Unsere Vorfahren waren Slawen, wir sind ihre Nachfahren

An dieser Stelle können aktive Mitglieder des Forums ihre Beiträge leisten. Diese müssen somit nicht zwingend einem Thema der "Neues"-Seiten zugeordnet sein.
Christian neu in SFB
Beiträge: 178
Registriert: So 21. Nov 2021, 19:30

Unsere Vorfahren waren Slawen, wir sind ihre Nachfahren

Beitragvon Christian neu in SFB » So 21. Sep 2025, 11:05

Unsere Vorfahren waren Slawen, wir sind ihre Nachfahren

Die Ergebnisse des internationalen HistoGenes-Projekts aus dem Jahr 2025 haben die Diskussion um die slawische Einwanderung in Mitteldeutschland grundlegend verändert. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der Analyse von über 550 alten Genomen:

Genetische Belege für die Slaweneinwanderung
• Bevölkerungswechsel bestätigt: Die genetischen Daten zeigen klar, dass es sich nicht nur um kulturelle Diffusion handelte, sondern um eine tatsächliche Migration. In Mitteldeutschland, insbesondere östlich der Elbe-Saale-Linie, wurde ein slawischer Abstammungsanteil von etwa 85 % festgestellt (damalige Bevölkerung)
• Ursprungsgebiet: Die Slawen kamen aus dem Raum zwischen südlichem Weißrussland und der zentralen Ukraine. Diese Region war bereits durch Keramikfunde und Grabsitten als Ursprungsgebiet vermutet worden

Fazit: Die Slawen sind nicht Vergangenheit — sie sind Teil der Gegenwart
• Die heutigen Bewohner der Lausitz tragen nicht nur genetisch, sondern auch kulturell und sprachlich das Erbe der slawischen Einwanderung in sich. Die Region ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie Migration, Vermischung und kulturelle Beharrung über Jahrhunderte eine komplexe Identität formen können.

Was bedeutet das?
• Die Sorben sind genetisch fast genauso stark slawisch geprägt wie die heutigen Polen — ein klarer Hinweis auf ihre direkte Abstammung von den slawischen Einwanderern des Frühmittelalters.
Auch die heutige nicht-sorbische Bevölkerung Sachsens, besonders in der Lausitz, trägt einen signifikanten Anteil slawischer Gene von fast 40 % — trotz Jahrhunderten der Vermischung mit germanischen und anderen Gruppen.
• In Westdeutschland hingegen liegt der slawische Anteil deutlich niedriger, da die slawische Migration dort kaum stattfand. • In Regionen wie der Lausitz zeigen genetische Studien, dass ein erheblicher Anteil der heutigen Bevölkerung noch immer slawische Abstammungsmerkmale trägt — insbesondere in Gebieten mit sorbischer Kulturtradition.

• Die heutige genetische Vielfalt ist das Ergebnis von: Vermischung mit späteren Bevölkerungsgruppen (z. B. Franken, Sachsen, Hugenotten).
• Die genetische Spuren der slawischen Einwanderung sind nicht verschwunden, sondern Teil der heutigen Identität — biologisch, kulturell und sprachlich. Besonders in der Lausitz, wo die Sorben bis heute ihre Sprache und Traditionen pflegen, zeigt sich diese Kontinuität genetisch eindrucksvoll.

Sprache und Identität: Sorbisch als lebendiges Erbe
• Heute leben etwa 60.000 Sorben in der Lausitz, davon rund 20.000 mit aktiver Sprachkompetenz [diese Aussage ist nicht wiss. belegt- d.A.)
• Die Sprachen Obersorbisch (in der Oberlausitz) und Niedersorbisch (in der Niederlausitz) sind amtlich geschützt, werden in Schulen unterrichtet und in Medien verwendet. Sorbische Ortsnamen, Bräuche, Trachten und Feste wie das Zapust oder die Vogelhochzeit sind Ausdruck einer lebendigen slawischen Kultur.
• Die Bevölkerung Schlesiens weist ebenso eine starke slawische Grundstruktur auf, die sich aus der Einwanderung westslawischer Gruppen (vor allem Polanen, Böhmen und Sorben) ab dem 6.–7. Jahrhundert entwickelte. Genetische Studien zeigen, dass die heutigen Bewohner — sowohl in Niederschlesien (heute Polen) als auch in Teilen von Oberschlesien (teils Polen, teils Tschechien) — eine Mischung aus slawischen, germanischen und später auch jüdischen und magyarischen Einflüssen tragen.

[Quellen:
idw-online.de- DNA Untersuchungen zur Slaweneinwanderung;
genealogy.net- DNA und Slawische Einwanderung;
science.apa.at- HistoGenes und die slawische Migration
idw-online.de- Schlawische Wanderungen prägten Genetik mittel- und Osteuropas
Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologier- HistoGeneses-Studie
eva-mpg.de

Zurück zu „Dies und das“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 24 Gäste