Neues 280 - 2017-05-28

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Matthias
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Neues 280 - 2017-05-28

Beitragvon Matthias » Sa 27. Mai 2017, 08:12

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Harald
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Re: Neues 280 - 2017-05-28

Beitragvon Harald » Sa 27. Mai 2017, 12:38

Waldhof 1967_resize.jpg
Der >WALDHOF< stand auch 1967, wie wir auf einem Foto aus der >Lausitzer Rundschau< von damals - traditionsgemäß in hochgradig mieser Druckqualität - sehen können, noch immer in Richtung Rauno genau an der Ecke zur Finsterwalder Straße, die direkt in das Dorf Sauo führte. Allerdings war er hier schon nicht mehr in Betrieb. Bis zu seiner endgültigen Schließung war der WALDHOF stets ein sehr beliebtes und gut frequentiertes Gasthaus, in dem Familien gern nach einer Radtour oder Wanderung zur Höhe 304 einkehrten.
Es wurde Billard, Skat und Doppelkopf gespielt und im Herbst zog es alljährlich die Freunde des hochprozentigen Gerstensaftes an, die sich zum traditionellen „Bockbierfest“ einfanden. Apropos:

WANDERUNGEN

Im Jahre 1927 berichtete der Heimatfreund G. Krüger in der Beilage >Aus der Heimat – für die Heimat< über eine solche, die ihn auf der
CALAUER STRASSE in die RAUNOER BERGE
führte:
Ausflug_resize.jpg

„Wanderte man nach Norden die CHAUSSEE hinaus, kam man schon an der jetzigen ACKERSTRASSE am sogenannten >Rundteil< in prächtigen KIEFERNWALD. Wo jetzt dürftig bebaute oder brache FELDER liegen, hin und wieder eine verkümmerte Kiefer steht, HÄUSER für die Grubenarbeiter erbaut sind, suchte man im Walde Pilze und Beeren. Das >Rundteil< war ein angenehmes Ruheplätzchen für den Wanderer. Bäume und Sträucher spendeten Schatten; steinerne BÄNKE luden zum Sitzen ein. Mit diesen beiden STEINBLÖCKEN hat es eine eigene Bewandtnis. Es sollen die Ueberreste von der RICHTSTÄTTE sein, die sich auf dem MARKTE dem RATHAUS gegenüber befand, auf der im Mittelalter die Verbrecher gerichtet wurden.
Wandern wir weiter, so kommen wir am VIKTORIAGARTEN zu den ehemaligen WEINBERGEN. Gerade diese Gegend, besonders der hier nordöstlich abbiegende Weg, jetzige TALSTRASSE, in seinem hinteren Teil einen Hohlweg bildend, auf beiden Seiten mit Haselsträuchern und Wacholderbüschen eingefaßt, mit seinen mächtigen weitästigen Nußbäumen, den reich tragenden Obstbäumen, war entzückend schön. Ein Fremder, mit dem ich einen Spaziergang unternahm, rief aus:
‚Wenn ich in Senftenberg wohnte, würde ich jeden Tag hierher gehen !‘
und dann die Wanderung auf den Weinbergen entlang, die prächtige Aussicht über das ELSTERTAL bis hin zu den in blauer Ferne sichtbaren BERGEN der sächsischen Oberlausitz, weiter die Schritte bis zu dem lieblichen TANNENWÄLDCHEN bei REPPIST und dann die Einkehr gehalten in Zechs Gasthaus (jetzt >FELDSCHLÖSSCHEN<), das ein kleiner TEICH verschönte und in dessen schattigen, mit Fliedersträuchern bepflanzten GARTEN es sich gut ausruhen ließ.
Besonders viel besucht wurde dieser schöne Garten, wenn am HIMMELFAHRTSTAGE oder zu PFINGSTEN, zur Zeit der duftenden Fliederblüte die Großenhainer Husaren oder die Lübbenauer Jäger KONZERTE gaben.
Wenn wir noch erwähnen, daß damals die Bürger sich nicht nur an der schönen NATUR erfreuen konnten, sondern auch eifrig der MUSIK und dem GESANGE huldigten – die STADTKAPELLE bestand durchweg aus Handwerkern (Stadtmusikdirektoren waren Uhrmacher Traugott Kühne, Tischlermeister Lehmann; das erste Orchester aus Berufsmusikern gründete Ende der 1870er Jahre der Musikdirektor Albert Wilke), im GESANGVEREIN wurden größere Chorwerke wie >Die Glocke< von Romberg, >Schöpfung< und >Jahreszeiten< von Haydn u.a. aufgeführt, – so kann man wohl aus diesen Betrachtungen schließen, daß die hiesigen Bürger vor 50 – 60 Jahren zwar einfach, aber sicher nicht minder glücklich und zufrieden lebten als die heutige Generation.“

Cover & Wanderkarte 1910_resize.jpg

Bei meinen Recherchen stieß ich außerdem noch auf dieses sehr interessante

>WANDERBUCH< (1910)

in dem u.a. auch unsere Heimatstadt SENFTENBERG und seine Umgebung als Wanderziel empfohlen und beschrieben wurde:

Wanderung nach SFB.jpg

Neben WANDERKARTEN und der Vorstellung zahlreicher WANDERZIELE für ein~ und mehrtägige Wanderungen enthielt dieses Buch auch einige >PRAKTISCHE WINKE< zu den Fahrgelegenheiten & Gasthäusern betr. Unterkunft & Verpflegung.
Dabei amüsierte ich mich berufsbedingt vor allem über solche Aussagen, wie:

„Beim Besuche von Sehenswürdigkeiten sind mäßige Trinkgelder in der Regel ausreichend. Auf Dörfern machen sich meistens die LEHRER ein Vergnügen daraus, ihre KIRCHEN zu zeigen; haben sie selbst keine Zeit, so führt der Vorschlag, ein Kind mit dem Schlüssel mitzuschicken, wohl immer zum Ziele.“

…na und meistens wohl auch zum ersehnten TRINKGELD - für den LEHRER ! :|


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