Senftenberg, Stadtgründung, Chronica imperfecta
Leider sind die überlieferten Berichte und erhalten gebliebenen Materialien über die Burg und die entstandene Siedlung sehr ungenau,
lückenhaft und wenig beweiskräftig, so dass der Vorgang der Entstehung Senftenbergs noch immer unsicher und mit vielen Fragen
und Vermutungen verbunden ist und wohl auch bleiben wird.
Die Besitzer von Senftenberg
Um 1000
Die Gründung der Burg Senftenberg im Frühmittelalter ist nach der deutschen Besitznahme um das Jahr 1000 nach Christus erfolgt (u.a. Paulitzchronik, S. 45), damals noch als Holz-Erde-Wallanlage mit Palisaden.
1241
1241 wurden die Grenzen zwischen den Besitzungen des Bistums Meißen und der Krone Böhmens in der Oberlausitzer Grenzurkunde vertraglich geregelt (unterzeichnet von König Wenzel -dux Budissinensis war. Unterzeichnet auf d. Festung Königstein)
1279
wird Senftenberg erstmals urkundlich erwähnt.
Die älteste nachweisliche Erwähnung Senftenbergs findet sich in einer am 6. Oktober 1279 unterzeichneten Urkunde. Diese befindet sich heute im Brandenburgischen Hauptstaatsarchiv Potsdam. Darin bescheinigte Markgraf Heinrich der Erlauchte (Markgraf von Meißen, Markgraf der Lausitz) dem Kloster Dobrilugk den Erwerb des Dorfes Dobristroh von Otto von Schlieben. Die Lage des Ortes wird mit zwischen civitatem Calowe et Sennftenberc angegeben. Im Jahr 1301 wird Senftenberg erstmals als oppidum et castrum bezeichnet.
Senftenberg hat als ehemalige Warte gegen die Slawen schon einige Befestigungen und in den mancherlei Fehden eine Bedeutung erlangt.
Erste Besitzer der Feste und des Ortes Senftenberg sind 1290 Johann und Conrad von Senftenberg. Das Wappen der Senftenberger und der anderen Dynasten zeigt ein Schild mit drei Rosen (wie Spremberg, Senftenberg, Landsberg, Dahme, Zerbst, Hermsdorf/ b.Ruhland).
Bei denen von Ileburg sind wahrscheinlich aus den 3 Rosen später 3 Sterne geworden [Heraldik Spangenberg].
Die Herrschaft zu Senftenberg scheint Ende 13., Anfang des 14. Jhd. in verschiedenen Händen gewesen zu schein. [versch. Urkunden und Paulitz Seite 54].
Die Grafen von Ihleburg (sp. Eulenburg) müssen schon vor 1290 auf Senftenberg gesessen haben.
In den ersten Zeiten nach ihrer Gründung ist die Selbständigkeit der Städte noch stark eingeengt [Lehmann, NL, Vergangenheit]. Sie unterstanden dem Stadtherren, oder dem Fürsten der sie ins Leben gerufen hatte.
1285
Nächste Erwähnung am 15. November 1285, Urkunde des meißnischen Domherrn und Archidiaconus der Lausitz, Johannes.
1289
Der erste unter den Köckritzen, der urkundlich als Besitzer von Senftenberg auftritt, ist Heinrich von Köckritz (domicello- Hausfreund- des Markgrafen Dietzmann).
Von dem Wettiner Dietzmann erhielt Heinrich auch den Ritterschlag. Ihr Lehn erhielten die Köckritze mal von den Markgrafen von Meißen, von den Brandenburgern, den schlesischen Fürsten von Jauer, sowie von den Königen von Böhmen.
1290
Die von Ileburg sagen beim Jahre 1290, dass sie „die Rechtspflege hier als Ritter schon von Alter her gehabt hätten“.
Die Herren von Ileburg hatten neben ihrem ursprünglichen Stammgute Eilenburg as.d. Mulde frühzeitig mehrere Herrschaften in der Lausitz, vornehmlich Senftenberg, Liebenwerda, Sonnewalde und Calau.
Ende des 14. Jh. auch die Herrschaft Ruhland, die sie dann an Kaiser Karl verkauften. Wie lange die von Ileburg auf Senftenberg gesessen haben, lässt sich mit Bestimmtheit nicht nachweisen, doch scheinen sie bis zum Anfang des 15. Jh. noch Anteile besessen zu haben (siehe 1413).
Demnach war die Herrschaft Senftenberg über ein ganzes Jahrhundert hindurch im Besitze des edlen, ritterlichen Geschlechtes derer von Ileburg und ihrer Angehörigen.
Gleichzeitig mit denen von Ileburg saßen die von Senftenberg, von Köckritz, von Penzig und von Gorenz auf Senftenberg, was auf einen Teilbesitz seit den ältesten Zeiten, und auf eine große Zersplitterung in den Besitzverhältnissen, schließen lässt.
Die Angehörigen von Ileburg und ihre nächsten Verwandten die von Strehle, von Alsleben und von Sydow mochten wahrscheinlich durch bare Mittel die Vettern und Onkel unterstützt haben (Paulitzchronik, S. 58ff).
Am 2. März 1290 bezeugt Johann von Senftenberg, dass in seines Bruders Conrad und vieler anderer biederer Leute Gegenwart eine Grenzberichtigung zwischen dem anliegenden Dorfe Nossedil und Saalhausen gemacht worden sei.
Diezmann (eigentlich Dietrich III. (IV.), genannt Diezmann, um 1260 geboren, gest. 1307), aus dem Geschlecht der Wettiner, Sohn Albrechts des Entarteten und Enkel Heinrich des Erlauchten, Markgraf von Meißen, ist 1290 vom Reiche mit der Niederlausitz belehnt worden.
Er war als Dietrich IV. von 1291-1303 Markgraf der Lausitz (als Dietrich I. Landgraf von Thüringen) [Ditmar Lib.VI. Illis domicus].
Friedrich der Freidige (1257-1323), Bruder Diezmanns, folgte jetzt in der
Mark Meißen. Die Mark Landsberg wurde zum größten Teil an Albrecht gegeben.
Den Rest, der später den Namen Osterland führte, teilten sich Friedrich und Diezmann.
Alle drei Marken waren jetzt geteilt. Albrecht hat alsbald die Mark Landsberg in den Grenzen, wie sie ihm zugefallen war, an den Markgrafen Otto mit dem Pfeil von Brandenburg verpfändet.
Es sei hier gleich eingefügt, dass sie bis 1328 brandenburgisch blieb, dann als Heiratsgut an Braunschweig kam und 1347 von den Wettinern zurückgekauft wurde.
Die Niederlausitz ist ein kleines Land, deren Fläche sich im Lauf der Geschichte zwischen 7000 und 8000 km2 bewegte. Sie erstreckt sich zu beiden Seiten der mittleren Spree und der unteren Neiße, auf den heutigen Gebieten Deutschlands und Polens.
Im Westen bilden die Flüsse Schwarze Elster und Dahme die Grenze, im Osten reicht sie bis zu Bober und Oder. Genauer lässt sich die Niederlausitz nicht eingrenzen, weil sich der Zuschnitt ständig änderte [Leutsch Nachträge p.223]
1292
Johann von Senftenberg war einer der Getreuen (nobilis et tidelis) des Landgrafen Dietrich des Jüngeren von Osterland und der Lausitz, ebenso 1293 Friedericus de Strehle.
Die Herren von Senftenberg waren wahrscheinlich dynastischen Standes (nobilis).
Die Umschrift des Siegels von Konrad von Senftenberg lautete: „Siegel des Konrad von Senftenberg“ (Sigilum est trangulare, praeferens clipeum cum tribus rosis et est ejus circumscriptico“.
Ob von ihnen durch Heirat oder Kauf ein Teil des Schlosses und der Stadt Senftenberg, oder sonst in anderer Weise auf die Herren von Ihleburg übergegangen ist, ist urkundlich nicht festzustellen (Paulitz, S. 48).
Jedenfalls gab es sehr enge verwandtschaftliche Verhältnisse.
Urkunde z.B.: Zeuge: „Unse vettern der probist, unse Ome von Sprewinberg“.
1303
Die Lausitz kommt nach 165 Jahren, in denen sie von Fürsten aus dem Meißnischen Hause regiert worden war, an die Markgrafen von Brandenburg.
1308
verkauften Gumpert von Alsleben und Anno von Sydow ihre Anteile an Senftenberg ebenfalls an die Markgrafen Waldemar und Johann von Brandenburg.
Der Verkauf wird aber erst 1316 vollzogen.
1311/1316
Markgraf Waldemar von Brandenburg im Besitz von Senftenberg.
Bode (III.), der Ältere, von Ileburg und seine beiden gleichnamigen Söhne Bodo verkaufen dem Markgrafen Woldemar und Johann von Brandenburg das ihnen zustehende Drittel der Hälfte (etwa 16,67%) der Burg Senftenberg für 250 Mark und leisten vor den Rittern Friedrich, Bernhard und Thimo von Strehla und Johann von Kottbus Gewähr und verpflichten sich, mit Johann und Konrad von Senftenberg, solange diese mit den Mkgr. nicht versöhnt sind, keinen Frieden zu schließen [Lit.: actum et datum in Luckove a.d. MCCCXi feria ante, Berlin, Geh. Staatsarchiv, Geheimes Kabinettsarchiv IC4Bl. 36].
1316, Mai 25.
Urkunde: Die Brüder Gumpert und Gumpert von Alsleben und Anno von Sydow geloben den Mkgf. Woldemar und Johann V. von Brandenburg und der Lausitz, ihnen für den Fall des Absterbens ihrer Oheime Friedrich und Thimo und deren Vetters Bernhard von Strehla sowie die Entrichtung von 2500 Mark Silber, Burg, Stadt und Gebiet Senftenberg zu überlassen [Berlin, Geh. StA. Kopialbuch d. Geh. Kabinettsarchivs IC4 Bl. 68, Dr. Gercken I. S.280 Nr. 171].
Die von Alsleben waren ein mächtiges, reiches Vasallengeschlecht des Erzstiftes Magdeburg.
1312
Markgraf Waldemar unternimmt, wahrscheinlich von dem befestigten Senftenberg aus, einen Kriegszug gegen Friedrich den Gebissenen oder den Freidigen.
Der erste Angriff ging gegen Großenhain.
1318
Withigo, Bischof von Meißen, als Vormund der Söhne Hermanns, Burggrafen bei Golsen und mehrere Edle, Heinrich und Thymo Gebrüder von Colditz, Johann von Senftenberg, Richard und Heinrich von Dahme, Gbegrüder, Otto von Wettin und sein Bruder Otto von Borna und Otto von Ileburg d. J…erklären, daß wegen Todtschlages Hermanns und anderer diesem zugefügten Schäden eine Sühne mit dem Kloster Dobrilugk errichtet worden sein soll und versprechen sie aufrecht zu erhalten.
1319
war Herzog Heinrich von Jauer im Besitze und Lehnsherr von Senftenberg.
1325
Kg. Johann von Böhmen bezeugt vor Kg. Ludwig, den Hz. Heinrich (Hinco) von Schlesien und Herrn Jauer, seinen Schwager, von allen Verträgen über die Staädte und Schlösser Görlitz, Lauban, Sorau und Senftenberg und das Lausitzer Land sowie von dem vor ihm (dem König) bereits geleisteten Lehneid losgesprochen zu haben
[Dr.: N.Laus.Mag. 14(1836)S. 240].
1326
Die Brüder Heinrich und Nickel von Köckritz kaufen vom Schlesischen Herzog Heinrich von Jauer Senftenberg (Urkunde)
1326 Februar 18.
Der Ritter Heinrich von Köckritz verspricht, dem Markgrafen Friedrich von Meißen gegen jedermann zu dienen, nur nicht mit der Feste Senftenberg gegen den Herzog von Jauer. [Hdschr. Ausfertigung LHA. Dresden Nr. 2356- Perg. Drei SP.]
1328
Die Niederlausitz gehört den Wittelsbachern in Gestalt des deutschen Königs Ludwig IV., Herzog von Bayern. Der hatte das Land an seinem Schwiegersohn Friedrich II. von Meißen verpfändet.
In den damals wirren Zeiten hatte der Gegner der Wittelsbacher, Herzog Rudolf von Sachsen, Brandenburg „verwaltet“. Nach einer Annäherung der Kontrahenten räumten die Wittelsbacher dem Sachsen 1328 die Lausitz (Niederlausitz) auf 12 Jahre als Pfand ein. Dadurch konnte sich Herzog Rudolf weiter im Land festsetzen.
Bei der Abfassung der Formulierung der Nutzungsrechte im Gebiet zwischen Gröditsch, Kuschkow und Pretschen wird in dem lateinischen Text der regionale Begriff „Sprewalt“ erstmals genannt.
1336
wird Ludwig Markgraf zu Brandenburg mit der Lausitz und Senftenberg belehnt (siehe auch 1339)
1337 Januar
Hz. Heinrich von Schlesien, Herr zu Fürstenberg und Jauer, übergibt für den Fall, dass er ohne männliche Erben stürbe, Lauban, Friedberg, Sorau, Triebel, Senftenberg, Tzschocha und Schwerta gegen den lebenslänglichen Besitz von Glogau an Kg. Johann von Böhmen.
1339
Markgraf Ludwig löst, gegen Zahlung der Schuld, die Lausitz von dem Herzoge Rudolf von Sachsen wieder ein, wozu die ganze Mark durch eine außerordentliche Landbeede das Geld zusammenbringen musste. Das änderte aber nichts an der Lehnsabhängigkeit von Magdeburg.
1346, August 21.
Entstand der Bund der Oberlausitzer Sechsstädte (Görlitz, Bautzen, Zittau, Lauban, Kamenz, Löbau), um dessen Gunst und Hilfe sich später Kaiser und Fürsten bewarben (er bestand bis 1815). Er entstand auf ausdrücklichen Befehl „geheyze vnd … rathe des Landvogtes“ {Alexandra Karr, Diss. S. 22].
Der Landvogt, zeitgenössisch als advocatus, capitaneus, Vogt oder Hauptmann bezeichnet.
Der Gau der sorbischen Milzener, die spätere Oberlausitz, war seit dem 10. Jahrhundert
Expansionsziel der angrenzenden Länder. Das Gebiet war zuerst vom deutschen König
abhängig, dann kurze Zeit polnisch, später wechselte der Besitz mehrfach zwischen den
böhmischen Königen und den Markgrafen von Meißen, ehe das Land Budissin, wie die
Oberlausitz damals hieß, 1158 für mehr als 450 Jahre ein Nebenland des Königreichs Böhmen wurde [Neumann 1832, Versuch einer Geschichte der Niederlausitz und Archivalien Stadtarchiv Kamenz].
Ende des 14. Jh. setzte die gleichzeitige Benutzung des Namens „Oberlausitz“ ein.
1356
In seiner Goldenen Bulle, in der er u.a. Bestimmungen über die Kaiserwahl trifft, bestimmte Carl IV., dass die Herzöge von Sachsen und Brandenburg, sowie die Prinzen, der wendischen Sprache kundig sein müssen, „um dem wendischen Volke in der Nationalsprache Recht sprechen zu können“.
Senftenberg erhält von Carl IV. das Bierbraurecht
1361 Urkunde
Besitzer von Senftenberg Heinrich von Köckritz (1300 - 1386), a.d.H. Satan (später Saathain)
Besitzer von Senftenberg Nickel von Köckritz (gest. 1356), seit 1353 Haushofmeister von Markgraf Ludwig d.Römer von Brandenburg auf Senftenberg (er hatte 6 Kinder).
Ihr Bruder war auch Walter von Köckritz (gest. 1411), der ist so interessant, dass man ihn hier mal einfügen sollte. Walter von Köckritz war Domherr zu Meißen, Archidiakonus der Niederlausitz und ab 1409 sogar Bischof von Merseburg.
Außerdem Landvogt der Niederlausitz und der 1. Kanzler der Universität zu Leipzig.
Heinrich von Köckritz's Nachfolger auf Senftenberg war sein ältester Sohn Hans (von insg. 5 Söhnen).
Hans von Köckritz zeugte keinen Nachfolger. Mit ihm erlosch diese Nebenlinie 1423.
1363
Mit finanzieller Hilfe Bolkos II. von Schweidnitz löste Karl IV. 1363 für 31.000 Mark die Niederlausitz ein, die er am 1. November 1364 vertragsgemäß übernehmen konnte.
Kurz darauf verlieh er sie an Bolko auf dessen Lebenszeit, wodurch sich Bolkos Machtbereich bedeutend erweiterte.
1365 nahm Bolko das niederlausitzische Wappenbild des roten Stiers in sein Siegel auf. Nach seinem Tod 1368 ging die Niederlausitz an die Krone Böhmens
[Neumann J.W., Versuch einer Geschichte der NL, Lübben 1832, Bor153 d urn:de:bvb:12-bsb10013760-6, S.]
1368
Herzogin Agnes auf Schweidnitz erlaubt Heinrich von Köckritz bereits 1368, Haus und Stadt Senftenberg an seine Töchter fallen zu lassen („Weiberlehn und Kunkellehn" -als Gnade für treue Dienste" des Vaters). Heinrich starb, ohne männliche Nachkommen, erst 1386.
1370
Das Markgraftum Niederlausitz war 1370 vom böhmischen König und deutschen Kaiser Karl IV. nach seinem käuflichen Erwerb der Krone Böhmens inkorporiert worden, also als ein relativ eigenständiges Nebenland dem Königreich Böhmen angeschlossen worden. (Neitmann Einzelveröffentlichung des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Bd. II, 2006, S. 74).
Carl IV. (für seinen unmündigen Sohn Wenzel) verbindet „die Niederlausitz förmlich und auf ewige Zeiten mit der Krone Böhmens“.
1370 Dezember 19., (nach Paulitz 1371)
Heinrich von Köckritz auf Senftenberg schenkt Gut Reppist an der Kreuzkapelle auf dem Schloß zu Senftenberg [Breslau, StA. Landbuch Fürstentums Schweidnitz-Jauer. Köckritz S.50, Paulitz Chronik von Senftenberg, S.75]
1372
Erbvertrag zwischen dem Hause Wettin und der Krone Böhmens, 1372 zu Pirna abgeschlossen.
Carl IV. hatte 1370 außer der Niederlausitz viele andere Orte in Meißen an sich gebracht, die künftig in sächsischer Herrschaft bleiben sollten, so z.B. die Köckritzschen Besitzungen Senftenberg, Pirna, Satan usw.
Der Zorn des Kaisers (wegen ihres Raubrittertums), traf später die Köckritzer durch Güterentziehungen und erzwungene Schenkungen.
1374
Landtag Carl IV. in Guben.
Auf einem Landtag wurde in Gubin am 28. Mai 1374, die territoriale Vereinigung der Mark Brandenburg mit Böhmen, Schlesien und der Lausitz festgelegt.
(nicht identisch mit dem Gubiner Frieden- siehe 1462)
1376
Wird Wenzel zum römischen König gewählt. Sigismund musste Kurfürst von Brandenburg werden und für Johannes den dritten Sohn Carls wurde das besondere Herzogtum Görlitz gegründet.
Johannes, anfangs unter der Vormundschaft seiner Mutter Elisabeth (er war erst 8 Jahre alt beim Tode seines Vaters), gehörte damit die gesamte Niederlausitz.
Johannes wurde mit nur 26 Jahren vergiftet.
1377, Juli 22.
Walther von Köckritz schenkt dem Pfarrer von Altdöbern das Dorf Klein Jauer.
Diese Urkunde (sanktioniert von Carl IV.) ist sehr interessant:
Eine Marie Magdalena von Köckritz… soll dem Pfarrer von Senftenberg das Dorf Woschkow geschenkt haben…., Diese „dunkle Mitteilung, schreibt Paulitz, deutet auf einen ursprünglichen gemeinsamen Besitz von Senftenberg und Altdöbern hin [Quelle: die von Köckritze im Voigtlande, Meißen].
So geben die in den Händen der Köckritze sich befindlichen Schlösser dem Söldnerführer Heinrich von Köckritz eine hohe Bedeutung… durch ihre militärische Gruppierung.
Senftenberg, Elsterwerda und Satan nämlich gaben den Köckritzen die anschließenden Elsterüberquerungen in die Hände.
Während Tiefenau, Zabeltitz und Frauenhain die Röderlinie beherrschte.
Von diesen beiden Gruppen aus beherrschten die Köckritze die beiden östlich parallel laufenden Handels- und Kriegsstraßen durch die Gebiete der Lausitz und die Sechsstädte, nämlich die alte Zuckerstraße und die Salzstraße.
Altdöbern gab einen festen Stützpunkt im Innern des Landes.
1378
Im selben Jahr überweist Wenzel die Niederlausitz an seinen Bruder Sigismund, als er (Wenzel, der nie selbst in der Lausitz war), deutscher Kaiser wird.
Markgraf Jobst von Mähren wird Statthalter der NL.
„Es waren überhaupt alle Verträge, welche die unedlen und schwachen luxemburgischen Fürsten einander in den Zeiten der Noth und Verlegenheit abnöthigten und aufzwangen, höchst unsicheren Bestandes“
1390
geht Senftenberg durch Heirat mit einer von Köckritzschen Erbtochter auf die Familie von Penzig über.
Urkundlich tritt das Geschlecht Mitte des 13. Jahrhunderts auf.
Im Jahre 1398 saß Czaslaus von Penzig auf Senftenberg. Seine Söhne Heinrich, Hans und Georg,
Die angesehene Familie Penzig geriet durch Fehden in Verruf und zog sich durch Wegelagerei die Ungnade des Landesherrn zu.
Seit alter Zeit war die Herrschaft Senftenberg geteilt. Deshalb saßen Besitzer aus verschiedenen Familien auf Senftenberg. Mit denen von Penzig saßen auf Senftenberg die von Gorenzk, ein polnisches Geschlecht. Um 1400 waren sie Besitzer von Senftenberg und Finsterwalde.
Nahe Verwandte der von Ihleburgs, nämlich die von Sydow, die von Alsleben, die von Strehle besaßen ebenfalls Anteile an der Herrschaft Senftenberg. (Paul.S.59)
Von diesen Besitzungen aus machten die Gorinzker Überfälle in die Nachbargebiete. Deshalb führten die Sechsstädte 1409 Krieg gegen Senftenberg.
Die Gorinzker wurden aus dem Land getrieben.
1396
Schaffgotsch als Besitzer eines Teiles von Senftenberg.
1396 bekennt Gotsche Schaff (zu „Senftenberg gesessen“) eine Schenkung an die Kirche zu Dollhenchen. Dieser Gotsche Schaff war aber nicht Besitzer von Senftenberg, sondern in Abwesenheit eines der Besitzer, der Hüter des Schlosses und der Verwalter der Herrschaft als „Hauptmann“.
Den Schaffgotsch’s gehörte Wormlage, Neudöbern und Salgast u.a..
Die Schaffgotsch’s haben zudem viele Güter in Schlesien.
1397, Februar 21
In dieser Urkunde zum Übergang der Städte der Niederlausitz an Jobst, wird Senftenberg nicht aufgezählt. Wohl, weil Senftenberg bereits unmittelbar im Herrschaftsbesitz bei der Krone Böhmens war und verblieb.
Zur befohlenen Huldigung und Anerkennung der Verschreibung der Niederlausitz an Jobst am 14. April erscheinen nicht alle Landstände in Prag, Der Vertrag zwischen dem König und dem Markgrafen trat nicht in Kraft. Jobst musste die Niederlausitz gewaltsam nehmen. [Sachsenspiegel Landrecht ad Art.70Lib.III]
Jobst, der Sechsstädte Feind, war von Berlin aus in die Niederlausitz eingefallen (sein Heer stand in Luckau). Auch das Amt Senftenberg wurde in Mitleidenschaft gezogen.
1398
Czaslaus von Penzig (auch Penczk, Peynszk, Pentzigk geschrieben) sitzt zu Senftenberg.
1400
Anfang 1400 wird Friede geschlossen mit Jobst.
Die von Gorenzk, oder die „Gorinzker“ sind Besitzer von Senftenberg und Finsterwalde.
Die von Gorenzk waren Raubritter (siehe auch 1411)
1401
Vollständige Abtretung der Niederlausitz an Jobst auf Lebenszeit [14. September 1401]. Hierauf versuchte Jobst auch ernstlich für die Beruhigung des Landes zu sorgen. U.a. erobert er das für Urfehden bekannte Schloss Drebkau.
„Viele Landesbeschädiger aber blieben übrig und fassten neuen Mut durch die Entfernung der Markgrafen aus dem Lande“.
Das Waffengedröhn und das Jammergeschrei der wehrlos Beschädigten und die Noth war groß.“ [Paulitz. S. 80, Görlitzer Stadtarchiv, Notiz „Reuberczedil“].
Die Hauptsitze der Landesbeschädiger waren Senftenberg, Drebkau, Finsterwalde und Salgast. Otto von Kittlitz, als Landvogt der Oberlausitz ging ebenfalls gegen die Ländesbeschädiger vor und eroberte viele Schlösser.
Hans von Polenz Spezial: zum Besitz von Senftenberg
1406
Urkunde Hans von Polenz kauft ein Drittel von Senftenberg (von denen von Sydow, von Alsleben und von Strehle). Die von Penzig verkaufen einen Anteil an Senftenberg an Hans von Polenz.
Hans von Polenz besaß bereits seit 1406 wohl schon ein Drittel Teil von Senftenberg (den Rest besaßen die von Penzig und von Gorezk) und hielt sich bis 1408 mehrmals hier auf (mehrere Urkunden: Rath zu Görlitz schickte Boten zu Hanns von Polentz nach Senftenberg).
Polenz schien schon zu der Zeit (da war er gerade Mitte 20 Jahre) ein einflussreicher Mann gewesen zu sein, „dessen Rat und Hilfe man auch erbat“.
1407
ist Hans von Polenz in den Diensten Friedrich des Streitbaren (des Einfältigen). Markgraf von Meißen, bezeugt.
Polenz war Marschall am Hof des Markgrafen und leistete diesem auch Kriegsdienste. Er war sehr wohlhabend. Dank seines Vermögens konnte er seinen Landbesitz immer mehr erweitern, indem er verschuldeten Adligen die Güter abkaufte.
1407 gingen Rathsherren aus Görlitz nebst dem Landvogt nach Senftenberg, des von Ileburg wegen. Bald darauf begehrten die Bautzner ebenfalls Hilfe gegen den von Ileburg.
Hans von Polenz war zugleich auch Vertrauter des schwachen Königs Wenzel von Böhmen und stand bei diesem in hohem Ansinnen, wurde vom König oft zu Rathe gezogen [Paulitzchronik, 1923]
Bündnis zur Verteidigung gegen die Landesbeschädiger zwischen der Niederlausitz und den Städten der Oberlausitz (im April 1408 vollzogen) [Destinata Cod.III]
1408
Semphenbergk (Sempftenberg, Semtinberg) gehörte unter böhmischer Lehnshoheit der Familie von Köckeritz, von welcher es um 1400 an die Familie von Pengk oder Penzig und um 1408 an Hans von Polenz kam.
1411 vom böhmischen Landvogt Hinko Freiherrn von Duba erobert, aber von Polenz wiedergewonnen und zu seiner größeren Sicherheit scheinbar an Kurfürst Friedrich den Streitbaren von Sachsen verkauft.
Polenz blieb unter dem Namen eines kursächsischen Amtshauptmannes im Besitz desselben.
Urkunde: Als Landvogt und Teilbesitzer von Senftenberg legirt Hans von Polenz dem Pfarrer von Senftenberg 12 Scheffel Korn, welche der Besitzer der Hammermühle (Schmelzhütte mit Eisenhammer) zu Michaelis jedes Jahres an den geistlichen Kasten schütten mußte. Fazit: Er genehmigte die Hammermühle als Landvogt und bedachte gleichzeitig die Kirche Derivaten.
Von 1397 bis 1407 war Hinko II., Berka von der Duba Landvogt der Niederlausitz und von 1409 bis 1413 war es Hans von Torgau zu Zossen und Trebbin. Wer in dem dazwischen liegenden Jahr 1408 mit der Vertretung der Landvogtei beauftragt war, ist nicht zu ersehen. Wahrscheinlich was es Hans von Polenz der vom König interimsmäßig betraut war, so dass er schon Mitvogt der Lausitz war.
Mit dem Amt eines Landvogts waren gewöhnlich erträgliche Einnahmen verbunden.
1409
Die Sechsstädte zogen im Krieg gegen Senftenberg und vertrieben die von Gorinzker, die arge Straßenräuber waren, in das Meißnische Land.
