Neues 512 - 2022-04-17

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Matthias
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Neues 512 - 2022-04-17

Beitragvon Matthias » Sa 16. Apr 2022, 08:44

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Harald
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Re: Neues 512 - 2022-04-17

Beitragvon Harald » Di 19. Apr 2022, 15:03

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"Obwohl das OSTERFEST das älteste von allen christlichen Festen ist, haben sich verschiedene OSTERBRÄUCHE zum Teil bis zum heutigen Tage erhalten. Zu ihnen gehören die der OSTEREIER, des OSTERFEUERS, des OSTERWASSERS & der OSTERREITER.
Was besonders die allbekannten OSTEREIER, die nach dem deutschen Kinderglauben der OSTERHASE legen soll, angeht, so spielten sie schon im alten germanischen Volksglauben eine Rolle. Die EIER galten als SYMBOL DER FRUCHTBARKEIT und waren als solches durch die Römer zu den Germanen gebracht worden. Am OSTERFESTE verschenkt wurden die EIER wahrscheinlich erst im späten Mittelalter oder sogar erst im 18. Jahrhundert. Man sagte ihnen nach, dass sie HEXEN erkennen ließen, gegen den BLITZ schirmten, das VIEH gedeihen ließen, GESUNDHEIT, GLÜCK IM SPIEL gaben und noch andere Dinge mehr.
OSTERN galt übrigens schon immer als das FRÖHLICHSTE FEST des christlichen Jahres, deshalb wurden an OSTERN von den christlichen Kaisern die Gerichtsverhandlungen eingestellt, leichtere Verbrecher begnadigt, Sklaven von ihren Herren freigelassen und Arme beschenkt."


Dagegen gaben die unseren Altvorderen ZU OSTERN überreichten SCHULZEUGNISSE nur mit positivem VERSETZUNGSVERMERK
Anlass zu FREUDENSPRÜNGEN

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Das traditionelle EIERROLLEN am OSTERMONTAG ragt seit Gründung des DORFCLUBS BRIESKE im Jahre 2000 aus dessen stets prall gefülltem Veranstaltungskalender heraus. Als dereinst gerade mal 7 oder 8 Teilnehmer ihre bunten OSTEREIER am HANG der HOCHKIPPE der alten Grube Marga in Bewegung setzten, rechnete wohl keiner damit, dass sich daraus einmal >DAS POPULÄRSTE REGIONALE OSTEREIERROLLEN< entwickeln sollte.
Zum diesjährigen 20ten EIERROLLEN, welches 2020 Corona-bedingt ausfiel, waren 74 Kinder und 68 Erwachsene auf der BAHN aktiv. Und das OHNE WERBUNG !
Um das nachgeholte EIERROLLEN zu etwas Besonderem zu machen, wurde es vom angestammten OSTERMONTAG (Vormittag) erstmalig auf OSTERSAMSTAG (Abend) gelegt.
Die BRIESKER EIERROLLER richten sich dabei nicht nach dem althergebrachten >WÀLEIEN<, das vom wendischen Wort: waljas = wälzen, kollern, rollen lassen, abstammt und das SPIEL MIT OSTEREIERN bezeichnet, die man eine abschüssige BAHN (waljka) hinablaufen lässt, um andere, darin aufgestellte EIER zu treffen.

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…UND WOHER STAMMT NUN DAS >EIERROLLEN< ?


Sicherlich nicht von den auf einer OSTERKARTE von 1900 abgebildeten, märchenhaft anmutenden, eierrollenden ZWERGEN.
Allem Anschein nach entstand dieser BRAUCH schon vor ca. 500 Jahren im ostsächsischen BAUTZEN und verbreitete sich von dort aus weiter. In grauer Vorzeit ließen zu OSTERN vor allem WOHLHABENDE FAMILIEN an einem am Stadtrand gelegenen Hügel EIER & kleinere GESCHENKE den Hang hinabrollen. Am unteren Ende warteten KINDER ARMER FAMILIEN, die sich über die Geschenke freuen durften. Später wurden beim OSTEREIERSCHIEBEN hartgekochte Eier, Äpfel o.a. halbwegs RUNDE Gegenstände bergab gerollt und die Kinder Bautzens & Umgebung standen am Berghang und versuchten diese aufzufangen.
Heute verwendet man bunte PLASTIKBÄLLE, die gegen PREISE eingetauscht werden können.

