Neues 525 - 2022-07-24

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Matthias
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Neues 525 - 2022-07-24

Beitragvon Matthias » So 24. Jul 2022, 15:43

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Harald
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Re: Neues 525 - 2022-07-24

Beitragvon Harald » Do 28. Jul 2022, 13:32

Strassen_resize.jpg

MITTELALTERLICHE STRASSEN

...waren unterschiedlich beschaffen: ÜBERLANDSTRASSEN wurden nur durch eine lehmige Unterlage – frei von Bewuchs – mit lose ausgelegtem GERÖLL angedeutet, INNERSTÄDTISCHE STRASSEN & PLÄTZE dagegen meist mit KOPFSTEINEN gepflastert.
Über die STRASSENVERHÄLTNISSE IN SENFTENBERG hatten die Chronisten nichts Außergewöhnliches zu berichten, obwohl unsere HEIMATSTADT am Ausgang des Mittelalters ein nicht gerade unbedeutender HANDELS~ & DURCHGANGSPLATZ gewesen ist. Neben nicht weniger als 5 KRAMMÄRKTEN wurden noch diverse NEBENMÄRKTE,
z.B. Woll~, Flachs~, Getreide~, Fisch~, Salz~ und die üblichen Vieh~ & Pferdemärkte abgehalten.
Gemäß einem alten >Situationsplan von dem festen Hause und der Stadt Senftenberg< können nur die BADER~ / KREUZ~ / RATHAUS~ / RITTER~ / SALZ~ / SCHIESS~ / SCHLOSS~ & TÖPFERGASSE einen Anspruch darauf erheben, die ÄLTESTEN STRASSEN unserer Stadt zu sein. Hinzu kam neben dem MARKTPLATZ noch der vor dem „Hotel Stadtkeller“ gelegene SALZMARKT. Außer der SCHIESSGASSE, die sich wahrscheinlich zwischen der SALZGASSE (heute Salzmarktstraße) und der WOLSCHINKA (etwa heutige Brauhausstraße) befunden hat, haben sich alle STRASSENNAMEN bis in die Gegenwart erhalten, mit dem Unterschied, dass die historischen >GASSEN< zu >STRASSEN< mutierten, wie der o.a. STADTPLAN von 1995 ausweist.
Von besonderer Bedeutung sind die alten STRASSENNAMEN, weil sie in besonderem Maße der HEIMATPFLEGE dienen, um Erinnerungen an die Vergangenheit wach zu rufen und alte, mit der heimatlichen Scholle festgewurzelte NAMEN & BEZEICHNUNGEN der Nachwelt zu erhalten.
Kurioserweise ist es gelungen, Rad~ & Kraftfahrern beim Befahren des STEINDAMMES das Gefühl zu vermitteln, wie mühevoll sich früher die FUHRWERKE auf eingefahrenen SPURRILLEN vorwärtsbewegen mussten…

spurrille_resize.jpg

Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilte, dann öffnete er das Fenster, warf einen kritischen Blick auf
SENFTENBERGS STRASSEN und sang:„WOZU SIND DIE STRASSEN DA? – ZUM REPARIEREN…!“

...denn auch schon vor 100 Jahren mahnte man im >Senftenberger Anzeiger< die BESEITIGUNG VON PFLASTERSCHÄDEN IM STRASSENNETZ an:

„In der BURGLEHNSTRASSE haben sich an einigen Stellen, die an die Asphaltdecke der SCHLOSSSTRASSE anschließen, erhebliche PFLASTERSCHÄDEN herausgebildet, die für die Passanten eine erhebliche Gefahr bedeuten. Der betreffende, etwa 40 qm große TEIL der Straße soll den Anforderungen des Verkehrs entsprechend hergestellt werden. Verkehrshindernd wirken weiterhin große UNEBENHEITEN auf dem Sommerwege der FRIEDRICH-EBERT-STRASSE. Während der REGENTAGE bilden sich an mehreren Stellen WASSERLACHEN, die oftmals VERSCHMUTZUNGEN der Passanten und STÜRZE zur Folge haben.
An der MARKT – KREUZUNG fahren viele jugendliche RADFAHRER stets ziemlich schnell und ohne Glockenzeichen aus der neu ausgebauten SCHMIEDESTRASSE heraus, die infolge des schmalen Fahrweges nur in Richtung MARKT befahren werden kann und aus diesem Grunde zur EINBAHNSTRASSE erklärt wurde. Auch wurden gestern kurz nacheinander 3 Radfahrerinnen, ältere Frauen, beobachtet, die aus der KREUZSTRASSE kamen, um die linke Ecke fuhren und ebenso schnell schreckensbleich mit dem Rade umkippten, weil --- ihnen einige KFZ entgegengefahren kamen…“


