Bei meinen
URLAUSREISEN fiel mir zunehmend auf, dass die Zahl der Touristen, die noch eine „echte“
FOTOKAMERA vor dem Bauch hängend spazieren tragen, zusehends geringer wird, wogegen die Anzahl der
„HANDY-KNIPSER“ überwältigend ist. Letztere schwören auf
SCHNAPPSCHÜSSE, bei denen vor allem die sogenannten
„SELFIES“ überwiegen, die dann in allen möglichen sozialen Medien „an den Pranger gestellt werden“, um in den meisten Fällen kurz darauf wieder aus der
„BILDERGALERIE“ für alle Zeit, ohne jedwede Wiederkehr zu verschwinden.
Dagegen setzten frühere Generationen auf
NACHHALTIGKEIT, und krönten die markantesten
LEBENSSTATIONEN gern mit einem entsprechenden
>KABINETT-FOTO<:
In vielen
FOTOARCHIVEN schlummern zum Teil ungeahnte Schätze. Jedoch sind die zahllosen
DIAS & GLASNEGATIVE in die Jahre gekommen und niemand kann mit Gewissheit sagen, wie lange sie noch in den wenigen verbliebenen
FOTOLABOREN auf klassischem Weg bearbeitet bzw. nach der Restaurierung per Flachbettscanner mit Durchlichteinheit digitalisiert werden können.
Die in den 1870er Jahren erfundenen
GLASNEGATIVE sind das Resultat eines sehr alten fotografischen Prozesses und seit etwa 50 Jahren praktisch ausgestorben. Dabei verwendete man eine
GLASPLATTE, auf die eine fotochemische
EMULSION aufgetragen wurde, als
AUFNAHMEMEDIUM in einer sogenannten
>PLATTENKAMERA<. Durch das
ENTWICKELN der belichteten industriell hergestellten
FOTOPLATTEN, welche man, nicht gerade preiswert, in lichtdichten
PAPPSCHACHTEL zu 10 bzw. 12 Stück in den damals weitverbreiteten
FORMATEN von 9x12 oder 6,5x9 cm käuflich erwerben konnte, erhielt man besagtes
GLASNEGATIV, bei dem das fertige
NEGATIV fest mit der
GLASPLATTE als
TRÄGER verbunden war.
Für den
FOTOGRAFEN waren allerdings das hohe
GEWICHT & die recht umständliche
HANDHABUNG & ENTWICKLUNG der FOTOPLATTEN ziemlich lästig. Auch die fertigen
GLASNEGATIVE waren immer noch recht schwer, nahmen viel Platz weg und waren natürlich zerbrechlich – hatten allerdings gegenüber den späteren Filmrollen aus
ZELLULOID eine weitaus
HÖHERE LEBENSDAUER, da sich die
GLASPLATTEN praktisch unempfindlich gegen äußere Umwelteinflüsse wie
HITZE oder
CHEMIKALIEN zeigten.
Falls sie korrekt belichtet und entwickelt worden sind, lassen sich ob ihrer „unglaublichen
FEINKÖRNIGKEIT“ noch heute fantastische
GRAUVERLÄUFE und sogar kleinste
DETAILS erkennen.
Die sehr teuren PLATTEN wurden allerdings überwiegend für besondere Anlässe & Familienfeiern reserviert, wogegen echte SCHNAPPSCHUSS~ & ALLTAGS-Aufnahmen von den Amateurfotografen äußerst selten waren.FAZIT:GLASNEGATIVE sind für HEIMATFORSCHER buchstäblich ein willkommenes „FENSTER IN EINE VERGANGENE WELT“. Sie zeigen zwar oft nur ziemlich langweilige, von Berufsfotografen im Studio produzierte STANDFOTOS von mehr oder weniger NORMALEN PERSONEN, einzeln oder in kleinen Gruppen, gewähren allerdings bei PRIVATFOTOS, wenn auch mitunter banal & unbeholfen fotografiert, zuweilen auch interessante EINBLICKE in den ALLTAG unserer Altvorderen, vor allem vordergründig natürlich der MODE bei verschiedenen, überwiegend festlichen ANLÄSSEN.
Zwei Schachteln mit 65 GLASPLATTENNEGATIVEN, die der Anstreicher RICK NORSIGIAN, ein SAMMLER in den USA, für 45 Dollar auf einem FLOHMARKT im kalifornischen Fresno kaufte, haben ihn zum MULTIMILLIONÄR gemacht. (auf dem FOTO links) Experten hätten bestätigt, dass die GLASNEGATIVE, die er vor 10 Jahren erwarb, von ANSEL ADAMS (1902-1984) (auf dem FOTO rechts), einem der berühmtesten LANDSCHAFTSFOTOGRAFEN der USA, stammten. Am bekanntesten sind dessen BILDER vom Yosemite-Nationalpark. Der WERT DER SAMMLUNG werde auf 200 MILLIONEN DOLLAR geschätzt. Anders als bei GEMÄLDEN ist es bei FOTOS schwierig, sie eindeutig zu identifizieren, da sie keine UNTERSCHRIFT tragen. Daher wurden verschiedene EXPERTEN damit beauftragt, die ECHTHEIT zu klären. Der ehemalige KURATOR eines Bostoner Kunstmuseums sagte nach 6 Monaten PRÜFUNG, dass er keinerlei Zweifel habe, dass es sich um BILDER von ADAMS handle.
IN DIESEM SINNE hoffe ich natürlich lokal~ & vor allem familienpatriotisch, dass meinem SOHN
vielleicht irgendwann einmal auf einem TRÖDELMARKT ein unscheinbarer KARTON voller GLASNEGATIVE in die Hände fällt…