Als die
Ilse-Bergbau-AG nach dem Ende des 1. Weltkriegs auf der Suche nach Arbeitskräften war, fanden viele
JUNGE MÄNNER den Weg in die Niederlausitz. 1919 kam auch der damals 18jährige Willy Hübner als Erdarbeiter nach GRUBE MARGA. Wer einen Zettel am „Schwarzen Brett“ anbrachte, wurde nie bekannt, doch folgten Willy Hübner sowie Prenzel, Grabheim, die Brüder Kollosche und Bruno Kaffka dem
AUFRUF einen
FUSSBALLVEREIN zu gründen, was angeblich am 19. Januar 1919 geschah. Meine intensive Recherche im >Senftenberger Anzeiger< war bislang leider erfolglos. Möglicherweise nahm man die „Arbeitersportler“ des
>SV 1919 GRUBE MARGA<, die da
OHNE SPORTPLATZ, BALL & TRIKOTS daher kamen, noch nicht ernst.
Nachdem man dann den ersten
BALL in Händen hielt, wurde auch gleich der erste freundschaftliche
VERGLEICH angesetzt. Zu Fuß marschierten die Männer nach
GRUBE ERIKA, dem heutigen
LAUTA, wo mit einem 2:1-Erfolg gegen die gastgebenden
KUMPEL die große
TRADITION DES BRIESKER FUSSBALLS eingeläutet wurde. Vor dem Zweiten Weltkrieg erfuhr der Verein mehrere
NAMENSÄNDERUNGEN, zunächst in
>Freier SV Sturm Grube Marga<,
>Sturm Marga< und schließlich in
>SV Marga<. Namensgeber war der gleichnamige Braunkohlentagebau.
Ich möchte mich heute aus Platzgründen kurz fassen, dafür aber
ORIGINALBEITRÄGE aus dem
>Senftenberger Anzeiger< sprechen lassen.
Im Gründungsjahr 1919 war vom
SPORTVEREIN 1919 GRUBE MARGA noch nichts zu lesen, erst 1920 wurde man „öffentlichkeitswirksam“:
Nach harten
ARBEITSKÄMPFEN mit der Ilse-AG, die den 12-Stunden-Tag wieder eingeführt hatte, verließen viele
ARBEITER die Region oder wurden entlassen.
Der
„ARBEITERFUSSBALL“ in Marga stand vor dem Aus. Doch im Jahre 1928 ging es wieder bergauf. Fritz Stiller, Erich Lehmann, und Hermann Fischer gehörten zu den Männern,
die dem
FUSSBALL IN MARGA das zweite Leben schenkten.
Noch vor dem Verbot des Arbeitersports 1933 gelang den Kumpels des
>SV STURM GRUBE MARGA< der erste
ERFOLG der Vereinsgeschichte. Mit Siegen gegen Keune/Forst und Cottbus 93 gewann man die
NIEDERLAUSITZER MEISTERSCHAFT im Arbeiterfußball und qualifizierte sich für das
HALBFINALE um die
OSTDEUTSCHE MEISTERSCHAFT. In Senftenberg gastierte zunächst >Danzig-Langfuhr< und wurde vor 3 000 Zuschauern mit 8:0 bezwungen. Im zweiten Halbfinale setzte sich >Stettin-Sywdosaue< gegen den amtierenden Deutschen Meister im Arbeitersport >Adler 08 Berlin< durch.
In
SENFTENBERG kam es schließlich am 9. April 1933 zum
FINALE, bei dem 4000 Zuschauer ihre Mannschaft nach einem 4:2-Sieg gegen Stettin feiern konnten.
Hier die
AUSFÜHRLICHEN SPIELBERICHTE:
Kurz darauf wurde der
ARBEITERSPORT verboten, die
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT nicht mehr ausgetragen und der
SV STURM GRUBE MARGA in die 3. Kreisklasse zurückgestuft…
Wer aber glaubte, dass danach die Mannschaft auseinander brach, sah sich getäuscht. Von Jahr zu Jahr gelang den Knappen der AUFSTIEG in die jeweils höhere Spielklasse. Im Jahr 1940 gelang der Mannschaft schließlich der Aufstieg in die
GAULIGA Berlin/Brandenburg, der damals höchsten Spielklasse im Dritten Reich. Während im ersten Jahr der
KLASSENERHALT noch gesichert wurde,
stieg man im darauffolgenden Jahr als Tabellenschlusslicht leider ab.
Von 1949 bis 1963 sorgte man jedoch als
>BSG Franz Mehring Marga< wieder für Furore,
als sich das
FUSSBALLDORF BRIESKE-OST IM „OBERHAUS“ des DDR-Fußballs etablierte.
Die
BEGEISTERUNG unter den Menschen in der Umgebung für die
FUSSBALLSPIELER aus Brieske/Senftenberg war enorm.
Tausende strömten Woche für Woche in die
ELSTERKAMPFBAHN, die dem
ANSTURM kaum noch gerecht werden konnte…
Die
FANS glichen denen, die schon 1934 in einem
GEDICHT wie folgt beschrieben wurden: