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Neues 399 - 2019-11-24

Verfasst: Sa 23. Nov 2019, 10:18
von Matthias
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Re: Neues 399 - 2019-11-24

Verfasst: Sa 23. Nov 2019, 13:53
von Harald
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LASST UNS EINE BRÜCKE BAUEN,
über die sich alle trauen,
von Mensch zu Mensch, von hier nach dort, verbinden jeden Ort.
BRÜCKEN bauen, die verbinden, Hindernisse überwinden,
wollen andre Welten sehn, wollen über BRÜCKEN gehn.
BRÜCKEN bauen und verstehn, was wir gegenüber sehn.
Kleine BRÜCKEN, große BRÜCKEN lassen uns zusammenrücken.


Die nicht nur bei allen Heimatforschern sehr gefragte & beliebte Sachbearbeiterin Archiv im Hauptamt der Stadt Senftenberg,
Frau INES JAHN, lieferte uns das heutige, im Jahre 2004 aufgenommene TITELFOTO von der einstigen BOGENBRÜCKE über die SCHWARZE ELSTER, die bei den älteren Senftenbergern wegen des romantischen Blicks über die einst wasserreiche, schilfgepflegte Flusslandschaft, bei den Jüngeren wegen der Kraftprobe, den Anstieg per Fahrrad mit kurzem Anlauf ohne zwischenzeitliches Absteigen zu bewältigen, äußerst beliebt war.

Bis zum Ende des 2. Weltkrieges existierte an Stelle der späteren BOGENBRÜCKE eine solide HOLZBRÜCKE, die im Jahre 1951 erneuert und unter dem Namen >FISCHBACHBRÜCKE< bekannt wurde.
Als die SCHWARZE ELSTER Anfang der 1960iger Jahre in das ehemalige Flussbett der SORNOER ELSTER verlegt wurde, errichtete man nahe der PARKGASTSTÄTTE und KAHNANLEGESTELLE eine elegante BOGENBRÜCKE, welche die STADT SENFTENBERG mit ihrem Ortsteil BUCHWALDE verband. Bis zum Beginn der 1970er Jahre lud eine AUSLEIHSTATION für Paddelboote und Ruderkähne östlich der Brücke zu erholsamen Flussfahrten ein, die man bis in die Rainitza ausweiten konnte.
Daher zeigen die meisten >BRÜCKEN-ANSICHTEN< gleichermaßen auch einen beschaulichen PADDELBOOTVERKEHR.
Ausgenommen davon sind nur die einst im Original sicherlich recht ansehnlich produzierten, nachfolgend allerdings in der >Lausitzer Rundschau< durch schlechte Drucktechnik arg verfremdeten FOTOS aus den Jahren 1961 – 1967, denen ich daher wohlweislich auch den jeweiligen BILDKOMMENTAR mitliefere:

Bruecke 1963-67_resize.jpg

Bild 1 (22.12.1963)

„Ein winterliches Festtagskleid hat der SENFTENBERGER STADTPARK angelegt. Mit ihrem weißen Schmuck sehen Bäume und Sträucher wie mit Puderzucker bestäubt aus. Lockt das nicht zu einem vorweihnachtlichen SPAZIERGANG oder zu einem kleinen AUSFLUG während der FEIERTAGE ?
Unser Fotoreporter Klaus Jockel machte diese HÜBSCHE AUFNAHME.“

Bild 2 (25.05.1964


„Einen angenehmen AUFENTHALT bei sommerlichem Wetter bietet die PARKGASTSTÄTTE vielen Senftenbergern. Leider verfügt unsere Kreisstadt über wenig derartige STÄTTEN der ERHOLUNG & ENTSPANNUNG.

Bild 3 (5.11.1965)

„Wenn der WIND über die STOPPELN fegt und die Reste vom KARTOFFELKRAUT in Flammen aufgehen, dann sollte man sich sputen, noch ein paar herbstliche SONNENSTRAHLEN zu erhaschen.
Unser Vati tut es… (Foto: Archiv)

Bild 4 (20.01.1966)


„Seinen Reiz hat der SENFTENBERGER STADTPARK trotz des WINTERKLEIDES keinesfalls verloren. Auch jetzt lädt er zu einem SPAZIERGANG von jung und alt ein.“ (Foto: Elstner)

Bild 5 (22.03.1966)

