Neues 120 - 2014-03-09

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Matthias
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Neues 120 - 2014-03-09

Beitragvon Matthias » So 9. Mär 2014, 09:25

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Harald
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Re: Neues 120 - 2014-03-09

Beitragvon Harald » Mo 10. Mär 2014, 16:48

„Wer zu abendlicher Zeit auf dem Wege steht, der unterhalb der HÖRLITZER WEINBERGE nach ZSCHIPKAU führt, wird von dem imposanten Anblick, den das Ilsewerk Marga bietet, unbedingt gefangen genommen…Zwischen dem Standpunkte des Beobachters und dem Werk liegt, vom dichten Abendschleier eingehüllt, das Dorf HÖRLITZ.
Nur vereinzelte Lichtpunkte deuten seine Lage an. Es weist bescheiden in die Vergangenheit. Nähert man sich am Tage dem Dorfe von Süden her, dann wird es augenscheinlich, daß die Riesenfaust unseres technischen Zeitalters mit der Vergangenheit gründlich aufräumt.
HÖRLITZ geht den gleichen Weg, den RAUNO gegangen ist.
Der Tagebau hat den Südteil der ehemaligen DORFFLUR aufgesogen, jetzt dringt er westwärts vor, so daß man bei der Blickrichtung vom südwestlichen Tagebauaufschluß her schon heute von einer Halbinsellage des Dorfes sprechen kann. Nur wenige Jahre wird es dauern, dann wird man sagen können:
>Dort, wo der Tagebau mit dunklem Auge gen Himmel starrt, lag einst
HÖRLITZ !<
Es ist deshalb wohl an der Zeit, das zusammenzutragen, was der dem Untergange geweihten Gemeinde ein Denkmal setzen kann…“


Ich habe vor zwei Jahren damit begonnen, diesem in der Beilage des >Senftenberger Anzeiger< mit dem Titel >Aus der Heimat – für die Heimat< abgedruckten, ernsthaften Aufruf ein wenig Leben einzuhauchen und forsche seitdem in verschiedenen Archiven nach Dokumenten, welche uns dunkle Stellen in der Geschichte von HÖRLITZ DORF mitsamt des angrenzenden Ortsteils HÖRLITZ FLUR, sowie der Industriegemeinde MEUROSTOLLN, später SENFTENBERG II bzw. WEST, etwas aufhellen. Nach Zeitzeugen, vor allem den ehemaligen Bewohnern des Dorfes, zu suchen, fällt zunehmend schwerer, da die letzten 500 Bewohner um 1940 umgesiedelt wurden.
Die Alteingesessenen hatten somit nicht einmal genügend Zeit, ihr am 5. September 1931 im >Senftenberger Anzeiger< vorgestelltes
HÖRLITZER HEIMATLIED
auswendig zu lernen.
Heute gibt es nur noch wenige Alt-Hörlitzer, die das Lied singen können, denn sie machen nur noch 30% der gegenwärtigen Bevölkerung aus – die restlichen 70% sind „Neuankömmlinge“…

Heimatlied O_resize.jpg

(Im Liedtext hatte übrigens der Druckfehlerteufel zugeschlagen:
das Lied beginnt mit "Hörlitz, Heimat meiner Lieben..." !)

Die geringe Zahl der noch lebenden ehemaligen Dorfbewohner erfreut sich heute schon eines sehr hohen Lebensalters. Ich hatte das große Glück, Frau Ursula ROSZAK, geb. Slabik (Jahrgang 1926) kennenzulernen.
Sie schrieb ihre „Hörlitzer Lebensgeschichte“ eigenhändig (am PC !) auf
und illustrierte sie mit vielen Fotos und persönlichen wie familiären Schriftstücken. Mit ihrer Hilfe gelang es, eine dokumentarische Lücke zu schließen, nämlich die Einordnung der Hausnummern (dem Senftenberger Adressbuch entnommen) auf dem Ortsplan vorzunehmen…
Momentan arbeite ich am Projekt Hörlitz auf Sparflamme, da mich die intensiven Recherchen im >Senftenberger Anzeiger< weiterhin fordern. Ohne sie wären die geschichtliche Einordnung der vorgestellten Postkarten & Fotografien auf der Webseite sowie deren Kommentierung im Forum nur schwer zu realisieren.
Darum bitte ich speziell den >Hörlitzer Heimatverein< weiterhin um etwas Geduld – ich bleibe dran !
Ich hätte eben doch schon viel früher mit meiner Forschungsarbeit beginnen sollen. ;-)

1. Klasse_resize.jpg

Vielleicht schon als ABC – SCHÜTZE dieser hier vorgestellten neuen SCHULE in Hörlitz Flur ? Wohl kaum.
Als am 1. September 1950 meine 1. Klasse mit ihrer Klassenlehrerin Frau Käthe RAACK auf der imposanten Freitreppe am Haupteingang fotografiert wurde, existierte das DORF Hörlitz schon lange nicht mehr.
In diesem Zusammenhang habe ich mir schon immer die Frage gestellt, warum speziell die alten Schulen solch mächtige HAUPTPORTALE besaßen. Sind dort jemals Lehrer, geschweige denn Schüler ein~ und aus gegangen ?
Wenn ich mich recht erinnere, haben wir nach der Einschulung diese Treppe als Schüler kaum mehr betreten, weil das Einrücken ins Schulgebäude grundsätzlich vom Schulhof her erfolgte – durch eine „schwungvolle“ Pendeltür und der Haupteingang blieb meiner Meinung nach stets fest verschlossen.
Wie dem auch sei. Die Liebe zum wohl vertrauten alten SCHULHAUS kommt erst so richtig zum Tragen, wenn man sie nicht mehr als Schüler betreten muss. Es ist doch immer wieder herrlich zu erleben, mit welch großen Emotionen ein Klassentreffen ehemaliger Schüler gekrönt wird, so bald man die „heiligen Hallen“ der ehemaligen Schule betritt. An jeder Ecke des Gebäudes, in jedem Flur & Klassenraum werden Erinnerungen wach – überwiegend die positiven, denn die negativen sind schon weitestgehend verblasst.
Und das ist auch gut so !
Die HÖRLITZER SCHULE wurde 1984 geschlossen, das Gebäude zu einem KINDERHEIM umfunktioniert und
im November 2005 schließlich sang~ und klanglos platt gemacht.
Nicht einmal die bei der Grundsteinlegung eingemauerte ZEITKAPSEL blieb der Nachwelt erhalten.
So etwas bedeutet für jeden Historiker einen überaus schmerzlichen Verlust und ist nicht wieder gut zu machen ! :-(


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