Neues 417 - 2020-03-29

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Matthias
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Neues 417 - 2020-03-29

Beitragvon Matthias » Sa 28. Mär 2020, 08:57

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Harald
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Re: Neues 417 - 2020-03-29

Beitragvon Harald » Sa 28. Mär 2020, 18:44

anno 2020_resize.jpg


24. MÄRZ 2020: GUTE NACHRICHTEN FÜR SPAZIERGÄNGER & JOGGER

„Der SCHLOSSPARK SENFTENBERG bleibt auch weiterhin geöffnet, wie der Pressesprecher der Stadt, Andreas Groebe, mitteilt.
Dabei verweist er auf die aktuelle Verordnung der Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, Ursula Nonnemacher.
Die VERORDNUNG soll dazu beitragen, die Ausbreitung des CORONAVIRUS einzudämmen.
Darin heißt es, dass das BETRETEN ÖFFENTLICHER PLÄTZE, GRÜNANLAGEN & PARKS bis zum 5. April 24 Uhr verboten ist.
AUSNAHMEN bilden Betretungen, für die ein triftiger Grund vorliegt.
So darf der PARK auch weiterhin zum Beispiel als Weg zur Arbeit, zum Besuch bei älteren oder kranken Personen und zur Wahrnehmung dringender Termine bei Behörden, Gerichten und Notaren dienen. Der SENFTENBERGER SCHLOSSPARK darf darüber hinaus ebenfalls für Sport und Bewegung an der frischen Luft genutzt werden. Auch wenn er geöffnet bleibt, müssen jedoch die VORSCHRIFTEN eingehalten werden, die zum 23. März in Kraft getreten sind. So ist der AUFENTHALT IM PARK nur allein oder mit einer weiteren Person, die nicht im Haushalt lebt, erlaubt. Ansonsten gilt auch hier als OBERSTES GEBOT: Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einhalten und physischen sowie sozialen Kontakt auf ein absolut nötiges Minimum reduzieren.“


SPAZIERGÄNGE IM SCHLOSSPARK

Gerade in solch schwierigen Zeiten, wie wir sie gerade durchleben müssen, löst diese >AUFENTHALTSGENEHMIGUNG< für den SCHLOSSPARK natürlich bei uns Älteren neben großer FREUDE auch schöne ERINNERUNGEN an die eigene JUGENDZEIT aus:
Der idyllische PARK bot den LIEBESPÄRCHEN – anfangs nur Händchen haltend, später jedoch eng umschlungen – romantische „LAUFRUNDEN“ zwischen 1 bis 1,5 km, je nach Wahl der WEGE. Unterwegs konnte man einen BLICK auf die Schlossteiche, den Schlosswall und das Schloss genießen bzw. einen kleinen Abstecher zum TIERPARK unternehmen – sofern man DARAUF Lust verspürte.
Die meisten LIEBESPAARE waren allerdings nur auf der Suche nach einer romantisch gelegenen PARKBANK
FRÜHLING & SOMMER waren gut geeignet für derlei „Liebesabenteuer“, während der HERBST durch die Fülle von Eicheln & Kastanien sehr viele, für uns als störend empfundene KINDER bzw. oft auch ganze FAMILIEN anzog, die das NATURMATERIAL zum Basteln in der Schule oder im Kindergarten nutzen wollten…

Gegenwärtig sind meine Frau & ich täglich, wie von Medizinern wärmstens empfohlen, an der frischen Luft und genießen die warmen Sonnenstrahlen nicht nur auf SPAZIERGÄNGEN durch den SCHLOSSPARK, sondern auch per FUSSMARSCH oder RADPARTIE längs der SCHWARZEN ELSTER auf dem ELSTERDAMM in Richtung BUCHWALDE und am Seeufer entlang weiter nach KOSCHEN bzw. in der Gegenrichtung nach BRIESKE & NIEMTSCH, wo momentan im inzwischen leider arg verwilderten PARK wie eh und je die BUSCHWINDRÖSCHEN blühen…
Der kurzweilige AUFENTHALT IN DER NATUR hilft nicht nur gegen den >STUBENKOLLER< sondern lässt uns auch sehr viel Interessantes entdecken, an dem man ansonsten vorbeihastet…
Park_resize.jpg

Doch nun zum
SCHLOSSPARK ANNO 1930.

