Der einleitende
ILLUSTRIERTE STREIFZUG führt uns durch die
HISTORIE vieler deutscher
WOHNHÄUSER, die zugleich
PFLEGESTÄTTEN guter klassischer & romantischer
INSTRUMENTAL~ & VOKALMUSIK waren, welche man späterhin auch als
>HAUSMUSIK< bezeichnete. Im 19. Jh. handelte sich zumeist um einfache, angenehme
STÜCKE, die auch von mehr oder minder geübten
AMATEUREN ohne besondere technische & interpretatorische
POBLEME im
FAMILIEN~ & FREUNDESKREIS in sogenannten
„HAUSKONZERTEN“ dargeboten wurden.
Im 20. Jh. führte eine erneute
BLÜTE der
HAUSMUSIK zur Herstellung von, auch für
KINDER leicht erlernbaren & einfach zu gebrauchenden,
MUSIKINSTRUMENTEN wie Blockflöte, Gitarre, Akkordeon & diversen Schlaginstrumenten.
GEORG HIRSCH galt schon damals als profunder FÖRDERER des INSTRUMENTALUNTERRICHTS durch PRIVATLEHRER & ~INNEN, beriet und unterstützte tatkräftig die zahlreichen regionalen AMATEUR~ & BERUFSMUSIKER und trat darüber hinaus als verlässlicher „KONZERTFLÜGEL-SPONSOR“ bei KONZERTEN zum alljährlichen >TAG DER HAUSMUSIK< in Erscheinung. Wenn man damals
>HAUSMUSIK< sagte, meinte man durchaus nicht nur eine
MUSIK, die nur innerhalb der 4 Wände eines musikfreudigen
HEIMS ertönt, sondern eine
GUTE, gewissermaßen
KLEINE MUSIK, die im Gegensatz steht zu der
GROSSEN KONZERTMUSIK. Das konnte nun solistische bzw. 4-händige
KLAVIERMUSIK sein oder ein Wechselspiel zwischen
GEIGE & KLAVIER, denen sich ev. auch noch ein
CELLO und eine
BRATSCHE hinzugesellten.
MUSIKFREUNDE DER ÄLTEREN GENERATION wissen jedoch aus ihren
JUGENDTAGEN ganz gut, was gemeint ist, wenn von solcher
HAUSMUSIK die Rede ist. Es war nämlich nichts
BESONDERES oder gar
UNGEWÖHNLICHES, wenn daheim im
FAMILIENKREIS gesungen & gespielt wurde, im Gegenteil: es gehörte zum täglichen
LEBEN, verdrängte die alltäglichen
SORGEN, diente der
ENTSPANNUNG und war oft auch Ausdruck des eigenen
FÜHLENS & GLAUBENS.
In meiner KINDHEIT erlebte ich auch die sogenannten „FAHRENDEN MUSIKANTEN“, deren Ziehharmonika-Klänge auf den HINTERHÖFEN der Mietskasernen in der Kolonie >MEUROSTOLLN< von den Wänden widerhallten und in die ärmlichen Küchen & Stuben der BERGLEUTE drangen. Flugs lehnten sich meist die HAUSFRAUEN weit aus den FENSTERN, zogen ALLE KINDER über die HÖFE wie ein Rattenschwanz den MUSIKANTEN hinterher, während die MÄNNER im „Sitzkreis“ vor der HAUSTÜR für kurze Zeit die SORGEN des Tages vergaßen … Doch schon in der nicht mehr so geruhsamen, besinnlichen, sondern überwiegend aufregenden, zumeist sehr hektischen
ZEIT der 1930/40er JAHRE geriet das
MUSIZIEREN leider etwas in Vergessenheit, denn
RADIO & GRAMMOPHON kamen ins Haus, so dass man es nicht mehr nötig zu haben glaubte,
SELBST MUSIK ZU MACHEN, da man sich ja die
MUSIK von „draußen zusenden lassen konnte.“
Dass es dennoch viele
MENSCHEN gab, die ein
INSTRUMENT spielen konnten, war den
MUSIKLEHRERN & ~ INNEN zu verdanken, die nach den
KRISENJAHREN wieder einen großen
SCHÜLERKREIS fanden.
Die nachfolgenden
INSERATE verweisen auf die prägende Rolle des
GEORG HIRSCH betr. der
VERSORGUNG MIT INSTRUMENTEN, mit „tonangebenden“
KLAVIEREN wie auch diversen
VOLKSINSTRUMENTEN – und auf Kundenwunsch auch schon mal mit
>VOLKSEMPFÄNGERN & PLATTENSPIELERN<…Ein MUSIKALISCHER ZEITGENOSSE beschreibt die Qualen des NACHBARLICHEN KLAVIERSPIELENS in einer Darstellung, die wohl heutzutage gottlob an Aktualität eingebüßt hat – denn KLAVIERE IM WOHNZIMMER genießen seit langem SELTENHEITSWERT: „Die QUALEN, die man täglich durch nachbarlich klimpernde DILETTANTEN & übende SCHÜLER erdulden muss, sind in allen Farben schon oft genug geschildert worden. Ich glaube allen Ernstes, dass unter den hunderterlei GERÄUSCHEN & MISSKLÄNGEN, welche tagsüber unsere OHREN zermartern und vorzeitig abstumpfen, diese musikalische FOLTER die aufreibendste ist.
In irgend eine wichtige ARBEIT oder ernste LEKTÜRE vertieft, welche der RUHE bedürftig, müssen wir wider Willen dem entsetzlichen KLAVIERSPIEL neben/über/unter uns zuhören; mit einer Art gespannter TODESANGST warten wir auf den uns wohlbekannten AKKORD, den das liebe FRÄULEIN jedes Mal FALSCH greift, wir zittern vor der TONLEITER, bei welcher der kleine JUNGE unfehlbar stocken und immer wieder von vorn anfangen wird…"
HAUSMUSIK unterliegt halt zumeist SUBJEKTIVER Betrachtungsweise,
wie das abschließende VIDEO beweist.(Schluss folgt Anfang Mai)