Neues 140 - 2014-08-04

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Matthias
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Neues 140 - 2014-08-04

Beitragvon Matthias » Mo 4. Aug 2014, 16:05

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Harald
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Re: Neues 140 - 2014-08-04

Beitragvon Harald » Di 5. Aug 2014, 10:40

Blitzableiter1835_resize.jpg

Bei gelegentlicher Inaugenscheinnahme der alten & vor allem neuen Wohngebäude in Senftenberg oder Brieske schweift mein Blick auch über deren Dächer. Dabei fiel mir auf, dass die in meiner Kindheit gebräuchlichen Metallstränge der BLITZABLEITER nur noch selten anzutreffen sind.
Dies verwundert mich sehr, weil doch heutzutage Blitzeinschläge mit darauffolgendem Dachstuhlbrand immer wieder mal vorkommen...
Apropos Kindheit: Mein Oma hatte furchtbare Angst vor Gewittern.
Schon nach dem ersten Blitz machte sie alle Fensterladen dicht und setzte sich in den dunklen Korridor, während mein Opa mir am geöffneten Wohnzimmerfenster beibrachte, wie man die Entfernung der Gewitterfront berechnen konnte, indem man die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählte, anschließend das ganze mit abgerundet 340 (Schallgeschwindigkeit) multiplizierte und als Ergebnis die Meter~ bzw. Kilometerangabe erhielt.
Ich hielt meinen Opa schon damals für einen überaus furchtlosen Mann. Nun gut, er hatte den 1. Weltkrieg, von dem man gegenwärtig wegen des Ausbruchs vor 100 Jahren ziemlich viel Aufhebens macht, als Soldat in Frankreich mitgemacht, und hatte somit schon größeren Gefahren ins Auge sehen müssen...
Wie dem auch sei. An den heute vorgestellten 4 Wohnhäusern sehe ich auf den ersten Blick auch nur an einem die auf dem Dach thronenden Blitzableiterspitzen. Für die restlichen galten sicherlich die bereits 1835 in der o.a. Broschüre erteilten

>VORSICHTSMAASSREGELN<
in einem nicht mit Ableitung versehenem Gebäude

(1) Da der Blitz in dem aufsteigenden Rauche aus dem Kamine einen besseren Leiter findet, so wird man das Feuer auf dem Heerde bei dem Anzuge eines Gewitters löschen.

(2) Da der Blitz, wenn er an den Wänden herunterfährt, in den Oeffnungen derselben, wie z.B. den Thüren, Fenstern, Unterbrechungen findet, so wird man sich weder unter geöffneten Thüren, noch unter offene Fenster stellen, weil der an der Wand herunterfahrende Blitz von diesen Unterbrechungen aus zuverläßig den Menschen überspringen wird.

(3) Auch wird man die Nähe sonstiger besserer Leiter, wie die Glasfenster wegen des Fensterbleies, der Thüren wegen der eisernen Thürangeln, so wie der Wasserbehälter, im Hause meiden.

(4) Auch wird man sich nicht in die höhern Räume in den Gebäuden begeben, weil hier der Blitz zuerst einschlägt, sondern am besten in dem Erdgeschoß, mitten im Zimmer oder der Hausflur verweilen.

(5) Da die Betten gewöhnlich an einer Wand stehen, so wird man sich nicht in ein solches Bette legen; sonst wäre man übrigens am sichersten in einem Federbette, weil die Federn zu den schlechtesten Leitern gehören.

(6) Am sichersten würde man im Keller seyn, wenn nicht schon Beispiele vorgekommen wären, daß Menschen, welche sich dorthin geflüchtet haben, dadurch verunglückt sind, daß ihnen der Rückweg durch den vom Blitz im Hause verursachten Brand abgeschnitten wurde.
Man würde daher während des Gewitters, wenn man sich in den Keller zurückgezogen hat, sich von Zeit zu Zeit, insbesondere nach heftigen und nahen Donnerschlägen, nach oben begeben, um nachzusehen, ob der Blitz nicht eingeschlagen hat.

(7) Endlich ist es durchaus gefährlich, wenn sich die Hausgenossen zahlreich in einem und demselben Gemache des Hauses versammeln, weil dadurch die Masse der in einem und demselben Raume befindlichen guten Leiter vergrößert und dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Blitzschlages auf dieses Gemach bedeutend vermehrt wird.

Sehr witzig klingt die folgende pseudowissenschaftliche These:

"Eine besonders gefährliche Gewohnheit ist das Läuten der Thurmglocken zur Zeit eines Gewitters. Man hat die Erfahrung gemacht, daß der Blitz weit häufiger in solche Thürme einschlug, deren Glocken geläutet wurden und konnte daraus schließen, daß der Schall den Blitz anlocke..."

Da klingen sogar die "altbewährten" BAUERNREGELN weitaus überzeugender:

Bei rotem Mond und hellen Sterne, sind Gewitter gar nicht ferne.
Gewitter in der Vollmondzeit, verkünden Regen weit und breit.
Gewitter ohne Regen ist ohne Segen.
Ohne Gewitter keine Änderung der Jahreszeiten.

So. Ich hoffe, Sie damit auf die weiterhin zu erwartenden SOMMERGEWITTER eingestimmt zu haben - mit potzblitz & krachbumm - und hoffentlich einem Blitzableiter auf dem Dach...;-)


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