Hans von Polenz kaufte Senftenberg und Finsterwalde in einer Abstandsumme von den Gorinzkern, „damit sie auf die durch Eroberung weggenommenen Besitzungen“ verzichteten.
Auch Altdöbern soll so auf Polenz „übergekommen sein“.
1410
König Wenzel wurde mehrmals während seiner Regierung von seinen Gegnern gefangen genommen. „Die „Schlaffheit“ brachte Wenzel, auch diesmal um den Besitz der Kaiserkrone.
Er behielt ab 1410 aber den Titel eines römischen Königs.“ [Neumann, Niederlausitz Versuch einer Geschichte]
Markgraf Jobst, ab 1410 Römisch Deutscher König, lieh Sigismund, König von Ungarn eine größere Geldmenge und erhielt dafür von ihm die Markgrafschaft Brandenburg, zunächst als Lehen, seit 1388 jedoch bis zu seinem Lebensende, mit allen Rechten eines Kurfürsten.
Czaslaus von Penzig’s Söhne, namens Heinrich Hans und Georg schenken der Stadt Senftenberg den „Penzken Laug“ hinter Jüttendorf, sowie die Berechtigung, dass die Bürger von Senftenberg alle Freitage in der „Pommelheide“ Brennholz schlagen dürfen.
Heinrich und Georg von Penzig stiften der Pfarrkirche zu Senftenberg einen Altar.
Vor 1412 verkaufen die von Penzig bereits wieder ihre Anteile an Senftenberg an Unbekannt.
Es wird vermutet, dass die Schenkungen und Verkäufe auch eine erzwungene Güterentziehung durch landesherrliche Verfügung wegen begangener Verbrechen gewesen sein kann. Einen schriftlichen Beleg, direkt dafür, gibt es nicht.
Das Stammgut Penzig kauft der Rath von Görlitz [Paulitzchronik S. 96]
Jobst von Mähren nahm ob der Kaiserwahl im Jahre 1410 wegen seines Pfandbesitzes der Niederlausitz die brandenburgische Wahlstimme in Anspruch (Das Pfandrecht war textlich eingekleidet in eine widerrufliche Eigentums-Übertragung) [Neumann J.W., Versuch einer Geschichte der NL, S. 91]
1411
Urkunde 14. Februar: Polenz kauft denen von Penzig und von Gorenzk je ihr Drittel von Senftenberg ab.
So hatte nun Hans von Polenz zuerst 1406 einen Teil, 1411 den von Penzigsten Anteil 1413 und den von Gorentz‘schen Anteil erworben, zu einem Ganzem vereinigt und war nunmehr Alleinbesitzer von Senftenberg.
Bemerkung: ob mit dem „Verkauf Ihres Anteils“ immer der gesamte Anteil einer Familie gemeint ist, ist nicht zu ermitteln.
Auch ist es mir mathematisch nicht gelungen die Verkäufe von einem Drittel, oder einer Hälfte, oder einem Drittel einer Hälfte, zu einem Ganzen zu fügen.
Es muss davon ausgegangen werden, dass ein Drittel nicht immer ein mathem. Drittel war und dass ein Drittel einer Hälfte auch nur als eine Beschreibung für einen Anteil am Ganzen benutzt wurde. Die Besitzverhältnisse an Senftenberg waren sehr zersplittert und die Urkunden über Käufe- und Verkäufe nicht immer zeitnah. (siehe später auch 1413)
Nach der Eroberung Senftenbergs durch Hinko von Duba soll Polenz „zur größeren Sicherheit“, Senftenberg an Friedrich den Streitbaren von Sachsen verkauft haben. Möglicherweise nur ein Scheinverkauf.
Polenz, seit 1407 beim Meißnischen Markgraf Friedrich dem Streitbaren, Marschall, wird von diesem in einer Urkunde als „lieber Getreuer und Heimlicher“ bezeichnet. Polenz befehligt noch die Truppen Friedrichs [Chronik J.G. Paulitz 1925]
Mit dem Tod Jobst von Mähren am 18. Januar 1411 war einer der drei Prätendenten um die deutsche Kaiserkrone abgetreten. Es blieben die beiden Brüder Wenzel und Sigismund (Söhne Kals IV.) übrig, von denen ersterer, seit 1400 durch einen Spruch der Reichsfürsten dieser Würde entsetzt, nunmehr nach dem Tod des Gegenkaisers Ruprecht, von Neuem darauf Ansprüche machte, während sein eigener Bruder als Bewerber auftrat.
Hans von Polenz streckt dem Stift Meißen eine beträchtliche Summe gegen die Verpfändung des Schlosses Stolpen vor. [Gerken, Historie und Geschichte Stolpen, 579ff]
Urkunde: Am 22. Februar 1411 von König Sigismund die Zusicherung: „dass das Land Lusitz von der Krone Behaimb nicht geschieden, verwiesen, vergeben, noch entfremdet werde, sondern unter ihm (Sigismund) und den nachfolgenden Königen zu Behaimb bei der Krone deselbst ewiglich bleiben und behalten werden.“
Am 8.8.1411 Zusicherung an die Stände.
Urkunde: Hans von Polenz verpflichtet sich am 8. Januar 1411 für einen Teil der Schulden von Bischof Thymo von Meißen gegen das Domkapitel einzustehen, um wenigstens die dringendsten Gläubiger in drei Terminen zu bedienen wofür ihm die bischöfliche Residenz zu Stolpen und Revenüen des Collegiatstift Wurzen verpfändet werden.
Sein Freund Nikolaus Carras- meißnischer Edelmann, und Foltsch, niederlausitzscher Edelmann von Torgau, beteiligen sich [Paulitzchronik]
Hans von Polenz kauft denen von Penzig ihren Anteil an Senftenberg ab.
Nachdem das adelige Raubritterschloß Finsterwalde (hpts. derer von Gorintzk aus Senftenberg) von den Ober- und Niederlausitzer Voigten erobert war, betrachtete Hans von Polenz die Besitzung der Gorintzker in Senftenberg „nach dem Rechte der Eroberung als ihm gehöriges Gut“ (er gibt ihnen aber freiwillig noch eine Summe Geld um alle ihre Ansprüche abzufinden. In der Urkunde dazu: „von den Gorinzkern gekauft“) [Paulitzchronik]
1412
Hans von Polenz war 1412 Amtmann von Dresden. Er heiratete Margarethe von Dohna, ihre gemeinsamen Söhne waren Jacob und Jacob von Polenz.
Er und Hinko Berka v.d. Duba bestätigen den Senftenbergern ihre Privilegien, namentlich die Holzberechtigung in der Pommernheide gemeinschaftlich, wobei Hans von Polens ausdrücklich Amtmann und Landvoigt genannt wird.
Seit 1412 werden Hlawatsch Berka v.d. Duba, Vogt zu Budissin, Görlitz und zu Lusitz gleichzeitig mit Hans von Polenz als Voigt der Ober- und Niederlausitz genannt (siehe Quellen die 1414 angeben).
Wie also Hlawatsch ganz unzweifelhaft Mitvoigt der Niederlausitz war, so erscheint auch Hans von Polenz als Mitvoigt der Oberlausitz [Paulitzchronik, S. 104]
Den Vogten ist viel an der Freundschaft mit Hans von Kottbus gelegen, weshalb sie sich ihm gegenüber hohen Verpflichtungen auferlegt haben.
