… farbenreich und früchteschwer.
Schwarz die Kohle, weiß die Kippen, braun und blau das Heidemeer.
Liebe schöne Heimatflur, dir mein Sang, ja dir mein Schwur. So beschreibt das
>HÖRLITZER HEIMATLIED< die Landschaft der
GEMEINDE HÖRLITZ,
die einstmals aus dem eigentlichen
DORF und dem Ortsteil
HÖRLITZ-FLUR bestand.
Vor 100 Jahren maß die Gemarkung 1142 ha und zählte rund 400 Einwohner mit
32 BAUERNHÖFEN, zu denen große und sehr ertragreiche Ländereien gehörten.
Damals war das schmucke
DORF HÖRLITZ ringsum von
KIEFERNWALD umgeben, dessen gesamter Waldboden mit
HEIDEKRAUT & BEERENSTRÄUCHERN bewachsen war und an deren Rand einige Bauern große
BIENENHÄUSER aufgebaut hatten. Da auch die
FELDMARK mit ihren zahlreichen blühenden Hanf~, Raps~ und Kleefeldern den
BIENEN zu Gute kam; war der Ertrag an
HONIG reichlich.
Darüber hinaus boten
WASSER, WIESEN & WALD rund um Hörlitz auch den Waidmännern lohnende Beute.
In den nördlich angrenzenden
HÖRLITZER BERGEN, im Volksmund liebevoll
„HÖRLITZER ALPEN“ genannt, wurde
WEINBAU betrieben.
Als allerdings gegen Ende des 19. Jahrhunderts der
BRAUNKOHLENBERGBAU einzog, war es um die Weinbergbauern geschehen. Mit der
AUSKOHLUNG begannen die >Hörlitzer Werke<, denen die >Niederlausitzer Kohlenwerke<, die >ILSE Bergbau AG.< sowie die >Senftenberger Kohlenwerke< folgten.
Nach den
WEINBERGEN musste das gesamte
DORF HÖRLITZ, welches auch durch den herrlichen
SKYROTEICH und den alljährlichen Fischfang weithin bekannt und ein von Ausflüglern gern besuchtes Ziel war, ab 1938 dem
BERGBAU weichen.
Ein gewisser H. Reinecke aus Grube Marga begann seine
>HEIMATKUNDLICHE STUDIE< in der Beilage zum >Senftenberger Anzeiger< vom 18. Februar 1932 mit folgenden Worten:
„Wer zu abendlicher Zeit auf dem Wege steht, der unterhalb der HÖRLITZER WEINBERGE nach ZSCHIPKAU führt, wird von dem imposanten Anblick, den das ILSEWERK MARGA bietet, unbedingt gefangen genommen. In der FABRIK blitzen hunderte von Lichtern auf, zwei gewaltige SCHORNSTEINE ragen in den Abendhimmel. Zwischen dem Standpunkt des Beobachters und dem Werk Marga liegt das DORF HÖRLITZ.
Nur vereinzelte Lichtpunkte deuten seine Lage an, die bescheiden in die Vergangenheit weisen. Der TAGEBAU hat den Südteil der ehemaligen DORFFLUR aufgesogen. Nur wenige Jahre wird es dauern, dann wird man sagen können:
>Dort, wo der Tagebau mit dunklem Auge gen Himmel starrt, lag einst HÖRLITZ !<
Es ist deshalb wohl an der Zeit, das zusammenzutragen, was der dem Untergang geweihten GEMEINDE ein DENKMAL setzen kann…“Der Autor verfolgte nicht den Zweck, ein lückenloses Geschichtsbild zu geben - sondern wollte nur „die Strahlen des großen Geschehens auffangen, die in das Schicksal von
HÖRLITZ hineinleuchten.“
Da ich seit einigen Jahren ebenfalls mit
HEIMATFORSCHUNG beschäftigt bin, weiß ich, wie mühsam es ist,
QUELLENMATERIAL aufzuspüren,
schon deshalb, weil es sich um einen durch den Bergbau
VERSCHWUNDENEN ORT handelt. Die wenigen
s/w-FOTOS des untergegangenen Dorfes und die handschriftlich eingefügten
GEBÄUDENAMEN verdanken wir paradoxerweise einem Fotografen der
ILSE AG.
Sie können zwar mit den schwelgerischen
FARBEN des o.a.
ÖLGEMÄLDES nicht mithalten, haben dafür aber einen hohen dokumentarischen Wert.
HISTORISCHE TEXT~ & FOTODOKUMENTE sind äußerst rar und
ZEITZEUGEN in persona kaum noch auffindbar.
Sie können daher meine große Begeisterung ermessen, die ich im Jahre 2013 bei der Kontaktaufnahme zu der inzwischen schon 94–jährigen
URSULA ROSZAK geb. SLABIK, einer ehemaligen Einwohnerin von
HÖRLITZ – DORF, empfand. Sie schrieb ihre persönlichen
ERINNERUNGEN an das familiäre & dörfliche Leben nieder und lieferte mir auch noch zu den Gebäuden auf nachstehendem
ORTSPLAN die einstigen
HAUSNUMMERN. Damit habe ich die Möglichkeit,
EINWOHNERBUCH und genaue
WOHNSTATT abzugleichen.
So etwas nennt man wohl einen außergewöhnlichen
GLÜCKSFALL.
Während eines Besuches beim
HEIMATVEREIN HÖRLITZ habe ich ihre mündlich vorgetragenen
ERINNERUNGEN aufgezeichnet,
die sie hier abrufen können:
Die angefügten
FAMILIENFOTOS zeigen:
(1) Die Eltern Johann & Susanna Slabik mit ihren 9 Kindern im Jahre 1946
(2) 1. Wohnung = Dorfstraße 12
(3) Kolonne Marga 11.7.1923 = Johann Slabik (re. außen mit Uhrkette)
(4) 2. Wohnung = Dorfstraße 30
(5) Einschulung am 1.4.1932 (Ursula i.d. 1.Reihe Mitte, blond mit Haarschleife)
(6) Ursula als Schülerin 1935
Abschließend ergeht natürlich die von mir gebetsmühlenartig vorgetragene GROSSE BITTE, speziell an ALLE HÖRLITZER EINWOHNER, den Heimatverein mit sachdienlichen HÖRLITZ-bezogenen DOKUMENTEN, FOTOS, aufgeschriebenen ERINNERUNGEN u.a.m.
in der Bewahrung der ORTSGESCHICHTE von HÖRLITZ (Dorf & Flur) zu unterstützen.
ANGEBOTE nehmen dankbar >www.gruss-aus-senftenberg.de< und alle MITGLIEDER unseres HEIMATVEREINS entgegen!