"Obwohl das OSTERFEST das älteste von allen christlichen Festen ist, haben sich verschiedene OSTERBRÄUCHE zum Teil bis zum heutigen Tage erhalten. Zu ihnen gehören die der OSTEREIER, des OSTERFEUERS, des OSTERWASSERS & der OSTERREITER.
Was besonders die allbekannten OSTEREIER, die nach dem deutschen Kinderglauben der OSTERHASE legen soll, angeht, so spielten sie schon im alten germanischen Volksglauben eine Rolle. Die EIER galten als SYMBOL DER FRUCHTBARKEIT und waren als solches durch die Römer zu den Germanen gebracht worden. Am OSTERFESTE verschenkt wurden die EIER wahrscheinlich erst im späten Mittelalter oder sogar erst im 18. Jahrhundert. Man sagte ihnen nach, dass sie HEXEN erkennen ließen, gegen den BLITZ schirmten, das VIEH gedeihen ließen, GESUNDHEIT, GLÜCK IM SPIEL gaben und noch andere Dinge mehr.
OSTERN galt übrigens schon immer als das FRÖHLICHSTE FEST des christlichen Jahres, deshalb wurden an OSTERN von den christlichen Kaisern die Gerichtsverhandlungen eingestellt, leichtere Verbrecher begnadigt, Sklaven von ihren Herren freigelassen und Arme beschenkt."Dagegen gaben die unseren Altvorderen
ZU OSTERN überreichten
SCHULZEUGNISSE nur mit positivem
VERSETZUNGSVERMERK Anlass zu
FREUDENSPRÜNGEN…
Das traditionelle
EIERROLLEN am
OSTERMONTAG ragt seit Gründung des
DORFCLUBS BRIESKE im Jahre 2000 aus dessen stets prall gefülltem Veranstaltungskalender heraus. Als dereinst gerade mal 7 oder 8 Teilnehmer ihre bunten
OSTEREIER am
HANG der
HOCHKIPPE der alten Grube Marga in Bewegung setzten, rechnete wohl keiner damit, dass sich daraus einmal
>DAS POPULÄRSTE REGIONALE OSTEREIERROLLEN< entwickeln sollte.
Zum diesjährigen
20ten EIERROLLEN, welches 2020 Corona-bedingt ausfiel, waren 74 Kinder und 68 Erwachsene auf der
BAHN aktiv. Und das
OHNE WERBUNG !
Um das nachgeholte
EIERROLLEN zu etwas Besonderem zu machen, wurde es vom angestammten
OSTERMONTAG (Vormittag) erstmalig auf
OSTERSAMSTAG (Abend) gelegt.
Die
BRIESKER EIERROLLER richten sich dabei nicht nach dem althergebrachten >
WÀLEIEN<, das vom wendischen Wort: waljas = wälzen, kollern, rollen lassen, abstammt und das
SPIEL MIT OSTEREIERN bezeichnet, die man eine abschüssige
BAHN (waljka) hinablaufen lässt, um andere, darin aufgestellte
EIER zu treffen.
…UND WOHER STAMMT NUN DAS >EIERROLLEN< ? Sicherlich nicht von den auf einer
OSTERKARTE von 1900 abgebildeten, märchenhaft anmutenden, eierrollenden
ZWERGEN.
Allem Anschein nach entstand dieser
BRAUCH schon vor ca. 500 Jahren im ostsächsischen
BAUTZEN und verbreitete sich von dort aus weiter. In grauer Vorzeit ließen zu
OSTERN vor allem
WOHLHABENDE FAMILIEN an einem am Stadtrand gelegenen Hügel
EIER & kleinere
GESCHENKE den Hang hinabrollen. Am unteren Ende warteten
KINDER ARMER FAMILIEN, die sich über die Geschenke freuen durften. Später wurden beim
OSTEREIERSCHIEBEN hartgekochte Eier, Äpfel o.a. halbwegs
RUNDE Gegenstände bergab gerollt und die Kinder Bautzens & Umgebung standen am Berghang und versuchten diese aufzufangen.
Heute verwendet man bunte
PLASTIKBÄLLE, die gegen
PREISE eingetauscht werden können.
