche der RUHE bedürftig, müssen wir wider Willen dem entsetzlichen KLAVIERSPIEL neben/über/unter uns zuhören; mit einer Art gespannter TODESANGST warten wir auf den uns wohlbekannten AKKORD, den das liebe FRÄULEIN jedes Mal FALSCH greift, wir zittern vor der TONLEITER, bei welcher der kleine JUNGE unfehlbar stocken und immer wieder von vorn anfangen wird…"


HAUSMUSIK unterliegt halt zumeist SUBJEKTIVER Betrachtungsweise,
wie das abschließende VIDEO beweist.




(Schluss folgt Anfang Mai)


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