Urkunde, Sigismund schreibt: „Da er ein voite der oberland wurde, do wurden sie (Land und Stände der Oberlausitz) beschedigt durch das Land czu Lusitz, und dorumb brechen er und Hanus von Polenczk das Land Lusitz an sich von dem von Torgau, dem sie sin gelt ylend bezalen mussten und mit großem schadin, und teten das in rechten treuen und czu fride lande, dasw sie billischir dank hetten, denn das man clag von in furbrengt.“
Sie werden also als „die Voite“ zusammengefasst und 1418 von den Ständen gemeinsam beim König verklagt.
Wie sich die beiden Vogte die erträglichen Einkünfte aus den Vogteien geteilt haben, ist nicht zu ersehen.
1413
Weitere Urkunde Penzig: über den Verkauf ihres dritten Anteils von Senftenberg an Hans von Polenz. Selber Tatbestand wie Urkunde 1411, mglw. nicht vollzogen worden.
Hans von Polenz ist jetzt alleiniger Besitzer von Senftenberg (Übereinstimmung der Historiker)
Im Jahr 1413 übernahm Hans von Polenz, den Ort Senftenberg durch Kauf von den Herren von Penzig und von Gorenz in seinen Besitz. Dort zeugen noch heute eine Gedenktafel am Schloss und das Polenzhaus von seiner Herrschaft.
Hans von Polenz ist nun alleiniger Besitzer von Senftenberg und Landvogt beider Lausitzen.
Er setzte dem Raubrittertum ein Ende. Hans von Polenz muss aber, obwohl er den Aufruhr hasste, ein Anhänger der Quitzows gewesen sein und dieselben gegen den Burggrafen von Nürnberg, aber wenigstens gegen den Erzbischof von Magdeburg unterstützt, resp. begünstigt haben, als sie um 1413 bei Jüterbogk und Dahme schrecklich hausten und endlich das Schloss Stülpe eroberten.
Nach dem Fall der Quitzows bedrohte der Erzbischof Günther von Magdeburg die Niederlausitz mit einem Kriegszuge. Eine Heeresabteilung des Markgrafen Wilhelm von Meißen war unter dem Ritter Otto von Pflugk das feste Schloss Bornsdorf eingeräumt worden.
Die Sechsstädte belagern Senftenberg und erobern dasselbe, wegen des Raubrittertums der Gorinzker [Schelz, Geschichte der O-und NL, Teil II., Seite 79].
1414
heißt es in mehreren Urkunden: „Hans von Polenz auf Senftenberg“. Er scheint sich jetzt mehr in Senftenberg als in Lübben aufgehalten zu haben.
Im September 1414 war Hans von Polenz Landvogt der Niederlausitz, wobei er eventuell bereits 1406/1408 in diesem Amt tätig war.
Ab 1422 war er sogar Pfandinhaber, also Besitzer der Niederlausitz (Eigentümer war der König) Dieses böhmische Nebenland wurde in seiner Amtszeit von allen Seiten bedrängt; die benachbarten Fürsten strebten danach, es zu erobern.
Hans von Torgau, Freund des Burggrafen Friedrich von Nürnberg (fränk. Hohenzollern, Statthalter und Verweser der Mark Brandenburg), legt sein Amt als Landvogt nieder.
An seine Stelle wird ein lausitzscher Ritter Hans von Polenz, von König Wenzel zum Landvogt bestellt. Hans von Polenz war ein vertrauter Freund Hinko Birken von Duba, der nunmehr Landvogt der Oberlausitz wurde.
Sein offizieller Titel lautete: „Hanns von Polenz, auf Senftenberg, Verweser der Sechslande und Sechsstädte, Milizmeister des Berges zu Kothen, Voigt zu Lusitz von 1414 – 1438.“) [Polenz, Hans von, falsch in: Allgemeine Deutsche Biographie (1888), S. 1414]
Es muss richtig heißen: Münzmeister zu Kuttenberg (eine Bergstadt in Mittelböhmen/ Silberbergbau).
Laut Adelung bezeichnete man als Verweser „eine Person, welche etwas verweset, die Aufsicht über dasselbe hat“. Oberster Verwalter. Münzmeister des Berges zu „Cutten“, =Kuttenberg ist ein Beweis, wie sehr Sigismund ihn durch die Übertragung eines der höheren Hofämter schätzte.
König Sigismund von Ungarn (Geschlecht der Luxemburger) als künftiger Nachfolger in der Krone Böhmens wird am 8. November zum römisch deutschen Kaiser gekrönt.
Urkunde: Hans von Polenz (Geldgeber) stellt den Gebrüdern von Krinitz (Pfandgeber) eine Schuld- und Pfandverschreibung über 170 Schock Pragischer Groschen aus,
Rat und Bürgerschaft zu Luckau sind Zeugen. Pfand war das Schloß Reschenwalde.
1415
begleitete Hans von Polenz den Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg und späteren brandenburgischen Kurfürsten Friedrich I. zum Konzil nach Konstanz.
Im selben Jahr ist er in Breslau, um eine Fehde der Oberlausitzer mit den Herzögen von Münsterberg zu befrieden.
Als Landvogt gelingt es ihm mit Hanns von Kottbus ein Schutzbündnis von 4 Jahren zwischen der Oberlausitz und der Niederlausitz abzuschließen.
„Magdeburger Fehde“: Der Erzbischof von Magdeburg ist in Fehde mit den Herzögen von Sachsen und droht der Niederlausitz mit einem Angriff. In Bautzen wird ein Bündnis mit Meißen beschlossen, es erfolgte zunächst kein Angriff. [Lit.: Neummann, Versuch Geschichte Niederlausitz, 2. Bd. S.56]
Die Meißner schonen die Niederlausitz ebenso wenig als die Magdeburger.
1416
Am 19. November 1416 wurde Hans von Polenz vom böhmischen König Wenzel mit Besitzungen in den Lausitzen belehnt.
Der Landvogt Hans von Polenz erwirbt 1416 (bis nach 1421) von denen von Rodstock das Amt Finsterwalde. Er konnte sich in den alleinigen Besitz von Finsterwalde bringen, nachdem er die Rechte des bisherigen Landvogts Hans von Torgau erworben und die Ansprüche Berkas von Duben abgefunden hatte und das Gut Salgast von Heinzen vom Waldau kaufte.
Nach dem Kauf von Finsterwalde hatte er genug Land in seinen Besitz gebracht, wodurch er am 19. November 1416 von König Wenzel als Lehnsherr anerkannt wurde. Der bisherige Landvogt Hans von Torgau besaß schon lange nicht mehr das Vertrauen König Wenzels, er schloss sich danach enger an seinen Freund den Burggrafen Friedrich von Hohenzollern.
1421 wiederholt König Sigismund den Belehnungsakt für Hans von Polenz.
Um sich die Zuneigung und die Hilfe seiner neuen Untertanen gegen seine Feinde zu sichern, erwies Sigismund ansehnliche Zugeständnisse.
Auf Befehl des Königs begibt sich Hans von Polenz nach Zittau um dem Landvogt der Oberlausitz gegen einen Aufstand beizustehen.
1417
Mehrere von ihm ausgestellte, aber weniger erhebliche Lehnsbriefe und Konsense.
