>KREUZ VON EISEN, in Heldenweisen hoch dein Ruhm erklingt !
Nach Kampfesstunden genesen die Wunden.
wo rot die KREUZFAHN winkt.
Ihr toten Helden euer Grab melden KREUZE OHNE NAMEN.
Du am MARTERHOLZ des Christen Stolz,
Herr, hilf zum Sieg uns ! Amen.
IN DIESEM ZEICHEN WERDEN WIR SIEGEN !<
Dass die prophezeiten Siege allerdings nur unter Vorbehalt zu erwarten waren, bewies schon die Postkarte mit der sehr überzeugenden Darstellung von insgesamt
VIER KREUZEN, welche die Soldaten in
VIER KRIEGEN (1813 - 1870/71 - 1914/18 - 1939/45) begleiteten - allen voran natürlich
welches ursprünglich überhaupt nicht eisern war, sondern als kreuzweise übereinander gelegte schwarz-weiße Bandschleife auf der linken Brust getragen werden sollte.
Da sie aber sehr unschön wirkte und ihr außerdem das Symbol der "eisernen Standhaftigkeit" fehlte, wurde sie sehr ungern getragen.
Daraufhin schnitten Offiziere des Königlichen Hauptquartiers kurzerhand ein Kreuz aus einem alten Ofenblech, welches sie schwarz lackierten und die Ränder mit einem weißen Strich aus Grenadier-Putzkalk versahen. Allerdings fand erst ein weiteres Probemodell aus Gusseisen, welches der Bruder der Königin Luise, Prinz Karl von Mecklenburg, im August 1813 einreichte, die Billigung des Königs.
Der endgültige Entwurf stammte selbstredend von Friedrich Wilhelm III. höchstpersönlich, die Ausführung übernahm kein geringerer als der berühmte preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel.
In Form und Aussehen griff man auf das Balkenkreuz des Deutschen Ordens zurück, welches die Deutschritter schon seit dem 14. Jahrhundert trugen.
Das
EISERNE KREUZ galt seit seiner Entstehung im Jahre 1813 als
DAS HÖCHSTE EHRENZEICHEN DER DEUTSCHEN,
"werthvoller als alle Großcordons und Brillantgehänge einheimischer und fremder Dynastien" und war insbesondere die erste militärische Auszeichnung in Deutschland, die ohne Ansehen des Standes verliehen wurde - ganz gleich, ob sein Träger einen Offiziersrang oder Mannschaftsdienstgrad inne hatte. Irgendwelche Vorteile waren mit dem Orden nicht verbunden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Militärorden dieser Zeit wurde beim
EISERNEN KREUZ bewusst auf wertvolle Materialien verzichtet.
Es bestand aus einfachem schwarzen Gusseisen und stand symbolisch für die "ritterliche Pflichterfüllung und Zurückhaltung eines preußischen Soldaten".
Das Material
EISEN entsprach dem damaligen Zeitgeschmack, denn man sammelte zur Finanzierung der Armee gegen Napoleon von betuchten Bürgerinnen und Adeligen goldenes Geschmeide im Tausch gegen Eisenschmuck - begleitet von patriotischen Losungen, wie:
"Gold gab ich für Eisen" oder "Gold zur Wehr, Eisen zur Ehr".
Das
EISERNE KREUZ bestand in zwei
KLASSEN (EK I & II) und einem
GROSSKREUZ. Letzteres erhielt man ausschließlich für eine gewonnene Entscheidungsschlacht oder die Einnahme bzw. anhaltende erfolgreiche Verteidigung einer Festung.
Die Orden wurden auch durch die Farbe des Bandes unterschieden:
Wer das KREUZ im Kampfe mit dem Feind verdiente, trug es an einem schwarzen Band mit weißer Einfassung - wer es später daheim erhielt, an einem weißen Band mit schwarzer Einfassung.
Eigentümlich war auch, dass das
KREUZ "forterbte", d.h.
wenn der Inhaber des EK II am schwarzen Bande starb, musste der
Orden an jenes Regiment, bei welchem er erworben wurde, zurück gegeben werden. Später wurde er dann einem verdienstvollen, aber noch geduldig in der "Warteschlange" harrenden Anwärter verliehen.
Apropos - weshalb werden
ORDEN eigentlich "
VERLIEHEN" ?
Schlicht & einfach: weil sie auch aberkannt werden können !
Der sog. "Verlust der Wehrwürdigkeit" hatte bis 1945 von Rechts wegen neben der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte, auch den "dauernden Verlust der Orden & Ehrenzeichen" zur Folge.
Da sie kein Eigentum der Inhaber sind, können sie auch nicht gepfändet werden.
Epilog:
Das
EISERNE KREUZ, als typisches Symbol des deutschen Heeres, wird seit 1945 nicht mehr als Ehrenzeichen oder Verdienstorden verliehen. Das Tragen des im Krieg erworbenen EK's - ohne Hakenkreuz - ist auch weiterhin erlaubt. Hierzu wurde bei Neuanfertigungen das Hakenkreuz durch Eichenlaub ersetzt.
1956 wurde das
EISERNE KREUZ aus Tradition von der Bundeswehr als Hoheitszeichen übernommen.