Am letzten Tag des Jahres leiten
WIR auf unterschiedlichste Weise das neue Jahr ein – zumeist aber nach dem Motto
>ALLE JAHRE WIEDER< mit Sekt, Punsch, Karpfen blau, Tischfeuerwerk, ein paar lustigen Spielen und im Fernsehen darf „Dinner For One“ nicht fehlen, bevor um Mitternacht zur großen „Böllerschlacht“ geläutet wird.
Traditionelles
BRAUCHTUM wird heutzutage regional & familiär unterschiedlich gepflegt, allerdings nicht mehr so zahlreich & vielgestaltig wie
„VOR 100 JAHREN“.
Nachdem wir in den zurückliegenden
2 KOMMENTAREN diverse
NEUJAHRSKARTEN unter die Lupe nahmen, gilt heute meine Aufmerksamkeit unseren heimischen
SILVESTERBRÄUCHEN, die ich aus dem >Senftenberger Anzeiger< verschiedener Jahrgänge herauspickte.
Voller
GEHEIMNISSE, glückreich oder unglücksschwer, steht ein
NEUES JAHR vor seinem Beginn. Mit den
GLÜCKWÜNSCHEN ZUM NEUEN JAHR ist es aber nicht getan. Man muss vielmehr dem
GLÜCK, welches man sich vom neuen Jahr erhofft, auch etwas fühlbar „unter die Arme greifen“. Und so haben sich im Laufe der Zeit alle erdenklichen
NEUJAHRSBRÄUCHE ausgebildet, mit deren Hilfe sich viele abergläubische Menschen eine
„GLÜCKSBRÜCKE“ zu bauen hoffen.
Keiner weiß, was es ihm bringen oder nehmen, wohin ihn sein
SCHICKSAL führen wird. Das weiß man erst nach 12 langen Monaten.
Vielleicht glaubt und hofft man gerade deshalb unwillkürlich, durch besondere
WÜNSCHE & BRÄUCHE am
NEUJAHRSTAGE das
SCHICKSAL günstig stimmen zu können.
An die
WUNSCHBRÄUCHE & ORAKEL des
NEUJAHRSTAGES knüpft man von alters her besondere
ERWARTUNGEN.
Sehr wichtig soll es hierbei sein,wie man den
ERSTEN TAG des Jahres verbringt. Früher glaubte man, dass das
NEUE JAHR genauso ablaufen werde wie der
NEUJAHRSTAG.
Entsprechend wichtig waren daher einige
VERHALTENSBRÄUCHE, die sich bis heute erhalten haben. So werden am
NEUJAHRSTAG gern frische
WÄSCHE & KLEIDER angezogen,
SCHRÄNKE & SCHUBLADEN aufgeräumt, jeglicher
STREIT vermieden. Man nimmt sich vor, möglichst wenig
GELD auszugeben, dagegen aber viel
GELD einzunehmen,
und vor allem natürlich gut zu
ESSEN & TRINKEN.
Um im neuen Jahr
VIEL GELD zu erlangen, legt man sich schon in der
SILVESTERNACHT einige
MÜNZEN unters
KOPFKISSEN. REICHTUM bringt ferner das
VERZEHREN von Fisch oder Weißkraut, gelben Rüben, Möhren.
ERBSENSUPPE schützt am besten vor Krankheiten,
GESUNDHEIT kann man sichern, wenn man sich mit
NEUJAHRSSCHNEE wäscht.
Vor
VERDRUSS bewahrt man sein
HAUS, wenn man über die
TÜRSCHWELLE etwas
NEUJAHRSASCHE streut, und vor
FAMILIENSTREIT, wenn jeder ein Stück
BROT verzehrt,
welches ihm ein anderer abgeschnitten hat…
Zu spät darf am Morgen auch nicht aufgestanden werden, da sonst ein
DASEIN als chronischer Langschläfer droht. Wichtig ist auch der Blick nach draußen, denn wie am
NEUJAHRSTAG das
WETTER ist, so soll möglichst das
GESAMTE JAHR bleiben.
Fast unzählbar sind die
BRÄUCHE, die darauf hinzielen, zu erfahren,
WAS DIE ZUKUNFT BRINGT. Besonders wißbegierige Seelen stellen sich um Mitternacht an einen
KREUZWEG, denn dann muss sich der
HIMMEL öffnen und ihnen die
ZUKUNFT offenbaren, was auf eine
DEUTUNG DER WOLKENGEBILDE hinausläuft.
Neben dem
BLEIGIESSEN sind
ÄPFELSCHALENWERFEN & LICHTER SCHWIMMEN allgemein bekannte
NEUJAHRSORAKEL.
Man lässt zwei
NUSSSCHALEN, von denen eine den Namen eines
MÄDCHENS, die andere den eines
BURSCHEN erhält, in einer
SCHÜSSEL mit Wasser schwimmen. Nähern sich die
SCHALEN, so werden die jungen Leute ein
PAAR. Und auf den ersten Blick nicht als
ORAKEL FÜR LIEBESGLÜCK zu erkennen ist: einen
APFEL spiralförmig abschälen, die
SCHALE anschließend über die linke Schulter werfen. Der dabei (mit ein wenig Fantasie) zu erkennende
BUCHSTABE verweist auf die zukünftige Liebste bzw. den Liebsten.
Wer in Sachen
LIEBESGLÜCK auf Nummer sicher gehen will, sollte in der Neujahrsnacht
ROTE UNTERWÄSCHE tragen…
Die
TRADITION, den Silvesterabend in
GESELLSCHAFT zu verbringen, geht auf alte
ÄNGSTE zurück. In einer
GEMEINSCHAFT fühlte man sich stark genug und beschützt
vor den
BÖSEN GEISTERN, die in den gefährlichen Nächten ihr Unwesen trieben. Reichlicher
BIERGENUSS zu Mitternacht soll dem
UNHEIL entgegenwirken und das
GLÜCK anziehen.
Will man dem neuen Jahr einen
GUTEN EMPFANG bereiten, so öffnet man, wenn es in der
SILVESTERNACHT Mitternacht schlägt, das
FENSTER, um das
JUNGE JAHR hereinzulassen,
oder man springt von einem
STUHL herab, um „ins neue Jahr zu springen“. Vorher soll allerdings dafür gesorgt werden, dass das
NEUE JAHR auch rechtzeitig „aufwacht“,
weshalb man mit
PEITSCHEN knallt oder mit
PISTOLEN blinde Schüsse in die Luft schießt. Diese
LÄRMBRÄUCHE bezwecken aber auch das Verscheuchen der
BÖSEN GEISTER,
die um diese Stunde auch gern ins neue Jahr hineinschleichen möchten.
Hierzulande ist vor allem das
FEUERWERK sehr beliebt. Es werden alljährlich Millionen Euro für Knallfrösche, Raketen & Böller ausgegeben.
Mit dieser
SILVESTERKNALLEREI sollen nicht nur böse
GESPENSTER VERTRIEBEN, sondern auch
GUTE GEISTER & GLÜCK ins neue Jahr
GEHOLT werden.
DAS NEUE JAHR 1923 FÄNGT JA GUT AN – sagten sich die Senftenberger Bürger, als sie mit Schrecken die
PREISLISTE für Lebensmittel vom
80. DEZEMBER !!! - weiter unten korrigiert
3.1. in Augenschein nahmen:
SPITZBUBEN & LANGFINGER waren dagegen im Freudentaumel:
Damit haben wir nun SILVESTER & NEUJAHR erst einmal abgehakt. Warten wir nun geduldig ab, was uns 2023 bringen wird...