Neues 497 - 2021-12-19

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Matthias
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Neues 497 - 2021-12-19

Beitragvon Matthias » Sa 18. Dez 2021, 08:55

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Matthias
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Re: Neues 497 - 2021-12-19

Beitragvon Matthias » Sa 18. Dez 2021, 10:59

Nachtrag: Fiebig machte wohl in Fahrrädern und gleichzeitig in Versicherungen. Die Mischung machts ;-)

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Harald
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Re: Neues 497 - 2021-12-19

Beitragvon Harald » Di 21. Dez 2021, 15:22

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Für die SENFTENBERGER JUGEND gab es dereinst 2 STEILE STRASSENANSTIEGE, die uns zu Nacheiferern der in den 1950/60er Jahren sehr populären FRIEDENSFAHRER machten. Wir wollten nämlich den >Giganten der Landstraße< nicht nachstehen und suchten in der Umgebung nach kleinen KOPIEN der legendären „steilen Wand von Meerane“, die alljährlich viele schaulustige Radsport-Enthusiasten anzog.
In meinem Heimatort SENFTENBERG-WEST gab es als krönenden Abschluss der von der Bahnstation stetig ansteigende KLETTWITZER STRASSE eine sehr steile Auffahrt zum PARADIESBERG, die wir als „mutige Pedalritter“ natürlich zu erklimmen versuchten, ohne dabei vom Fahrrad abzusteigen. Wer die ANHÖHE bewältigt hatte, freute sich selbstredend auf die anschließend ausgedehnte, erholsame TALFAHRT, bei der man sich auf „gut geschmierten Rädern“ vom Wasserturm bis zum Gasthaus ’Zur Eiche’ (später: KULTURHAUS) rollen lassen konnte.
Einen ähnlich langgezogenen, kräftezehrenden Anstieg gab es in der gegenüberliegenden Region am RAUNOER BERG,
der am Ende der CALAUER STRASSE begann, die sich danach 5 km lang als CALAUER CHAUSSEE in Richtung GROSSRÄSCHEN, und von dort aus als ALTDÖBERNER CHAUSSEE in Richtung CALAU zog.
Vom Scheitelpunkt der legendären >HÖHE 304< aus ließ es sich wunderbar retour, an der kleinen Kneipe „Zur guten Einkehr“ und der russischen Garnisonsvilla vorbei, auf der rechten Straßenseite talwärts rollen. Da die Straße schnurgerade verlief, animierte sie nicht nur jugendliche RADFAHRER auf gut geölten „Drahteseln“, sondern auch ZWEIRADMOBILISTEN zu rasanten Abfahrten vom Raunoer Berg bis zum KRANKENHAUS, wo man sie gleich verarzten konnte, falls etwas schief ging. Wenn man im >Senftenberger Anzeiger< die Tagesmeldungen von einst studiert, wird man daher feststellen, dass keine andere Straße in Senftenberg mehr VERKEHRSUNFÄLLE, vor allem auf Grund einiger unbeschrankten Bahnübergänge, aufweisen konnte, als die CALAUER STRASSE, die im Adressbuch von 1897 nur unter der Bezeichnung „CHAUSSEE“ lief.

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Die alten Ansichten der beiden CALAUER STRASSEN in SENFTENBERG (rot) und GROSSRÄSCHEN (blau) zeigen deutlich, dass sie ähnlich angelegt, vor dem 1. Weltkrieg durchweg geschottert (später teilweise gepflastert) und somit für den Ferntransport mittels Kraftfahrzeugen wenig geeignet waren, weshalb man im Jahre 1927 daran ging, sie zu TEEREN.
So erhielt die CALAUER STRASSE ab der Pflasterung hinter der Pfännerschaftsbahn bis hinter den ‚Viktoriagarten’ kurz vor der Einmündung in die neue CHAUSSEE eine Teerschicht plus Steinsplitt. Nach Beendigung der STRASSENTEERUNG wurde einem allgemeinen Wunsch der Bewohner der oberen Calauer Straße entsprochen, die links und rechts befindlichen, tiefen GRÄBEN zu verrohren und danach zuzuschütten, um damit FUSS~ & RADFAHRWEGE zu schaffen.
Begründet wurde es auch damit, dass die GRÄBEN sowieso nur Schlamm und Schmutzwasser führten und, da kein Abzug mehr vorhanden war, vor allem im Sommer einen üblen Geruch verbreiteten. Darüber hinaus bildeten die recht tiefen GRÄBEN bei Dunkelheit eine GEFAHR für den Verkehr.
Danach rückten Straßenwalze und Teermaschinen zur neuen Arbeit nach GROSSRÄSCHEN ab.
Leider hatte man aber wohl vorrangig nur an die AUTOS gedacht, nicht aber an die armen PFERDE, die gerade beim Ziehen schwerer Lasten über die ASPHALTSTRASSEN zu schnell ermüdeten. Deshalb hielten sich noch über lange Zeit – speziell auf dem Lande – neben den TEERSTRASSEN sogenannte SOMMERWEGE aus Sand oder Kies, die von Pferdefuhrwerken und ausreitenden Gutsbesitzern genutzt wurden…

