Neues 300 - 2017-11-05

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Matthias
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Neues 300 - 2017-11-05

Beitragvon Matthias » Do 2. Nov 2017, 10:49

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Harald
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Re: Placeholder Neues 300 - 2017-11-05

Beitragvon Harald » Fr 3. Nov 2017, 15:10

Nach nunmehr 1860 ABBILDUNGEN auf der Webseite >GRUSS AUS SENFTENBERG< sei es mir erlaubt, heute speziell die daran zu 95% beteiligten

PHOTOGRAPHEN


zu ehren, die uns bleibende Zeugnisse der HEIMATGESCHICHTE VON SENFTENBERG und seinen umliegenden Ortschaften hinterließen.
Selbstredend sind diese PHOTOS & PHOTOPOSTKARTEN in unterschiedlicher Bildqualität präsent und weisen zudem kleine und große Gebrauchsspuren auf, die dann mühevoll und zeitaufwändig restauriert werden müssen.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie wohl DIE ERSTE PHOTOGRAPHIE der Welt aussah, was sie zeigte und wer dabei hinter der Kamera stand? Hier die Auflösung:

1. Foto_resize.jpg

Nr.1 - ist die erste erfolgreich aufgenommene und erhaltene Fotografie der Welt. Sie wurde 1826 vom Franzosen Joseph Nièpce hergestellt und zeigt den Blick aus seinem Arbeitszimmer.
Von links sieht man zunächst den Rahmen des Fensterflügels, das turmartige Taubenhaus des Gutshofs, weiter entfernt einen Baum, ein kleines Gebäude mit Pultdach und schließlich einen turmförmigen Kamin.
Nr.2 - ist das älteste bekannte Bild, auf dem Menschen zu sehen sind, stammt von Louis Daguerre. Es wurde 1839 ebenfalls aus einem Fenster heraus aufgenommen und zeigt den Blick auf den Boulevard du Temple in Paris. Links unten sieht man einen Schuhputzer mit Kunden.
Nr. 3 - schließlich zeigt eines der ersten Selbstportraits des US-amerikanischen „Fotopioniers“ Robert Cornelius aus dem Jahre 1839.

Auf unserer Webseite sind POSTKARTEN mit Landschafts~, Straßen~ oder Gebäudedarstellungen sicherlich in der Mehrzahl. Der passionierte HEIMATFORSCHER schätzt allerdings ebenso Bilddokumente, bei denen MENSCHEN in ihrer jeweiligen Zeitepoche zu sehen sind.
Das können sowohl EINZEL~ als auch GRUPPENPORTRÄTS sein, die entweder auf der Straße, vor dem Wohnhaus oder Laden oder eben – „fein angezogen“ – im FOTOATELIER aufgenommen wurden.
Apropos FEIN ANGEZOGEN:
Gerade im ATELIER, in welchem nicht selten eine üppige Dekoration geboten wurde: Vasen & Blumenkübel, Fußbänke, Uhren, Karaffen, Stühle u.v.a.m., war die SOZIALE HERKUNFT der jeweiligen "durchweg fein angezogenen" Personen kaum noch festzumachen – was den Heimatforscher gelegentlich vor Probleme stellt.

KLEINES RÄTSEL:
Hinter welcher Ziffer (1 bis 4) verbirgt sich:
die Arbeiter~, Bauern~, Adels~ und Kaufmannsfamilie ?
(Auflösung am Kommentarende)

Familie um 1900_resize.jpg

PHOTOGRAPHEN waren schon seit jeher ALLGEGENWARTSKÜNSTLER, denn sie wirkten auch im kleinsten Städtchen für ein EWIGES FORTLEBEN der Braut~ & Ehepaare, der Gesang~ & Turnvereine, der Skatklubs & Kaffeekränzchen, die sie der Nachwelt überlieferten.
FOTOGRAFIEN wurden zur „Volkskrankheit“:
in Bürger~ & Bauernstuben schmückten sie die Wände, bei Vornehmen und Reichen, bei hohen und höchsten Herrschaften waren kunstvolle, wappengezierte ALBEN ein nie fehlender Teil der Ausstattung des Salons, die Köchin freute sich in einsamen Stunden am Anblick ihres fotografierten Schatzes, dessen VISITENKARTENGRÖSSE ihr möglich machte, ihn, wenn nicht in, doch am Herzen zu tragen. Der intelligente Buchbinder des Landstädtchens machte mit sechs Pfennig~ & Groschenfotografien seine Mitbürger mit den Größen der Politik, des Balletts, der Oper, der Literatur bekannt – ja die PHOTOGRAPHIE war unvermeidlich geworden in allen zivilisierten Ländern der Erde.
In jedem Lebensalter wurde der zivilisierte Mensch fotografiert, als WINDELKIND für die lieben Großeltern, als hoffnungsvoller SCHÜLER für den Papa zum Geburtstag, als angehender JÜNGLING für die Grazien der Tanzstunde, später für „Sie“, die Einzig-Eine, für seine Freunde und für Gott weiß wen noch !

Bild2_resize.jpg

Den SCHÜLER begleiteten jetzt die Bilder seiner Lieben auf’s Gymnasium, den STUDENTEN zur Universität. Der WANDERBURSCHE nahm die Fotografie der Eltern mit in die Fremde als guten Schutzengel, er hängte die wohlgetroffenen Bilder auf in der Kammer über seinem Bett. In diesen Porträts war ihm das ferne Elternhaus nahe mit seiner Mahnung zum Bravsein, die liebevolle Sorge der Mutter blickte auf ihn aus treuen Augen.
Eine einfache Fotografie war der größte Schatz der WITWE, ihr Trost in einsamen Stunden, in diesem schwarzen Bildchen lehrte sie ihr Kind den frühverstorbenen Vater kennen und in treuem Gedächtnis bewahren.
Der AUSWANDERER nahm die Fotografien seiner Eltern, Geschwister, Verwandten hinüber in die neue Welt; er wählte sich drüben ein Weib, es wurden ihm Kinder geboren, er kam vielleicht nie wieder zurück zur Heimat, aber die Heimat war bei ihm in seinen Familienbildern, sie waren seine Hausgötter, die er bekränzte an jedem Fest des Hauses; und seine KINDER kannten und liebten den Onkel, die Großeltern in Deutschland, welche sie leiblich nie gesehen, deren Gestalten aber mit ihren ersten Jugendeindrücken verwachsen waren, von denen ihnen schon auf der Mutter Schoß erzählt wurde, deren Bilder immer die Wände des Elternhauses zierten, soweit ihre Erinnerung zurück zu denken vermochte. So hatte diese neue Kunst der Fotografie ganz neue Bindungen unter die Menschen des 19. Jahrhunderts gebracht... :)

Na, dann: >BITTE RECHT FREUNDLICH !<
zur Auflösung des "Familienrätsels":
(1) Adlige Familie (Kaiser Wilhelm II. im Kreis seiner Familie)
(2) Bürgerliche Kaufmannsfamilie
(3) Arbeiterfamilie
(4) Bauernfamilie


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