Die
DEUTSCHE KIRCHE, oder wie in den >Annales Senftenbergensis< verzeichnet,
die
ORDENTLICHE STADT~ & DEUTSCHE PFARR-KIRCHE ist den Aposteln
PETRUS & PAULUS geweiht, deren Figuren bis zur Renovation im Jahre 1891 am vorhandenen Hauptaltar, und zwar
PAULUS mit dem Schwert und
PETRUS mit dem Schlüssel, angebracht waren, die aber nach der Renovation, als der Altar abgenommen wurde, ebenfalls mit beseitigt worden sind. Das Fest dieser beiden
SCHUTZPATRONE DER KIRCHE fällt auf den 29. Juni und wurde in katholischer Zeit unter großem Zulauf des Volkes besonders festlich begangen, woraus sich auch der beliebte
PETER – PAUL - MARKT entwickelte, der noch bis auf den heutigen Tag besteht. Die gegenwärtige, massive
DEUTSCHE KIRCHE ist, so alt sie auch sein mag, keineswegs das erste christliche Gotteshaus in Senftenberg. Die ersten christlichen Gotteshäuser waren sehr einfacher Natur, klein und aus Holz erbaut, so auch
DIE ERSTE CHRISTLICHE KIRCHE in SENFTENBERG, die, wenn auch nicht in der schützenden
BURG selbst, so doch in ihrer unmittelbaren Nähe erbaut wurde. Mit wachsendem Glaubenseifer unter den Bewohnern der hiesigen Gegend – angefacht durch die Meißener Bischöfe – genügte die einfache
KAPELLE bald nicht mehr, und das Bedürfnis, ein großes und festes
GOTTESHAUS zu besitzen, wurde stärker. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, als der
GOTISCHE BAUSTIL in der Blüte stand, wurde wohl auch die gegenwärtige
DEUTSCHE KIRCHE ZU SANKT PETRI & PAULI errichtet.
Von jeher wurde einem neuerbauten
GOTTESHAUSE der
NAME EINES HEILIGEN beigelegt, der dann als
PATRON der Kirche verehrt wird.
Sein
BILD schmückt zumeist den
HOCHALTAR.
In den ältesten Zeiten erhielten manche
KIRCHEN ihre
NAMEN von deren Gründern, Stiftern, Erbauern oder ehemaligen Besitzern. Nach jetzt geltender Sitte wird
JEDE KIRCHE „göttlichen Personen, Engeln oder Heiligen“ geweiht bzw. unter deren Schutz gestellt und die Gemeinde begeht nach kirchlicher Ordnung das
NAMENSFEST ihrer Kirchenpatrone oder Schutzheiligen in hochfeierlicher Weise.
Nur die
KATHOLISCHE KIRCHE in SENFTENBERG beruft sich auf ihre, durch ein vorgestelltes
„SANKT“ gekennzeichneten
HEILIGEN, während die
EVANGELISCH KIRCHE in SENFTENBERG auf das
„SANKT“ verzichtet.
Im Laufe der Zeit wurden aber auch Evangelische Kirchen mit "Sankt" im Namen versehen, weil sie nach
PERSONEN benannt sind, die in der
BIBEL vorkommen. An der Heiligkeit dieser Menschen besteht sozusagen kein Zweifel, denn sie sind ja auch in der >Heiligen Schrift< aufgeführt, in der Gottes Heilsgeschichte beschrieben ist. Da spielt es dann auch keine Rolle, ob es sich um Johannes, Markus, Thomas, Petrus oder Paulus handelt
– wenn sie nur zu den
12 JÜNGERN gehörten, die von
JESUS persönlich ausgesucht wurden.
Der
KULT um die Apostelfürsten
PETRUS & PAULUS reicht bis in die ersten Jahrhunderte des Christentums zurück;
ihre Bildnisse standen schon auf den ältesten Altären. Gegenwärtig gibt es weltweit
614 PETER & PAUL KIRCHEN, davon allein in Bayern 185,
im Land Brandenburg lediglich 10, allen voran der
DOM in Brandenburg (Havel)…
Die katholische Kirche hat die
GEDENKTAGE der beiden Apostel an einem Tag zusammengefasst.
PETRUS & PAULUS starben zwar nicht am selben Tag, wohl nicht einmal im selben Jahr, aber ihre
LEBENSGESCHICHTEN sind eng miteinander verknüpft, ihre
WEGE haben sich oft gekreuzt, verliefen manchmal auch parallel und beide erlitten ein ähnliches
MARTYRIUM in derselben Stadt.
PETRUS hieß ursprünglich
SIMON, war verheiratet und lebte mit seiner Familie in Kafarnaum, wo er den Lebensunterhalt als Fischer verdiente. Mit seinem Bruder
ANDREAS begab sich
SIMON zu Jesus Christus, der beide zu seinen Aposteln berief und zu
SIMON sagte:
"Du bist PETRUS, der FELS, und auf diesen FELSEN will ich meine KIRCHE bauen". Durch diese Worte wurde
SIMON zu
PETRUS und später zum ersten Oberhaupt der Kirche, zum ersten
PAPST…und das, obwohl er seinen Herrn und Meister vor dessen Tod
DREIMAL verleugnet hatte...