Ritter Otto Hans von Pflug aus dem Meißnischen, fällt in die Niederlausitz ein. „Hieraus scheint hervorzugehen, dass die Fehde durch die Vereinigung des Landvogts mit dem Erzbischof von Magdeburg verwickelt, geworden, und der Markgraf von Meißen selbst ebenfalls wieder beteiligt war“ [Neumann, Versuch Geschichte Niederlausitz, Teil2, S. 58].
Die Beschwerden der Oberlausitzer weisen aber auch darauf hin, dass Hans von Polenz ursprünglich in einem guten Verhältnis mit Otto Pflugk stand, aber wohl heimlich auf einen Bruch mit Meißen hingewirkt haben muss, und ohne Zweifel nötigten ihn (Polenz) die Angriffe Pflugks auf die Niederlausitz zu offenen Feindseligkeiten gegen die Meißner Markgrafen die er wohl gern vermieden hätte. [Die Quitzows und ihre Zeit: oder, Die Mark Brandenburg, Karl Friedrich von Klöden · 1890]
1417 jedenfalls fällt der Meißner und ehemalige Freund Ritter Otto Pflugk in die Niederlausitz ein. Polenz ist im Bündnis mit Dietrich von Jüterbog. Pflugk kann aber von Polenz gefangen genommen werden und sein ganzer Haufen wird zerstreut [aus Geschichte der inneren Stadt Lübbenau, S.48]
Allein Hans von Polenz geriet bald in Sorge wegen der Rache der Freunde des Otto Pflugk. Markgraf Friedrich der Streitbare war gerade in Constanz. Polenz schrieb an König Wenzel und bat ihn, der König möge der Oberlausitz befehlen, dass sie ihm zu Hilfe kämen. Seinem Gesuch wurde entsprochen.
Das war schon ein gar mächtig Gemenge. Denn Hans von Polenz beschwert sich im Gegenzug ebenfalls beim König, dass es seitens der Oberlausitzer, trotz Befehl des Königs, keinen Beistand gegeben habe. Die Oberlausitzer wiederum beschwerten sich, dass es durch Polenz keine Unterstützung gab als Hanns von Kottbus in ihrem Land wütete.
1418
Hans von Polenz hatte große Schwierigkeiten, das Markgraftum gegen die äußeren Feinde zu verteidigen. Er sah sich außerstande, in der Niederlausitz den Frieden zu wahren und suchte daher Hilfe beim Oberlausitzer Sechsstädtebund, insbesondere bei den Bürgern von Bautzen.
Zeitweise befindet sich Hans von Polenz mit dem König in Prag.
Übrigens scheinen die Oberlausitzer mehr den Markgrafen Wilhelm begünstigt zu haben und dem Bischof abgeneigt zu sein, denn unter den Beschwerden über ihren eigenen Landvogt Hans von Polenz die sie bei dem König führten…. dass die Niederlausitz in eine völlig feindliche Stellung gegen die Sechslande trat.
Die Regierungssorgen in Ungarn und die drohenden Türkenkriege gestatteten es Sigismund nicht sich um die Lausitz zu kümmern.
Sigismunds Ansprüche auf die Nachfolge in Böhmen führten zudem zu heftiger Gegenwehr der Hussiten. Da Hans von Polenz zu den entschiedensten Gegnern der Hussiten zählte, so wurde seine Provinz, gleich der Oberlausitz, tiefer in die Kämpfe verwickelt.
Und vielfache Erfahrung dieser Kampfhandlungen war, dass selbst freiwillige Unterwerfung nicht gegen Mord, Plünderung und Vernichtung schützte.
1419
verpfändet Polenz Senftenberg für 422 Schock und 22 Groschen an Landgraf Friedrich den Älteren von Thüringen. Polenz ist damit kein Besitzer von Senftenberg mehr.
Lange Abwesenheit von Senftenberg (Budissin, Schlesien, Nürnberg, Prag, Böhmen, Mähren)
Da Senftenberg unmittelbar der böhmischen Krone gehörte, wurde es mehrfach nicht zur Niederlausitz, sondern zur Oberlausitz gerechnet.
Daher ist auch möglich, dass Hans von Polenz als Mitvogt der Oberlausitz hier landvogtteiliche Funktionen erfüllte [Paulitzchronik S. 100].
Hans von Polenz kaufte einen Teil des Gutes Wiesa bei Pulsnitz von den Herren zu Kamenz, dass er später an die Stadt Kamenz weiterverkaufte.
Er kauft weiterhin einen Teil der Städtchens Pulsnitz von denen von Kamenz.
Er kauft Gut Radmeritz an der Neisse (1418 oder 1419).
Am 16. August 1419 stirbt König Wenzel. Wenzel war wegen seines unwürdigen Benehmens wegen schon im Jahre 1400 der kaiserlichen Würde entkleidet worden und blieb bis zu seinem Tode nur noch König von Böhmen und Markgraf der Ober- und Niederlausitz, während auf seinen Bruder Sigismund die Römisch Deutsche Kaiserwürde übertragen wurde.
Ab dieser Zeit brachen die Hussitischen Unruhen aus. Jan Hus, tschechischer Theologe/ Prager Universität/ kirchliche Reformbewegung/ Konstanzer Konzil 1415/ verteidigt eine Lehren/ wird als Ketzer verbrannt. Anhänger identifizieren sich stark mit seiner Lehre/ er wird zum Märtyrer einer Bewegung die man bald als Hussen/ Hussiten bezeichnet/ die Kriege der Hussiten haben aber nichts mit Hus vorreformatorischen Lehre zu tun/ nationale Spannungen entladen sich.
Urkunde: "Hanns von Polenczk, voyt czu Lusicz, Folczsch von Torgaw, hawptman zcum Stolpen, und Hermann von Polenz, gesessen zcu Besdaw", verbürgen sich für die Stadt Guben, die dem gestrengen "Cunczen von Sidelicz, gesessin czu Kemmendorff und "Hanse von Libintal czu Gerstorff gesessen" 80 Schock Groschen zurückzuzahlen hat, nämlich 40 Schock nächsten Martinstag übers Jahr und 40 Schock in 2 Jahren im Hause des Bartolomeus Eberhardi zu Görlitz. Haftpflichtig sind folgende Gubener Bürger: "Tycze Palagk, Andres Joden, Benedictus Rychter, Christoffel Kolo, Danyel Ulsch, Frenczel Frangke, Peter Joden" und "Hannus Frangke".
Die 3 Edelleute verpflichten sich "ab wir dorane sumig worden und unser glouber nicht benemen", in die Stadt Guben in ein ehrbar Gasthaus, jeder mit 2 Pferden und 1 Knechte einzureiten und dort Einlager zu leisten. Datum: "Gegeben nach Gotes gebort virczenhundert iar und darnach in dem nuenczenden iare am nesten Donrstage vor Sente Symonis und Judentage etc."
Urkunde: Johann (Hans) von Polenz, Landvogt der Ober- und Niederlausitz, überträgt Peter, Abt des Zisterzienserklosters Dobrilugk, und dem Kloster das Dorf Drochow, das Nikolaus von Köckritz den Mönchen verkauft hatte. Mitbelehnt hat er Peter Richter und Johann Ritter, Bürger in Kirchhain. "gegebin [...] nach Cristi geburt virczhenhundert jor dornach in deme nuwenczhendin jare am dornstag vor Galli"
Urkunde: Hans von Polenz genehmigt bei der Anlegung der Mühle zu Treppendorf bei Lübben, dass dieselbe dem Hospital zu Lübben zinsen soll (sozialer Ausgleich)
1420
Im Januar ist er bei Kaiser Sigismund in Breslau.