„Großer Beliebtheit erfreut sich der KINDERSPIELPLATZ (unser Bild) an der PARKGASTSTÄTTE in SENFTENBERG. In diesem Jahr wird die Kreisstadt einen weiteren SPIELPLATZ erhalten. Die Sparte >Glück auf< der KLEINGÄRTNER beschloß in der Jahreshauptversammlung,
3000 qm Fläche ihrer GARTENANLAGE zur Verfügung zu stellen und dort einen modernen KINDERSPIELPLATZ im Nationalen Aufbauwerk einzurichten. Der PLATZ, von dem ein Teil im WINTER als SPRITZEISBAHN genutzt werden kann, wird einen Wert von über 23000 MDN besitzen.“

Bild 6 (2.07.1961)


„Segel gehißt und das WOCHENENDE genossen ? Regen Betrieb gab es auch gestern wieder bei der BOOTSANLEGESTELLE an der Schwarzen Elster in Senftenberg.“ (Foto: -el)

Bild 7 (7.01.1967)


„Schwungvoll spiegelt sich die SILHOUETTE der BRÜCKE im WASSER.
Noch ist es nicht unter der EISDECKE erstarrt.“ (Foto: Schulze)

Parkgast._resize.jpg


Übrigens war die PARK-GASTSTÄTTE ein meist gut frequentierter „RASTPLATZ“ für Familien mit kleinen Kindern, da hier nach einem ausgiebigen TIERPARKBESUCH neben einem SPIELPLATZ auch ein kleiner IMBISS zum Verweilen einlud – nicht immer erfolgreich, wie in einem kritischen LESERBRIEF vom 15. Mai 1961 zu lesen war:

„Nachdem wir uns an den Darbietungen des Ensembles des BKW Senftenberg >Karl Honisch< auf der FREILICHTBÜHNE erfreut und den Affen und Bären einen Besuch abgestattet hatten, bekamen wir APPETIT. – Worauf ? Natürlich auf Bockwurst, auf Kaffee und Kuchen.
Die erste Bekanntschaft mit ‚Ham wa nich‘ machten wir in der sehr nett ausgestatteten und im Nationalen Aufbauwerk (NAW) errichteten SCHLOSSPARK-GASTSTÄTTE.
‚Bockwurst ? – Leider nur Knacker !‘
Das war nichts für den Geschmack meiner Kinder und meinen angeschlagenen Magen. Also versuchten wir es mit Kaffee & Kuchen.
‚Leider‘…Nur gut, daß das niemand von den leitenden Handelsangestellten miterlebt hat…“

IMG_5902_resize.JPG


Im Zuge der ELSTERVERTIEFUNG erfolgte im Auftrag der LMBV am 22. August 2005 der ABRISS, da die Standsicherheit des Bauwerks, vor allen Dingen des Überbaus und der Gesimse, nicht mehr gegeben war. Die Neugestaltung und Planung erfolgte in Abstimmung mit dem Tiefbauamt der Stadt Senftenberg durch die Bau-Instandhaltungs-Consult Ingenieurgesellschaft mbH aus Berlin.
Nach erfolgter Ausschreibung im April 2006 erfolgte im Mai die Vergabe der Bauleistung an die STRABAG AG aus Senftenberg.
Als die Fundamente im Elstervorland betoniert wurden, erfolgte die Fertigung des Brückenbauwerks beim Nachauftragnehmer der STRABAG AG, der Schmees & Lühn Holz- und Stahlingenieurbau GmbH aus Fresenburg unweit von Hamburg.
In der Nacht vom 16. zum 17.08.06 erfolgte der Schwerlasttransport von Hamburg nach Senftenberg und im Laufe des Tages gegen 17 Uhr wurde der Überbau auf die Fundamente gesetzt.
Nach Herstellung der Anschlussbereiche und Errichtung der Beleuchtung wurde am Freitag, den 25. August 2006, die neu errichtete BRÜCKE über die Schwarze Elster im Bereich des Wildgeheges am Steindamm durch den damals amtierenden Bürgermeister der Stadt Senftenberg, Klaus-Jürgen Graßhoff, für die öffentliche Nutzung freigegeben.
Die Planungskosten beliefen sich auf ca. 25.000 €, die Baukosten auf ca. 100.000 €,
wobei 75% durch das Land Brandenburg und die EU gefördert wurden.
Der Eigenanteil der Stadt Senftenberg betrug 31.250 €.

Ich habe gestern während eines Spaziergangs am Elsterlauf die NEUE BRÜCKE inspiziert und musste feststellen, dass nach mittlerweile 13 Jahren „Standfestigkeit“ dem HOLZGESIMS eine AUFFRISCHUNGSKUR gut zu Gesicht stehen würde… ;)