Dennoch erhielt
PETRUS bald eine hohe Stellung in Jerusalem, vollbrachte durch die Kräfte, die Jesus ihm und den übrigen Aposteln verliehen hatte, zahlreiche
WUNDER, hielt vollmundige
PREDIGTEN und unternahm ausgedehnte
MISSIONSREISEN. Als er dann aber auch in Rom das Wort Christi verkünden wollte, ließ ihn Kaiser Nero verhaften und zum
TOD AM KREUZ verurteilen.
PETRUS‘s einzige Worte zu diesem Urteil waren, dass er mit dem Kopf nach unten gekreuzigt werden wolle, da er nicht würdig sei, wie Jesus Christus zu sterben.
Kein Flehen um sein Leben, keine Klage kamen über seine Lippen, als er im im römischen Circus des Nero wunschgemäß hingerichtet wurde
– mit dem Kopf nach unten am Kreuz.
Der große Kirchenfürst
PETRUS wird offiziell als
APOSTEL oder als
PAPST dargestellt. Als Attribute hat er Schlüssel, Stab, Buch, Schriftrolle, Fisch, Kreuz oder Hahn bei sich. Häufig wurde auch die Szene der Kreuzigung (mit dem Kopf nach unten) künstlerisch wiedergegeben. Meist hat
PETRUS einen runden, eher breiten Kopf und trägt einen
RUNDBART. Ab dem Mittelalter wurde er auch kahlköpfig mit
STIRNLOCKE abgebildet.
PETRUS IST SCHUTZPATRON der Päpste, der Metzger, Glaser, Schreiner, Uhrmacher, Schlosser, Schmiede, Bleigießer, Töpfer, Maurer, Ziegelbrenner, Brückenbauer, Steinhauer, Netzmacher, Tuchweber, Walker, Fischer, Fischhändler, Schiffer, der Schiffbrüchigen, der Büßer, der Beichtenden, der Jungfrauen, gegen Schlangenbiss, Fieber, Tollwut, Besessenheit, Fußleiden & Diebstahl.
PAULUS war als Sohn eines
SCHRIFTGELEHRTEN in der heutigen Türkei zur Welt gekommen und auf den Namen
SAULUS getauft worden. Er hatte die besten Lehrer und war hochgebildet – wurde allerdings in der Folgezeit zu einem fanatischen
CHRISTENVERFOLGER. Als er den Auftrag erhielt, in Damaskus Christenverfolgungen zu organisieren, erschien ihm auf seinem Weg dorthin der gekreuzigte
JESUS.
Überwältigt von diesem Ereignis, stürzte
SAULUS blind zu Boden und musste laut Legende nach Damaskus geführt werden, wo ihn ein anderer Jünger Jesu wieder sehend werden ließ und ihn taufte.
Auf der Flucht vor ihn verfolgenden Feinden kam
PAULUS, wie er sich jetzt nannte, nach Arabien, wo er für die
BEKEHRUNG DER HEIDEN wirkte. Große Missionsreisen erfüllten sein Leben in den nächsten Jahren. In vielen Ländern gründete der Völkerapostel Christengemeinden, nicht ohne dafür mehrfach ausgepeitscht und gesteinigt zu werden, sowie manchmal Hunger und Durst bis an die Grenze des Aushaltbaren zu leiden.
Als er, möglicherweise als Gefangener, nach Rom kam und dort der Legende nach gemeinsam mit
PETRUS vor
NERO auftrat, wurde auch
PAULUS schließlich zum Tode verurteilt. Am Ort seiner
ENTHAUPTUNG sollen an den drei Stellen, an denen sein abgeschlagenes Haupt aufschlug, drei
QUELLEN entsprungen sein.
PAULUS wurde meist als kleiner Mann, kahlköpfig und mit langem
BART sowie hervortretender
NASE abgebildet, auf späteren Darstellungen aber auch schon mal als kräftiger, großer Mann. Er trägt in der rechten Hand meist ein
BUCH, in der linken Hand ein
SCHWERT. Häufig ist er auch mit den o.a. drei
QUELLEN zu sehen. Andere Attribute kommen bei
PAULUS nur äußerst selten vor – gelegentlich mal eine Schriftrolle, wie bei
PETRUS.
PAULUS IST SCHUTZPATRON der katholischen Presse, der Arbeiterinnen, der Theologen & Seelsorger, der Weber & Teppichweber, Sattler, Seiler & Korbmacher, gegen Ohrenkrankheiten & Krämpfe, Schlangenbiss, Angst, für Regen & Fruchtbarkeit der Felder.DIE KIRCHE IST, WIE MAN SIEHT, JEDERZEIT FÜR JEDERMANN & ALLES GEWAPPNET !