Neues 133 - 2014-06-08

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Matthias
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Neues 133 - 2014-06-08

Beitragvon Matthias » So 8. Jun 2014, 08:57

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Harald
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Re: Neues 133 - 2014-06-08

Beitragvon Harald » So 8. Jun 2014, 10:43

Pfingstrose.jpg
Der Zeitpunkt des PFINGSTFESTES berechnet sich nach dem OSTERDATUM,
das 50 Tage zuvor stattfindet. Aus dem griechischen Wort "pentecoste", das "fünfzigste" bedeutet, leitet sich der Name PFINGSTEN ab.
PFINGSTEN hat eine eigene Blume: die PFINGSTROSE, die allerdings keine Rose, sondern ein Hahnenfußgewächs ist. Diese Blume gehörte einstmals der Königin von China und ist eine Symbolpflanze der Gottesmutter Maria, heißt aber landläufig auch BAUERNROSE.
In der heutigen Zeit reiht sich PFINGSTEN in den Kreis der FEIERTAGE ein, die Volksbräuche sind weitestgehend eingeschlafen.

Werktagshasten, Alltagstreiben,
heute soll's uns ferne bleiben,
Komm' es, wie es kommen mag:
Heute ist mal FEIERTAG !
Heute dünkt uns längst verflossen,
was uns jemals hat verdrossen,
Was uns wichtig schien und schwer,
Heute drückt es uns nicht sehr.

In den Fluren, in den Zimmern
welch ein wundergrünes Schimmern !
Kommst du nicht zum Wald hinaus,
kommt der Wald zu dir ins Haus.
Wicht'ger als geschäft'ges Wirken
sind dir heut' die weißen Birken,
die in deiner Stube steh'n
und mit leisen Blättern weh'n.

Von den grünen Zweigen troffen
Tropfen in dein Frühlingshoffen,
und du weißt es nicht genau:
sind es Tränen, ist es Tau ?
Und es drängt dich, mit den andern
in die Welt hinauszuwandern,
wenn es auch nicht weiter wär'
als ein Gäßchen hin und her.

Einer schlägt die helle Laute,
und es singet eine Traute,
und man schlingt den Ringeltanz
unterm Maienblütenkranz.
Wenn die roten Rosen blühen,
tausend Farbenfunken sprühen,
geht's dir fröhlich durch den Sinn;
wirf dein Ach und Wehe hin !

Laßt euch's heute nicht gereuen,
euch mal gründlich auszufreuen,
heut von Jubel schwillt's und quillt's,
heute, Brüder, heute gilt's !
Sorgt euch heut' nicht im geringsten !
FROHE PFINGSTEN ! FROHE PFINGSTEN !
Nehmt das Maiweinglas zur Hand:
Freude allem deutschen Land !

Wenn OSTERN spät daherkommt, fällt auch PFINGSTEN nicht mehr in die eigentliche MAIENZEIT. Dennoch möchte ich auf einen, mir aus Kindertagen geläufigen Brauch eingehen - nämlich dem Aufstellen von BIRKEN an den Eingangspforten oder ~türen der Häuser. Ende der 1950er Jahre wurde das wilde Fällen von Birken aber unter 'Baumfrevel' verbucht und so beschränkte es sich auf die ländliche Gegend, wo die Bauern sich aus ihrem 'Privatwald' bedienen konnten...

"Während das Fest der Wintersonnenwende und des beginnenden Frühlings durch besondere Sitten und Gebräuche der Zeit, in welcher sie gefeiert werden, ein charakteristisches Gepräge verleihen, weist PFINGSTEN, das Fest des beginnenden Sommers, keineswegs so deutlich umgrenzte und geschlossene Formen auf; die Feier erreicht auch nirgends die Höhe der Pracht und des Glanzes, die WEIHNACHTEN und OSTERN verklären.
Doch hat PFINGSTEN ebenfalls sein äußeres Symbol:
die grünen BIRKENREISER oder MAIEN,
welche als Schmuck der Kirchen und Häuser, der Fuhrwerke, Schiffe und Eisenbahnzüge in ganz Deutschland sich allgemeiner Verbreitung und Beliebtheit erfreuen. Trat doch PFINGSTEN in enge Beziehung zu dem Maifeste unserer Vorfahren, an dem der MAIBAUM errichtet wurde, um den die Jugend zu tanzen pflegte.
Dieser Brauch hat seine Wurzel in einem uralten Feste, das zu Ehren der wiedererwachenden Natur gefeiert wurde. Am ersten Maitag und später zu PFINGSTEN wurde fast überall der besagte MAIBAUM feierlichst aus dem Walde geholt und vor den Häusern oder in der Mitte des Ortes aufgepflanzt, nachdem er zuvor um das Haus oder durch das Dorf getragen worden war. Man wählte dazu hohe, schlanke Kiefernbäume aus, die abgeschält und an der Spitze mit Birkenzacken, einem Strauße, bunten Tüchern und Bändern geschmückt wurde.
Feierlichst wurde vor dem reichgeschmückten Baume getanzt, und man glaubte, daß er Glück und Wohlstand verheiße. In diesem Baumkultus der Germanen und ihrer Nachbarstämme wollen viele den Ursprung unserer PFINGSTMAIEN erkennen.
In der Nacht zum ersten PFINGSFEIERTAGE errichteten die Burschen in den Dörfern und kleinen Landstädten vor dem Hause der von ihnen verehrten Mädchen einen möglichst hohen und reich ausgeschmückten MAIBAUM. Dabei sucht einer der andern zu überbieten. Darf doch der, welcher den höchsten und prächtigsten Baum seiner Schönen verehrt hat, nicht nur versichert sein, mit dankbarem Liebesblick und Händedruck belohnt zu werden, es bleibt auch der materielle Dank nicht aus. Denn die auf solche Art im Orte ausgezeichneten Mädchen lassen es sich nicht nehmen, ihre Verehrer während der PFINGSTTAGE beim Tanz im Wirtshause ausgiebig mit Getränken zu versehen.
Die Maibäume bleiben mehrere Wochen, gewöhnlich bis zu Johanni
(24. Juni), an ihrem Platze; dann wird das Niederlegen der Stange durch Wettlauf und Tanz von Burschen und Mädchen festlich begangen.
In das Gebiet des Aberglaubens ist das PFINGSTFEST weniger gezogen worden. Die BIRKENREISER, welche als Schmuck des Hauses gedient haben, soll man nach neun Tagen auf die Tenne der Scheune werfen, dann fressen die Mäuse das aufbewahrte Getreide nicht..."

(nach Texten aus der Beilage zum >Senftenberger Anzeiger< -
"Aus der Heimat - für die Heimat")

All meinen Kommentar-Lesern wünsche ich, je nach persönlicher Motivation, entweder ein gesegnetes, ruhiges & besinnliches
- oder fröhliches & ausgelassenes PFINGSTFEST !
Dateianhänge
Pfingsttanz.jpg


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