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Viele Jahrzehnte lang war die LANDSTRASSE Träger des gesamten Verkehrs – sowohl für den einsam wandernden Handwerksburschen, den Handelsmann mit seinen behäbig langsamen Warentransporten, als auch den Reisenden in der etwas schnelleren Postkutsche. Als in den 1870er Jahren die EISENBAHN in den Wettbewerb mit PFERD & WAGEN trat, machten die meisten Posthaltereien dicht und die STRASSEN verödeten immer mehr, und ähnelten sehr bald ihren Vorgängern, den MITTELALTERLICHEN STRASSEN, die, wie aus den Berichten jener Zeit hervorgeht, schlecht gebaut, kaum gepflegt, schmutzig, holprig, voll von Löchern und daher ziemlich gefahrvoll waren. Vor allem die FUHRLEUTE kamen um ihr Vermögen, wenn sie mit ihren Pferden im MORAST stecken blieben, die WAGEN umkippten und die WAREN Wasserschaden erlitten. Auf der Suche nach einem BESSEREN WEG wichen Fußgänger, Reiter & Fuhrleute auf die FELDER aus und richteten diese zu Grunde, woraus häufig ZANK & SCHLÄGEREI mit den Landleuten entstand.

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Als schließlich das AUTOMOBIL die LANDSTRASSEN aus ihrem „Dornröschenschlaf“ erweckte, zeigte sich jedoch sehr bald, dass diese veraltet waren und den neuen Ansprüchen nicht mehr gerecht wurden, da sie eben nicht für 100 km/h schnelle KRAFTFAHRZEUGE, sondern lediglich für die mit nicht allzu viel Gewicht beladenen, von zwischen Schritt & Trab wechselnden Pferdchen gezogenen PLAN~, LEITER~ oder POSTWAGEN ausgelegt waren.
LASTZÜGE mit Anhängern drückten mit einem Gewicht von Tausenden von Kilogramm auf die Oberfläche der CHAUSSEE und zermahlten sie. Radfahrer & Fußgänger suchten vor den aufgewirbelten dichten STAUBWOLKEN das Weite. Immer wieder neue LÖCHER entstanden und auch immer erneutes AUFFÜLLEN half nicht mehr…

…und wie man AUF UNSEREN HEIMISCHEN STRASSEN sehen kann, hat sich bis heute wenig an diesem immer wiederkehrenden ZUSTAND geändert – einfach LÖCHERLICH !

Dabei erging doch schon im Jahre 1796 in einer >ANLEITUNG zur Anlegung & Unterhaltung der CHAUSSEE<
der folgende AUFRUF:

„Brauchbare und dauerhafte STRASSEN sind in jedem Lande ein notwendiges Bedürfnis und gewähren Einheimischen wie Fremden große VORTEILE. Sie erleichtern die FUHREN und den VERKEHR der verschiedenen Orte miteinander, beschleunigen den WARENTRANSPORT und befördern und sichern die GESCHÄFTE der Reisenden. Ein jeder sollte daher die ANLEGUNG & UNTERHALTUNG derselben sich vorzüglich angelegen sein lassen.“

dietmar
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Re: Neues 497 - 2021-12-19

Beitragvon dietmar » Fr 11. Mär 2022, 16:32

Zu dieser früheren Verbindung nach Großräschen hier eine Anfrage:
Auf dem weiter unten folgenden Meßtischblattauszug ist Werners Kol. (wohl Kolonie) eingetragen.In der Nähe war eine inoffizielle, aber natürlich schon deshalb gern genutzte Badestelle (Blauer Teich?). Es war auch hier nach meiner Erinnerung ein Tagebaurestloch.
Kann sich, wenn meine Angabe stimmt, Jemand daran erinnern und vor allem Angaben zur Bebauung und den Bewohnern von Werners Kolonie machen?
Ein Werner aus dieser Kolonie und aus der 12 a der RathenauOberschule müßte mit Harald 1962 sein Abitur gemacht haben.
WernersKolonie.jpg


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