Neues 119 - 2014-03-03

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Matthias
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Neues 119 - 2014-03-03

Beitragvon Matthias » Mo 3. Mär 2014, 17:08

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Harald
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Re: Neues 119 - 2014-03-03

Beitragvon Harald » Mo 3. Mär 2014, 20:04

landsturm 1.jpg


„Behüt euch Gott, ihr Lieben mein, muß euch nun verlassen.
Laßt euch alle, groß und klein, einmal noch umfassen.
Hornsignal und Trommelschlag rufen mich zum Streite.
Morgen schon vor Tau und Tag geht die Fahrt ins Weite…“


So beginnt das >Abschiedsgedicht< eines Familienvaters
– ihn rief der LANDSTURM ans Gewehr !

Der LANDSTURM wird in Unkenntnis oft mit dem VOLKSSTURM in Verbindung gebracht, der aus mangelhaft an der Panzerfaust ausgebildeten Kindern und Greisen bestand, die als „letztes Aufgebot zur Verteidigung des Heimatbodens“ und für den deutschen „Endsieg“ im Jahre 1944/45 aufgeboten wurden.

Beim LANDSTURM im Deutschen Reich gab es das 1. und 2. Aufgebot, für das alle Männer vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 45. Lebensjahr verpflichtet wurden, sofern sie nicht schon aktiv gedient hatten und der Reserve angehörten.
Zum 1. Aufgebot gehörten die 17~ bis 39jährigen, zum 2. der noch ältere Rest.
Befreit von der Landsturmpflicht waren nur Männer, die körperlich oder geistig unfähig bzw. moralisch unwürdig waren (Zuchthäusler, unehrenhaft aus der Armee Entlassene),
aber auch – im gleichen Atemzuge:
die einem der regierenden oder hohen Häuser angehörten.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt… ;)

Diese LANDSTURMPFLICHTIGEN waren im Frieden von allen militärischen Übungen befreit, mussten allerdings im Kriegsfall dem Aufruf zur Verteidigung des Landes unverzüglich Folge leisten – gottlob aber nicht an vorderster Front, sondern bevorzugt als OBJEKTSCHUTZ für rückwärtige militärische Objekte, z.B. Bahnhöfe & Brücken…aber auch Gefangenenlager.

Landsturmmann.jpg


Der LANDSTURM des 1. Weltkrieges (1914/18) bestand also ausschließlich aus gedienten, älteren und ältesten Reservisten, die sich meist in einem Bataillon mit einer exakten „Stammnummer“ wiederfanden. Und damit die Männer in den Landsturmeinheiten diese im Eifer des Gefechts nicht vergaßen, wurde sie als goldfarbene, aus Metall gestanzte Zahl am Kragen getragen.
Der ganze Stolz eines LANDSTURMMANNES war aber weniger diese güldene Ziffer, sondern vielmehr seine KOPFBEDECKUNG,
eine schwarzglänzende WACHSTUCHMÜTZE, der TSCHAKO (Modell 1880) die sich schon in den Befreiungskriegen gegen Napoleon im Jahre 1813 bestens bewährt hatte. Über dem Besatzband war ein goldfarbenes LANDSTURMKREUZ angebracht, welches die Inschrift >Mit Gott, für König und Vaterland< trug.
Schon ab 1912 sollte der Landsturm in FELDGRAU eingekleidet werden, wozu Feldmütze, Waffenrock (Jacke) und Hose gehörten.
Um allerdings die „etwas älteren, gesetzten Herren“ einkleiden zu können, wurde per Bekleidungsordnung befohlen, dass „…besonders große und weit geschnittene Waffenröcke gefertigt werden, damit diese in späteren Zeiten ohne großen Aufwand verengt werden können…“
Da hatte die „Generalität“ mit der schmalen Kost beim Militär, bestehend aus Kommissbrot & Kräutertee, geliebäugelt, aber nicht daran gedacht, dass es sich der Landsturmmann in der „Etappe“ ziemlich gut gehen ließ.
Hüllte man sich anfangs noch einheitlich in einen feldgrauen Uniformmantel, die LITEWKA, so waren Uniform, Ausrüstung und Waffen ab 1914 ziemlich uneinheitlich, wenn auch auf Kompanieebene gerade noch gleichmäßig. Es wurde ausgeteilt, was gerade greifbar war.
Für Freund und Feind jederzeit & auf den ersten Blick erkennbar trug man am Koppel eine oder mehrere PATRONENTASCHEN 95 oder 98, das SEITENGEWEHR 71 und schulterte das GEWEHR 71, 71/84 oder 88. Wie man sehen kann, legte man beim Militär schon immer sehr großen Wert auf eine exakte & allumfassende Nummerierung…

Doch vergessen wir dabei nicht:
LANDSTURM ging einher mit KRIEG !
Deshalb sei zur Mahnung nochmals aus dem Gedicht zitiert:

„Liebes Weib, dein letzter Kuß, ehe wir uns trennen,
soll mir wie ein heil’ger Gruß auf der Lippe brennen.
Deiner treuen Augen Blau, tränenschwer beim Scheiden,
wird mich dort auf ferner Au’ ueberall begleiten.

Einmal Kinder, laßt euch noch in die Augen schauen.
Allezeiten haltet hoch schlichtes Gottvertrauen.
Daß ich oft noch wieder hör’ euer herzig Lachen
Und gesund einst wiederkehr’ – unser Herrgott wird’s schon machen.“


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