Da für die heute vorgestellten 3 POSTKARTEN diese Jahreszahl anvisiert wurde, habe ich im >Senftenberger Anzeiger< die ersten 3 Monate dieses Jahrgangs gesichtet, und bin auf folgende TEXTE gestoßen:

Am 30. Januar stand ein wichtiger ÜBERGANG über die Schwarze Elster im Fokus, auf der man damals wie heute den SCHLOSSPARK auf verkürzter Wegstrecke erreichen konnte. 1930 war es noch eine einfache, heute schon etwas robustere, jedoch ebenfalls aus HOLZ gefertigte BRÜCKE:

„Die FUSSGÄNGERBRÜCKE nach dem Dorfe BUCHWALDE hat sich im Laufe der Jahre als eine unbedingt notwendige Einrichtung erwiesen. Sie hilft nicht nur den WEG über die im großen Bogen zum gleichen Ziel führende DRESDNER STRASSE abkürzen, sondern dem FUSSGÄNGER wird es auch ermöglicht, sich dem stets Gefahr bergenden regen KRAFT~ & LASTKRAFTWAGENVERKEHR auf einer verhältnismäßig langen Strecke zu entziehen.
Die BRÜCKE ist ein NOTBEHELF. Bei ihrem Bau wurde ALTMATERIAL verwendet. Die starke Benutzung hat den BODENBELAG, der aus alten Eisenbahnschwellen besteht, stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Verrottung der Schwellen ist so weit vorgeschritten, daß ein Teil der Brücke nur unter Anwendung größter Vorsicht begangen werden kann. Allzu leicht rutscht in den vorhandenen LÖCHERN ein Kinderfuß – oder bleibt ein Absatz hängen. Die Folge kann leicht ein gebrochener Fuß und bei Stürzen ein Armbruch sein. Als vorbeugende Maßnahme sei schnellstens AUSWECHSLUNG der schadhaften SCHWELLEN empfohlen. Am vorteilhaftesten wäre natürlich, den bisherigen Bodenbelag durch BOHLEN zu ersetzen.
Bei dieser Gelegenheit sei nochmals an unsre Anregung, in der Nähe der Einmündung der BRÜCKE in die Dresdner Straße eine LAMPE anzubringen, erinnert.“


In der zurückliegenden Woche stießen wir bei unseren SPAZIERGÄNGEN weder auf den WEGEN, noch in der PARKLANDSCHAFT auf mutwillige VERUNREINIGUNGEN, geschweige denn „illegale Mülldeponien“, was hoffentlich nicht nur dem REGIERUNGSAPPELL: "Halten Sie durch, bleiben Sie zu Hause" zu verdanken ist.

Am 18. Februar ging man mit solcherlei VERFEHLUNGEN ins Gericht:

DIE ANLAGEN SIND DEM SCHUTZE DES PUBLIKUMS EMPFOHLEN !
„So steht vielfach an den Eingängen von öffentlichen gärtnerischen Anlagen und Hainen, auch am EINGANG und an mehreren Stellen unseres STADTPARKS. Erfreulicherweise findet die EMPFEHLUNG in anderen Städten Beachtung. In unserer Stadt scheint es jedoch nicht so zu sein, denn sonst könnte es nicht vorkommen, daß in unsrer einzigsten ERHOLUNGSSTÄTTE, im Stadtpark, SCHUTT abgeladen wird.
Das sollte unter allen Umständen vermieden werden, noch dazu in der Nähe der STÄTTE, an der das Andenken der im Weltkriege gefallenen Söhne unsrer Stadt geehrt wird. Sicherlich wird sich niemand der BITTE verschließen, künftig SCHUTT & ASCHE nur auf dem städtischen MÜLLPLATZ in der Dresdner Straße, in der Nähe der SCHREBERGÄRTEN, abzuladen.“


Zur gleichen Zeit wurde mit MAHNENDEN WORTEN auf eine sehr unappetitliche, aus medizinischer Sicht jedoch äußerst bedenkliche UNSITTE hingewiesen, welcher sich allerdings heute nicht nur FUSSBALLSPIELER auf dem grünen RASEN bei jeder sich bietenden Gelegenheit bedienen.
Dass die nachfolgende BETRACHTUNG gerade gegenwärtig TOP-AKTUELL ist, wird wohl jedem bewusst werden:

