Neues 612 - 2024-07-28

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Matthias
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Neues 612 - 2024-07-28

Beitragvon Matthias » Sa 27. Jul 2024, 08:44

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Harald
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Re: Neues 612 - 2024-07-28

Beitragvon Harald » Fr 2. Aug 2024, 18:57

Alte Photogr._resize.jpg

Bei meinen URLAUSREISEN fiel mir zunehmend auf, dass die Zahl der Touristen, die noch eine „echte“ FOTOKAMERA vor dem Bauch hängend spazieren tragen, zusehends geringer wird, wogegen die Anzahl der „HANDY-KNIPSER“ überwältigend ist. Letztere schwören auf SCHNAPPSCHÜSSE, bei denen vor allem die sogenannten „SELFIES“ überwiegen, die dann in allen möglichen sozialen Medien „an den Pranger gestellt werden“, um in den meisten Fällen kurz darauf wieder aus der „BILDERGALERIE“ für alle Zeit, ohne jedwede Wiederkehr zu verschwinden.
Dagegen setzten frühere Generationen auf NACHHALTIGKEIT, und krönten die markantesten LEBENSSTATIONEN gern mit einem entsprechenden >KABINETT-FOTO<:

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In vielen FOTOARCHIVEN schlummern zum Teil ungeahnte Schätze. Jedoch sind die zahllosen DIAS & GLASNEGATIVE in die Jahre gekommen und niemand kann mit Gewissheit sagen, wie lange sie noch in den wenigen verbliebenen FOTOLABOREN auf klassischem Weg bearbeitet bzw. nach der Restaurierung per Flachbettscanner mit Durchlichteinheit digitalisiert werden können.

Die in den 1870er Jahren erfundenen GLASNEGATIVE sind das Resultat eines sehr alten fotografischen Prozesses und seit etwa 50 Jahren praktisch ausgestorben. Dabei verwendete man eine GLASPLATTE, auf die eine fotochemische EMULSION aufgetragen wurde, als AUFNAHMEMEDIUM in einer sogenannten >PLATTENKAMERA<. Durch das ENTWICKELN der belichteten industriell hergestellten FOTOPLATTEN, welche man, nicht gerade preiswert, in lichtdichten PAPPSCHACHTEL zu 10 bzw. 12 Stück in den damals weitverbreiteten FORMATEN von 9x12 oder 6,5x9 cm käuflich erwerben konnte, erhielt man besagtes GLASNEGATIV, bei dem das fertige NEGATIV fest mit der GLASPLATTE als TRÄGER verbunden war.
Für den FOTOGRAFEN waren allerdings das hohe GEWICHT & die recht umständliche HANDHABUNG & ENTWICKLUNG der FOTOPLATTEN ziemlich lästig. Auch die fertigen GLASNEGATIVE waren immer noch recht schwer, nahmen viel Platz weg und waren natürlich zerbrechlich – hatten allerdings gegenüber den späteren Filmrollen aus ZELLULOID eine weitaus HÖHERE LEBENSDAUER, da sich die GLASPLATTEN praktisch unempfindlich gegen äußere Umwelteinflüsse wie HITZE oder CHEMIKALIEN zeigten.
Falls sie korrekt belichtet und entwickelt worden sind, lassen sich ob ihrer „unglaublichen FEINKÖRNIGKEIT“ noch heute fantastische GRAUVERLÄUFE und sogar kleinste DETAILS erkennen.
Die sehr teuren PLATTEN wurden allerdings überwiegend für besondere Anlässe & Familienfeiern reserviert, wogegen echte SCHNAPPSCHUSS~ & ALLTAGS-Aufnahmen von den Amateurfotografen äußerst selten waren.

kINDERHOCHZEIT_resize.jpg

FAZIT:
GLASNEGATIVE sind für HEIMATFORSCHER buchstäblich ein willkommenes „FENSTER IN EINE VERGANGENE WELT“. Sie zeigen zwar oft nur ziemlich langweilige, von Berufsfotografen im Studio produzierte STANDFOTOS von mehr oder weniger NORMALEN PERSONEN, einzeln oder in kleinen Gruppen, gewähren allerdings bei PRIVATFOTOS, wenn auch mitunter banal & unbeholfen fotografiert, zuweilen auch interessante EINBLICKE in den ALLTAG unserer Altvorderen, vor allem vordergründig natürlich der MODE bei verschiedenen, überwiegend festlichen ANLÄSSEN.

Flohmarkt_resize.jpg

Zwei Schachteln mit 65 GLASPLATTENNEGATIVEN, die der Anstreicher RICK NORSIGIAN, ein SAMMLER in den USA, für 45 Dollar auf einem FLOHMARKT im kalifornischen Fresno kaufte, haben ihn zum MULTIMILLIONÄR gemacht. (auf dem FOTO links) Experten hätten bestätigt, dass die GLASNEGATIVE, die er vor 10 Jahren erwarb, von ANSEL ADAMS (1902-1984) (auf dem FOTO rechts), einem der berühmtesten LANDSCHAFTSFOTOGRAFEN der USA, stammten. Am bekanntesten sind dessen BILDER vom Yosemite-Nationalpark. Der WERT DER SAMMLUNG werde auf 200 MILLIONEN DOLLAR geschätzt. Anders als bei GEMÄLDEN ist es bei FOTOS schwierig, sie eindeutig zu identifizieren, da sie keine UNTERSCHRIFT tragen. Daher wurden verschiedene EXPERTEN damit beauftragt, die ECHTHEIT zu klären. Der ehemalige KURATOR eines Bostoner Kunstmuseums sagte nach 6 Monaten PRÜFUNG, dass er keinerlei Zweifel habe, dass es sich um BILDER von ADAMS handle.

IN DIESEM SINNE hoffe ich natürlich lokal~ & vor allem familienpatriotisch, dass meinem SOHN
vielleicht irgendwann einmal auf einem TRÖDELMARKT ein unscheinbarer KARTON voller GLASNEGATIVE in die Hände fällt… ;)


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