Neues 578 - 2023-09-17

Die neue Form der Kommentarfunktion zu den
einzelnen Einträgen unter Neues
Benutzeravatar
Matthias
Administrator
Beiträge: 643
Registriert: Fr 28. Feb 2014, 18:23
Wohnort: Senftenberg

Neues 578 - 2023-09-17

Beitragvon Matthias » Sa 16. Sep 2023, 09:39

Bild Bild Bild

Hier klicken, um zum entsprechenden Eintrag unter "Neues" zu springen...

Benutzeravatar
Harald
Beiträge: 618
Registriert: Sa 1. Mär 2014, 10:39

Re: Neues 578 - 2023-09-17

Beitragvon Harald » Sa 23. Sep 2023, 12:00

Notizen logo_resize.jpg

„Das Wort FOTOGRAFIE – zu Deutsch LICHTZEICHNENKUNST – besagt, dass es deren Aufgabe ist, mit Hilfe des LICHTES eine ZEICHNUNG bzw. ein BILD herzustellen, wobei das LICHT für die FOTOGRAFIE dasselbe ist, was für den Maler die FARBEN oder für den Buchdrucker die DRUCKERSCHWÄRZE ist. Die wichtigste GERÄTHSCHAFT ist die >Staffelei des Fotografen< – der FOTOGRAFISCHE APPARAT, der im Grunde genommen nichts Anderes als ein >Augapfel auf 3 Stelzfüßen< ist. Er hat übrigens auch wirklich denselben Zweck & eine ähnliche Einrichtung, wie das AUGE: unser Sehorgan besitzt die NETZHAUT, auf welcher das von der LINSE erzeugte, winzig kleine BILD aufgefangen wird, der FOTOAPPARAT die matte VISIERSCHEIBE (Glastafel) und die KOLLODIUMHAUT der lichtempfindlichen PLATTE…“

Buch_resize.jpg

Mit diesen poetischen Zeilen beginnt eine „zuverlässige, äußerst praktische & leicht fassliche ANLEITUNG zur Erlernung und Ausübung dieser KUNST“ in einem 1881 erschienenen HANDBÜCHLEIN unter dem Titel >DIE FOTOGRAFIE FÜR DILETTANTEN<.
Allerdings wurde als DILETTANT einstmals derjenige bezeichnet, der eine KUNST nur aus LIEBHABEREI, also zum VERGNÜGEN, also nicht als BERUF ausübte oder durch eine AUSBILDUNG erlernt hatte. Somit ist der DILETTANT ein AMATEUR, auch LAIE, und unterscheidet sich so vom FACHMANN.
Heutzutage werden die Begriffe „DILETTANT" & „dilettantisch“ aber vor allem abwertend verwendet.
Eine „dilettantisch“ ausgeführte Tätigkeit wird dann gleichgesetzt mit „oberflächlich / unfachmännisch / unsachgemäß / fehlerhaft / stümperhaft".
Auch ich fröne seit meinem 12. Lebensjahr „vergnüglich“ diesem HOBBY, ohne allerdings jemals FACHMANN werden zu wollen…
Damals benutzte & vergeudete ich natürlich auch zahlreiche ROLLFILME (schwarz-weiß) für meine ersten >KNIPSVERSUCHE< ab 1955 mit einer Junior-Kamera der Marke >BELFOCA<, die mich ein wenig an URALT-KAMERAS erinnerte. Erste fotografische Kenntnisse, sogar das Entwickeln von Filmen & Anfertigen von s/w – Abzügen, vermittelte uns der Chemie-Lehrer DIETER SOMMER an der Zentralschule Hörlitz, der zugleich auch Leiter der AG >Junge Historiker< war – leider nur für 2 Schuljahre, sodass unsere geplanten PROJEKTE auf dem Gebiet der HEIMATFORSCHUNG in den sprichwörtlichen „Kinderschuhen“ steckenblieben. Damals ahnte ich jedoch noch nicht, dass ich mich 50 Jahre später als HEIMATFORSCHER betätigen würde…

Amateurkamera_resize.jpg

Die von Matthias vorgestellten FOTOPLATTEN sind seit etwa 50 Jahren praktisch ausgestorben. Man verwendete damals eine GLASPLATTE, auf die eine fotochemische EMULSION aufgetragen wurde, als AUFNAHME-MEDIUM in einer sogenannten „PLATTENKAMERA“.
FOTOPLATTEN zeichneten sich durch eine Reihe von VOR~ & NACHTEILEN aus. Für den Fotografen sehr lästig waren sicherlich das hohe GEWICHT und die umständliche HANDHABUNG. Außerdem mussten die einzelnen FOTOPLATTEN stets in der DUNKELKAMMER in metallene / hölzerne FILMHALTER deponiert werden, um sie dann einzeln in die KAMERA zu schieben. Schon ein unbemerkter FEHLER beim Einstellen der Belichtung oder Fokussierung konnte das Bild ruinieren, was natürlich „ein teurer Spaß“ war. Darüber hinaus waren FOTOPLATTEN sehr umständlich zu entwickeln, da sie sich im Gegensatz zu normalen FILMEN nicht rollen ließen. Die fertigen GLASNEGATIVE waren außerdem noch relativ schwer, nahmen viel Platz weg und waren sehr zerbrechlich.
Dennoch hatten FOTOPLATTEN aber auch etliche VORTEILE:
Da GLAS praktisch unempfindlich gegen äußere Umwelteinflüsse wie Hitze oder Chemikalien ist, zeichneten sich GLASNEGATIVE bei guter Lagerung durch eine deutliche längere LEBENSDAUER aus. Sie knickten bzw. rollten sich nicht, ließen sich einfacher abziehen und nicht zuletzt lassen sie sich heutzutage völlig unproblematisch per FLACHBETTSCANNER (mit Durchlichteinheit) DIGITALISIEREN.
Ihre niedrige FILMEMPFINDLICHKEIT hat nämlich den Vorteil, dass sie – falls sie korrekt belichtet und entwickelt wurden – unglaublich feinkörnig sind und sich selbst kleinste DETAILS noch erkennen lassen.
Und gerade weil sie oft von FOTOAMATEUREN im privaten Umfeld verwendet wurden, sind sie heute buchstäblich ein >FENSTER IN DIE WELT VON VORGESTERN<.
Allerdings lag es auch in der Natur des Mediums, dass die komplizierten & teuren Fotoplatten meist nur für besondere Anlässe wie FAMILIENTREFFEN reserviert wurden,
weshalb echte SCHNAPPSCHUSS~ oder ALLTAGSAUFNAHMEN bei GLASNEGATIVEN eher selten sind.

EPILOG:
eigentlich hatte ich noch vor, eine INTERESSANTE ILLUSTRIERTE STORY zu erzählen, die sich mit dem im Jahre 1900 erfolgten Bau der WELTGRÖSSTEN FOTOKAMERA beschäftigt.
Da ich aus Zeitgründen nicht ganz fertig geworden bin, werde ich es bei passender GELEGENHEIT nachholen.
Für heute verabschiede ich mich erst einmal mit dem ALLZEIT BESTEN GEHEIMTIPP FÜR ALLE FOTO-DILETTANTEN:

Logo 2_resize.jpg


Zurück zu „Kommentare“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 17 Gäste