NICHT AUF DEN BODEN SPUCKEN !
„Auf Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen & Parks rufen uns ANSCHLÄGE & PLAKATE diese MAHNUNG zu. Allein, wer kümmert sich darum ?
Es ist doch so bequem, zumal, wenn wie jetzt, ‚alle Welt‘ erkältet ist, beim HUSTEN einfach auszuspucken, gleichviel wohin ! Nur die wenigsten bedenken, welche GEFAHR für ihren Nächsten und dieser wieder für sich selbst durch solche gedankenlose FAHRLÄSSIGKEIT unnötig heraufbeschwört. Der beim HUSTEN aus der Luftröhre herausgeworfene SCHLEIM ist mit tausenden von KRANKHEITSKEIMEN beladen, besonders, wenn er von einem mit ERKÄLTUNG, einer GRIPPE oder gar mit einer TUBERKULOSE behafteten Menschen entleert wird. Der anfangs feuchte Auswurf trocknet nach kurzer Zeit an und wird zu trockenem PULVER, das sich bei nächster Gelegenheit der Luft beimengt, die wir einatmen. SCHNUPFEN & ERKÄLTUNG, GRIPPE & HALSENTZÜNDIG, DIPHTHERIE, TUBERKULOSE und manche andre Krankheiten können auf diesem Wege nur zu leicht von Mensch zu Mensch weiter getragen werden. Die Mahnung: >NICHT AUF DEN BODEN SPUCKEN !< wird nicht umsonst ausgesprochen. Wer hustet, der entleere seinen AUSWURF nicht auf den Boden, sondern in sein TASCHENTUCH, das möglichst häufig gewechselt, gewaschen und gebügelt werden muß, um rasch und sicher alle KRANKHEITSKEIME zu vernichten.
Besonders empfehlenswert ist in EPIDEMIE – ZEITEN wie für TUBERKULÖSE das Mitführen eines kleinen, mit ein wenig desinfizierender Flüssigkeit gefüllten SPUCKFLÄSCHCHENS, in das man dann den AUSWURF entleert. Zu Unrecht glauben viele Menschen, wenn sie einem Tuberkulösen mit solcher, meist BLAUEN SPUCKFLASCHE begegnen, dem KRANKEN in weitem Bogen aus dem Wege gehen zu
müssen. Nein, solcher Kranker braucht nicht besonders gemieden zu werden – er handelt nach Pflicht und Gewissen und stellt natürlich eine weit geringere Gefahr für seine Umgebung dar, als derjenige, der ohne Rücksicht auf seine Krankheit und deren Uebertragung den AUSWURF anders wohin absetzt.“


TBC_resize.jpg

SPUCKFLASCHE >Blauer Heinrich<
Unter den Spitznamen "Blauer Heinrich", "Blue Henry" oder "Blue Peter" diente diese intensiv-blau eingefärbte Spuckflasche, erfunden vom Lungenfacharzt Dr. Peter Dettweiler und ab 1889 hergestellt von der Lüdenscheider Firma Noelle & Co., der Tuberkulosebekämpfung.
Die HANDHABUNG derselben wird ausführlich erklärt auf:
https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... e-100.html

Abschließend nun noch EINE GUTE & EINE SCHLECHTE NACHRICHT VOM FRÜHLINGSANFANG – 21. März 1930.
Die GUTE zuerst ? Bitte sehr:
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FRÜHLINGSANFANG MIT PRÄCHTIGEM SONNENSCHEIN ! Wer freut sich da nicht ? Blank, tiefblau der Himmel, Frau Sonne im großen Festtagskleide und ein lindes Lüftchen. Das waren die Merkmale des heutigen FRÜHLINGSANFANGS. Die Starmätze werden nach so verheißendem Anfang lustiger ihr Morgenliedchen trillern und Krokusse in STADTPARK & Hausgarten ihre zarten Blütenköpfchen behender zum Licht streben. >Komm, holder Lenz…< singen die Chöre – das ist die Sehnsucht, der Ruf nach dem FRÜHLING, und der ‚holde Lenz‘ fängt den Ruf auf und macht sich sofort auf den Weg…
Jedoch ein WERMUTSTROPFEN wird in den schäumenden Kelch heimischen Frühlingseinzugs geträufelt. Drohend steht am Horizont das bange Wort >FEIERSCHCHT<. Sehr zum Schaden unserer heimischen BERGARBEITER und mit ihnen unseres gesamten heimischen WIRTSCHAFTSLEBENS. Der Verdienstausfall durch die Feierschichten hat BESCHRÄNKUNG auf fast allen LEBENSGEBIETEN gefordert. In mancher arbeitsamen FAMILIE hat sich ‚Frau Sorge‘ zu Gaste gemeldet. Dabei sind die Aussichten auf Besserung gering…“


ABER WIR HALTEN DURCH – und deshalb grüße ich angesichts des momentan ausgesprochen schönen FRÜHLINGSWETTERS ganz herzlich alle FANS von >gruss-aus-senftenberg.de< mit einem kräftigen

BLEIBEN SIE ALLE GESUND & ZU HAUSE !
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Harald
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Re: Neues 417 - 2020-03-29

Beitragvon Harald » So 29. Mär 2020, 11:32

Hallo Klaus,
zu Deiner ANFRAGE plus FORSCHUNGSAUFTRAG folgende Auskunft meinerseits:
Die schlimmste Influenza-Pandemie der Geschichte, die Spanische Grippe, umrundete 1918 binnen weniger Monate die Erde und tötete
zwischen März 1918 und März 1929 insgesamt 50 bis 100 Millionen Menschen – 2,5 bis 5 Prozent der damaligen Weltbevölkerung...
Wir finden dieses Thema angesichts der gegenwärtigen bedrohlichen Lage für eine Behandlung auf der Webseite durchaus geeignet.
Allerdings bedingt der recht große ZEITRAUM, immerhin 11 Jahre, doch längere RECHERCHEN in unserem >SFB-Anzeiger-Archiv<.
So bald wir fündig werden, nehmen wir uns dieses THEMAS an.
Herzlicher Forschergruß von Harald !


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