Hans von Polenz stellt eine Urkunde für eine Mühle bei Treppendorf aus, er erwirbt das Gut Kreblitz, Kranzius, Spangenberg.
Durch eine Kriegslist gewinnt er dem Kaiser das Schloß Wischrad bei Prag zurück [Kloß, Geschichte der Hussitenkriege]
Urkunde: Abt Lukas von Neuzelle transsumiert der Stadt Guben die Urkunde des Hans von Polenz von 1420 (vgl. Rep. 8 Stadt Guben - Urkunden Nr. 65). Datum: "Geschreben Dinstagk noch Francisci im funfzenhundirsten und im ersten iare."
Urkunde: Abt Lukas von Neuzelle transsumiert der Stadt Guben die Urkunden des Hans von Polenz, des Heinrich Schenck von Landsberg und der Brüder Konrad und Dietrich von Ilow zu Straupitz, alle aus dem Jahre 1420 (vgl. Rep. 8 Stadt Guben - Urkunden Nr. 65 - 67). Datum: "Geschreben Dinstagk noch Francisci im funffczenhundersten und im ersten iaren."
Urkunde: Hans von Polenz ("Polenczk"), "voit czu Lausicz", bekundet, daß er den Zwist zwischen der Stadt Guben und Bartusch von "Weszinburg" auf "Bebirszberge" wegen der Jagd und Holzung in der Gubener Heide mit Hilfe der Räte Herzog Heinrichs: "alde Hansz von Knobilsdorff, Melcher Gorin" und "Heincze Kotwitcz" geschlichtet habe. Bartusch von "Weszinburg", der auf dem Teil der Heide, der zu Guben gehört, gejagt hat, und dessen Leute daselbst Holz geschlagen haben, verspricht die Gubener hinfort nicht mehr zu schädigen. Bei dem Landvogt war auch Kaspar von Dohna ("Donen"). Die Parteien waren an dem Fließ zusammengekommen, das die Gubener als ihre Grenze bezeichnet hatten. Datum: "Gegeben noch Gotis geborth vierczenhundirt iar dornach in dem zcwenczigisten iare" (1420).
Urkunde: Johann von Polenz, Landvogt der Niederlausitz, bekundet, dass er "von der macht wegin, die mir entpholen ist von dem allirdurchluchtigisten großmechtigen herren hern Sigemunde", den Brüdern Paul und Johann Schulte, Bürgern der Stadt Luckau, und ihren Erben zu Lehn gegeben habe im Dorf Koßwigk den Richter mit dem vierten Teil des Gerichts, 4 Erbhufen, 3 Gärtner und 1 Luckauische Mark Zins gelegen auf Paul Schultes Erbe zu Luckau, ferner Paul Schulte und seinen Erben 2 Schock und 23 Groschen böhmischer Münze, 15 Scheffel Korn und 6 1/2 Malter Hafer im Dorf Gehren sowie 7 Scheffel Korn und 7 Scheffel Hafer im Dorf Zöllmersdorf jährliche Zinse, ferner auf den genannten Gütern vom Vieh den schmalen Zehnten ("das dar heißet der smale zcehenden"). "Gegeben noch gotes gebort vyrczenhundirt jar dornoch in dem czwenezigistem jare am mitwochen noch dem suntage, alse man singet Judica in der Vasten."
1421
1421 hatte Polenz gewalttätige Auseinandersetzungen, die ihn sehr in Anspruch nahmen mit der Stadt Lübben wegen der Benutzung des Spreewaldes.
Er scheint sich fast das gesamte Jahr bei den kaiserlichen Truppen befunden zu haben.
Sigismund ermahnt den Mkgr. Friedrich v. Brandenburg wegen der vielen Streitpunkte zwischen ihm (Sigmund) u. dem König v. Polen, von der beabsichtigten Vermählung seines Sohnes mit der Erbtochter des polnischen Königs abzustehen. Dieser, wie auch Hrz. Witold v. Litthauen, nehme die böhmischen Ketzer in Schutz. Ad m. d. r. Franciscus prepositus Bolesl.
[Literatur: RI XI,1 n. 4464, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1421-0 ... _5018_4464]
Polenz gelingt ein Bündnis zwischen der Nieder- und Oberlausitz gegen die Hussiten.
Urkunde: Johann (Hans) von Polenz, Landvogt der Niederlausitz, vergleicht sich mit Johann von Biberstein über den in der Urkunde vom 16. Juni 1421 bezeugten Grenzverlauf (siehe Rep. 37 Herrschaft Beeskow-Storkow - Urkunden Nr. 18 C).
Urkunde: Johann von Polenz, Landvogt der Niederlausitz und Münzmeister zu Kuttenberg, bekundet, dass er auf Geheiß Sigismunds, Römischen Königs, Königs von Böhmen, Ungarn und Kroatien, Markgrafen der Lausitz, Paul Richard, Bürger der Stadt Luckau, der nützlichen Dienste wegen, die er dem König geleistet, sowie seinen Söhnen und Töchtern zu eigen gegeben habe …. Wer das Dorf in Zukunft haben wird, soll auch das Stück Acker haben, das in derselben Feldmark liegt und jährlich "gein Lobbin uff das sloß czinßet" 1 Groschen und 2 Hühner. "gegeben uff dem berge zcu Kuttin nach gotes gebort vyrczenhundert jar darnach in dem eynundczwanczigisten jare am suntage, alse man synget Exurge."
Urkunde: Johann von Polenz, Landvogt der Niederlausitz und Münzmeister zu Kuttenberg, bekundet, dass er auf Geheiß Sigismunds, Römischen Königs, Königs von Böhmen, Ungarn und Kroatien, Markgrafen der Lausitz, Paul Richard, Bürger der Stadt Luckau, der nützlichen Dienste wegen, die er dem König geleistet, sowie seinen Söhnen und Töchtern zu eigen gegeben habe "das stücke heidelandis, das do gelegen ist an der veltmarke sienes dorfis der Grossin Lubolcz [Groß Lubolz] und das sich anhebit bie der buchen, dem malbome, und an dem Lubbenisschin walde lengist abe hin geit bis an den weg, den die von der selben Lubolcz in den selben walt varen, das [...] Paulinus adir sine erben das selbe heideland bis an den walt, alse verre man das mit dem phluge gewynnen kan, zcu acker machen mogen, wenne sy wollen, und den nutczin und gebruchin an allem nutcze und yn allir maße, alse yn das beqweme duncket, adir mogin das selbe heideland ußthun yren geburen doselbist zcur Lubolcz uff jerlichen czins". Wer das Dorf in Zukunft haben wird, soll auch das Stück Acker haben, das in derselben Feldmark liegt und jährlich "gein Lobbin uff das sloß czinßet" 1 Groschen und 2 Hühner. "gegeben uff dem berge zcu Kuttin nach gotes gebort vyrczenhundert jar darnach in dem eynundczwanczigisten jare am suntage, alse man synget Exurge."