Apropos: SCHMIEDESTRASSE…

schmiedestrasse_resize.jpg

Im Juni 1931 ging es los mit der
FORTSETZUNG DES STRASSENBAUPROGRAMMS:

„Die FRIEDRICH-EBERT-STRASSE erhält einen 7 m breiten FAHRDAMM mit 20 cm Unterbeton und einer Asphaltdecke. Auch die GRÜNANLAGE soll nach neuzeitlichen Grundsätzen erneuert werden. Vor dem HOTEL KRONPRINZ wird ein PARK~ & WENDEPLATZ eingerichtet.
Die BISMARCK-STRASSE erhält ebenfalls einen 7 m breiten Fahrdamm mit Asphaltbefestigung, 3 m breite Bürgersteige, später 1,50 m breite Radfahrerwege. Die GROSSENHAINER STRASSE soll von der LINDENSTRASSE bis zur WINDMÜHLENSTRASSE mit einem 6 m breiten Fahrdamm versehen werden, der BÜRGERSTEIG rechts bleibt, der linke wird neu angelegt.
In dem Zusammenhang soll der AUSBAU DER NEBENSTRASSEN erfolgen, sofern sie voll bebaut sind. Die EISENBAHNSTRASSE wird deshalb einstweilen noch nicht befestigt, da sie nur einseitig bebaut ist und die ANLIEGERBEITRÄGE daher zu hoch wären."


Einen Monat später, am 25. Juli 1931, wurde auf ein
VERKEHRSHINDERNIS AN DER ECKE ANNA~ & GARTENSTRASSE
aufmerksam gemacht:

„Die ZUNAHME DES VERKEHRS hat an verschiedenen Stellen der Stadt Verbreiterungen der Straßen, Umlegung von Bordkanten und Verlegung von Kurven erforderlich gemacht. Einige, früher kaum befahrene NEBENSTRASSEN sind als ABLEITUNGSSTRASSEN benutzt worden, die jetzt, nachdem die HAUPTVERKEHRSSTRASSEN im Stadtinnern durch die Kanalisation in Angriff genommen werden, noch besondere Bedeutung erhalten, weil sie eben den GESAMTEN FAHRVERKEHR aufzunehmen haben. Bei solchen Gelegenheiten rächt es sich bitter, wenn man den an den HAUPTVERKEHRSSTRASSEN liegenden NEBENSTRASSEN früher geringe oder überhaupt keine Beachtung geschenkt hat.
Da ist z.B. die AUGUSTASTRASSE – CHARLOTTENSTRASSE.
In der vorvergangenen Nacht versank dort ein LKW so tief, daß fremde Hilfe in Anspruch genommen werden mußte, um den Wagen wieder frei zu bekommen. Entweder hätte diese STRASSE vorher gut befestigt oder die Linienführung der Kanalisation hätte geändert werden müssen.
Dann sei auf ein Verkehrshindernis in der GARTENSTRASSE aufmerksam gemacht: Bei der Einmündung der ANNASTRASSE von der BAHNHOFSTRASSE ist der gebogene BORDKANTENRAND der äußeren Kurve beibehalten worden und nicht einladend abgerundet worden. Dieser Umstand erschwert das Einbiegen von KFZ in die ANNASTRASSE, die während der Dauer der Kanalisationsarbeiten noch oft UMLEITUNGSSTRASSE werden wird, ungemein.
Dann ist die ANNASTRASSE zwischen GARTENSTRASSE und BAHNHOFSTRASSE ganz sicher wieder an mehreren Stellen befestigungsbedürftig.“


>DIE STRASSE IM SPRICHWORT< soll unsere heutige Betrachtung abrunden: Nicht umsonst sprechen wir von einer „VERFAHRENEN ANGELEGENHEIT" und hoffen,
„DEN KARREN AUS DEM DRECK ZIEHEN ZU KÖNNEN“, was aber schwierig sein kann, wenn es „ÜBER STOCK & STEIN“ geht. Hier gilt: „WER LANGSAM GEHT, KOMMT AUCH ZUM MARKT“, denn „AUF HOLPRIGEM WEGE MUSS MAN VORSICHTIG SEIN“

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