Beim ursprünglichen
WÀLEIEN wurden
GEKOCHTE & BUNT GEFÄRBTE EIER in eine
GRUBE – etwa 1 m breit und 2 -3 m lang – hinuntergerollt. Dabei legte ein Mitspieler sein
EI in die Mitte der
GRUBE, ein nachfolgender Teilnehmer, der dieses
EI von außen mit seinem eigenen traf, bekam das
EI seines Gegners und eine kleine
BELOHNUNG dazu. Traf er nicht, musste auch sein
EI in der
GRUBE verbleiben, und der nächste Mitspieler kam an die Reihe. Traf derjenige nunmehr
BEIDE EIER, durfte er beide nehmen und bekam eine doppelte
BELOHNUNG. Der
GLÜCKSPILZ durfte so lange weiterspielen, bis er
KEIN EI mehr ankullerte. Erst dann durfte der nächste Spieler sein Glück versuchen.
Vor allem in den
SPREEWALD-DÖRFERN hat das
WÀLEIEN als
„FRUCHTBARKEITSZAUBER“ schon eine lange
TRADITION, da die über Wiesen & Felder
KULLERNDEN EIER angeblich das Wachstum und Gedeihen der Saaten günstig beeinflussen sollten.
OSTEREIERROLLEN, ~KULLERN, ~SCHIEBEN, ~TRUDELN oder sogar
~RUMPELN sind lediglich regionale Wortvarianten.
Auch heute bildet eigentlich nur ein steiler, langgestreckter
HÜGEL die BASIS für das
>OSTEREIERKULLERN<, bei dem die „ovalen Schönheiten< so richtig in Fahrt kommen und einen spaßigen Wettkampf ermöglichen. Die
NAMEN & SPIELREGELN für dieses von Groß & Klein praktizierte
>GESELLIGE BEISAMMENSEIN MIT SPORTLICHER NOTE IN DER NATUR< haben sich allerdings im Laufe der Zeit leicht verändert und variieren von Region zu Region.
Im Land Brandenburg heißt es allgemein
OSTEREIERSCHIEBEN, gewöhnlich nur
EIERSCHIEBEN (obersorbisch „Jejkakulenje“)
– na und in
BRIESKE DORF halt
EIERROLLEN.
In der der >Lausitzer Rundschau< von heute (19.04.2022) wurde außerdem die
ORTE Arnsdorf, Lauchhammer, Schwarzheide, Grünewalde & Geierswalde genannt, in denen alljährlich
KULLERBAHNEN zum fairen
WETTSTREIT einladen, bei dem
„DIE LÄNGE WICHTIGER ALS DAS RUMSEN IST“ – vielleicht gerade deshalb,
weil sich in früheren Zeiten zur harmlosen
FREUDE ab & an auch
BETRUG gesellte, indem
„lose BURSCHEN hölzerne, ja selbst steinerne EIER fabrizierten oder ausgeblasene EIER mit HARZ füllten, wodurch die SPITZEN stärker wurden als bei natürlichen EIERN.
Wer damit des Gegners EI-SPITZE zerbrach, hatte somit "mit Hinterlist, zu Unrecht & in Unehren" den ersten Platz belegt."
Solchen schändlichen
TRICKS schiebt
BRIESKE-DORF mit seinem
REGELWERK einen Riegel vor:
GERD PETSCH, der Vorsitzende des
BRIESKER DORFCLUBS, weiß noch von einigen
HEITEREN BRIESKER OSTERBRÄUCHEN zu berichten, die früher im
DORF für Furore sorgten:
„Nach alten Berichten gab es in der NACHT ZUM OSTERSONNTAG in vielen Dörfern allerlei SCHABERNACK.
In BRIESKE DORF wurden speziell die Leute veralbert, die für die ZAMPERLEUTE nichts bzw. nur sehr wenig übrig hatten.
Einmal hat die Dorfjugend einen HEU~ oder STROHWAGEN auseinandergebaut und anschließend auf dem DACH des Besitzers wieder aufgebaut.
Bis in die 1980er Jahre gab es noch die Tradition des AUSHÄNGENS von GARTENTÜR oder HAUSTOR und anschließendem VERSTECKEN im Ort, weshalb die
ÄLTEREN DORFBEWOHNER am Ostersamstag versuchten, ihre TORE mit diversen KETTEN & SCHLÖSSERN zu sichern. An die Stelle des traditionellen OSTERFEUERS ist bei uns das MAIFEUER getreten. Das mitternächtliche OSTERWASSERHOLEN ist mir vom Hörensagen nur aus dem nahegelegenen Dorf PEICKWITZ bekannt.
Das ursprüngliche WÀLEIERN wurde in alten Zeiten nur von wenigen Familien gepflegt, weshalb wir uns vor 22 Jahren letztendlich für das EIERROLLEN entschieden haben…