Beim ursprünglichen WÀLEIEN wurden GEKOCHTE & BUNT GEFÄRBTE EIER in eine GRUBE – etwa 1 m breit und 2 -3 m lang – hinuntergerollt. Dabei legte ein Mitspieler sein EI in die Mitte der GRUBE, ein nachfolgender Teilnehmer, der dieses EI von außen mit seinem eigenen traf, bekam das EI seines Gegners und eine kleine BELOHNUNG dazu. Traf er nicht, musste auch sein EI in der GRUBE verbleiben, und der nächste Mitspieler kam an die Reihe. Traf derjenige nunmehr BEIDE EIER, durfte er beide nehmen und bekam eine doppelte BELOHNUNG. Der GLÜCKSPILZ durfte so lange weiterspielen, bis er KEIN EI mehr ankullerte. Erst dann durfte der nächste Spieler sein Glück versuchen.

Vor allem in den SPREEWALD-DÖRFERN hat das WÀLEIEN als „FRUCHTBARKEITSZAUBER“ schon eine lange TRADITION, da die über Wiesen & Felder KULLERNDEN EIER angeblich das Wachstum und Gedeihen der Saaten günstig beeinflussen sollten.
OSTEREIERROLLEN, ~KULLERN, ~SCHIEBEN, ~TRUDELN oder sogar ~RUMPELN sind lediglich regionale Wortvarianten.

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Auch heute bildet eigentlich nur ein steiler, langgestreckter HÜGEL die BASIS für das >OSTEREIERKULLERN<, bei dem die „ovalen Schönheiten< so richtig in Fahrt kommen und einen spaßigen Wettkampf ermöglichen. Die NAMEN & SPIELREGELN für dieses von Groß & Klein praktizierte >GESELLIGE BEISAMMENSEIN MIT SPORTLICHER NOTE IN DER NATUR< haben sich allerdings im Laufe der Zeit leicht verändert und variieren von Region zu Region.
Im Land Brandenburg heißt es allgemein OSTEREIERSCHIEBEN, gewöhnlich nur EIERSCHIEBEN (obersorbisch „Jejkakulenje“)
– na und in BRIESKE DORF halt EIERROLLEN.
In der der >Lausitzer Rundschau< von heute (19.04.2022) wurde außerdem die ORTE Arnsdorf, Lauchhammer, Schwarzheide, Grünewalde & Geierswalde genannt, in denen alljährlich KULLERBAHNEN zum fairen WETTSTREIT einladen, bei dem „DIE LÄNGE WICHTIGER ALS DAS RUMSEN IST“ – vielleicht gerade deshalb,
weil sich in früheren Zeiten zur harmlosen FREUDE ab & an auch BETRUG gesellte, indem „lose BURSCHEN hölzerne, ja selbst steinerne EIER fabrizierten oder ausgeblasene EIER mit HARZ füllten, wodurch die SPITZEN stärker wurden als bei natürlichen EIERN.
Wer damit des Gegners EI-SPITZE zerbrach, hatte somit "mit Hinterlist, zu Unrecht & in Unehren" den ersten Platz belegt."

Solchen schändlichen TRICKS schiebt BRIESKE-DORF mit seinem REGELWERK einen Riegel vor:

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GERD PETSCH, der Vorsitzende des BRIESKER DORFCLUBS, weiß noch von einigen HEITEREN BRIESKER OSTERBRÄUCHEN zu berichten, die früher im DORF für Furore sorgten:

„Nach alten Berichten gab es in der NACHT ZUM OSTERSONNTAG in vielen Dörfern allerlei SCHABERNACK.
In BRIESKE DORF wurden speziell die Leute veralbert, die für die ZAMPERLEUTE nichts bzw. nur sehr wenig übrig hatten.
Einmal hat die Dorfjugend einen HEU~ oder STROHWAGEN auseinandergebaut und anschließend auf dem DACH des Besitzers wieder aufgebaut.
Bis in die 1980er Jahre gab es noch die Tradition des AUSHÄNGENS von GARTENTÜR oder HAUSTOR und anschließendem VERSTECKEN im Ort, weshalb die
ÄLTEREN DORFBEWOHNER am Ostersamstag versuchten, ihre TORE mit diversen KETTEN & SCHLÖSSERN zu sichern. An die Stelle des traditionellen OSTERFEUERS ist bei uns das MAIFEUER getreten. Das mitternächtliche OSTERWASSERHOLEN ist mir vom Hörensagen nur aus dem nahegelegenen Dorf PEICKWITZ bekannt.
Das ursprüngliche WÀLEIERN wurde in alten Zeiten nur von wenigen Familien gepflegt, weshalb wir uns vor 22 Jahren letztendlich für das EIERROLLEN entschieden haben…

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