WOHNEN IM GRÜNENPLATTENBAUTEN in der DDR waren für „Partei & Regierung“
der Schlüssel zur „Bekämpfung des chronischen WOHNRAUMMANGELS“. Eine
NEUBAUWOHNUNG, und noch dazu
„AM SEE“, glich in den 1970er Jahren einem
LOTTOGEWINN. Wir hatten vorher in der Otto-Nuschke-Straße nur eine Zwei-Zimmer-Wohnung und wie alle Kinder, wünschte sich selbstredend auch unser 7-jährige SOHN nichts sehnlicher, als ein eigenes KINDERZIMMER, welches er überglücklich im Sommer 1974 in der Seeadlerstraße beziehen konnte, während wir als Eltern uns vor allem der in unmittelbarer Nähe gelegenen Einkaufs~ & Dienstleistungseinrichtungen sowie einer respektablen Großgaststätte erfreuten. Natürlich hatten wir mit den in der DDR sehr populären
OBJEKTIVEN SCHWIERIGKEITEN „zu kämpfen“: es fehlte nämlich anfangs noch an FESTEN STRASSEN & FUSSWEGEN, so dass wir beim EINZUG die Möbel & den Hausrat über noch offene Kabelgräben führende, schmale HOLZSTEGE schleppen mussten. Auch als wir
schon in der neuen WOHNUNG lebten, herrschte in der Nachbarschaft meist noch BAUSTELLEN-ATMOSPHÄRE.
Der langzeitlich „erkämpfte“ WOHNBERECHTIGUNGSSCHEIN ließ allerdings die GLÜCKLICHEN MIETER bald all ihre Mühsal vergessen, wie auch die offensichtliche MONOTONIE der WOHNBLÖCKE sowie deren ironische Bezeichnung >ARBEITERSCHLIESSFÄCHER< allmählich verblasste.
Leider spross
DAS GRÜN zwischen den BLÖCKEN anfangs scheinbar nur ziemlich spärlich, was sich im BEBAUUNGSPLAN von 1971, verfasst von einem PLANUNGSKOLLEKTIV, dem u.a. für die BEGRÜNUNG der Landschaftsarchitekt,~gestalter & ~anwalt“
OTTO RINDT, seines Zeichens >LEGENDÄRER GEISTIGER VATER DES LAUSITZER SEENLANDES<, angehörte, offensichtlich VIEL GRÜNER darstellte.
Grund genug, sich während eines HERBSTSPAZIERGANGES doch einmal auf dem GELÄNDE der ehemaligen KONSUM-KAUFHALLE am SEE umzuschauen, WIE VIELE der einstmals geplanten LAUBBÄUME noch das Areal schmücken…
„Wer die LAUSITZER LANDSCHAFT nur verknüpft mit Bildern von HEIDE und weiten ausgedehnten dunklen KIEFERNWALDUNGEN, SAND & stillen moorumgebenen SEEN, der kennt noch längst nicht alle SCHÖNHEITEN seiner HEIMAT, der ist erstaunt über das bezaubernde BILD, das sich ihm bietet, wenn ihn sein Weg einmal nach dem HERZEN DER NIEDERLAUSITZ, unserer HEIMATSTADT führt, in der HAUSGÄRTEN, STRASSEN & PLÄTZE mit schattenspendenden BÄUMEN, weiten öffentlichen GRÜNANLAGEN, die hineinspielen in die FREIE LANDSCHAFT, im günstigsten Verhältnis stehen zur BEBAUTEN FLÄCHE. Nirgends treten die Zeugen regsamer bedeutender INDUSTRIE, die zahlreichen SCHLOTE der FABRIKEN, stark beeinflussend in unseren GESICHTSKREIS, weil sie eingebettet liegen in GRÜNEN GÄRTEN, weiten PARKANLAGEN mit altem BAUMBESTAND.
Mit neu erwachter Lebenskraft des Frühlings schicken sich Jahr für Jahr Tausende von OBSTBÄUMEN & STRÄUCHERN an, in verschwenderischer Fülle ihre BLÜTENPRACHT zu entfalten, hüllen alles in ein FESTGEWAND, und die ERDE in ihrem jungen GRÜN fruchtbarer GEMÜSEFELDER GIBT Zeugnis vom Fleiß und der Kraft der BEVÖLKERUNG. Es sollte wundernehmen, wenn eine STADT, die so überaus reich ist an NATURSCHÖNHEITEN, glauben müsste, von einer DURCHWIRKUNG ihres inneren bebauten STADTGEBIETES mit schmückenden & erholendem GRÜN Abstand zu nehmen und dessen Notwendigkeit nicht anzuerkennen. Sie dokumentiert sich erst als wahre GARTENSTADT, wenn sie bewusst die LANDSCHAFTLICHE SCHÖNHEIT hineinträgt in die bebaute, von ARBEITENDEN MENSCHEN erfüllte FLÄCHE.
Ein BLICK vom KIRCHTURM lässt erkennen, wie überaus glücklich die öffentlichen GRÜNANLAGEN im Verein mit BAUMBESTANDENEN STRASSEN & SCHATTIGEN PLÄTZEN, mit zahlreichen HAUSGÄRTEN das STADTBILD günstig beeinflussen.
Und gerade diese baumdurchsetzten GÄRTEN & STRASSEN, weiten GRÜNENDEN WIESEN & FELDER mit dem SILBERBAND der sie durchfließenden WASSERADER haben der STADT im großen Landschaftsbilde ihr ureigenes GEPRÄGE, und mit Recht den Ehrennamen >PERLE DER NIEDERLAUSITZ< gegeben.“ Diese
LOBESHYMNE stammt aus dem im Jahre 1928 bei der "Deutscher Kommunal-Verlag GmbH" , Berlin-Friedenau" veröffentlichten Buch
>DIE STADT...XXX<, welches vom OBERBÜRGERMEISTER herausgegeben wurde.
Es wäre allerdings ZU SCHÖN, wenn sich hinter den drei XXX unsere schöne HEIMATSTADT SENFTENBERG verbergen würde, oder ? Aber wie in beschämender Weise der nachfolgend dokumentierte VORGANG eindringlich beweist, können die SENFTENBERGER BÜRGERMEISTER wohl SO VIEL GRÜN IN DER STADT nicht gut vertragen...
Für mich widerspricht DIE ABHOLZUNG DES PLATANENWÄLDCHEN jedem gesunden Menschenverstand.
Leider kamen keine GRÜNEN rein zufällig vorbei. Höchstwahrscheinlich hockten sie anderswo fröhlich singend in PROTESTCAMPS oder auf BAUMWIPFELN herum...
ÜBRIGENS stammte der bürgermeisterliche AUTOR aus der
GARTEN~ & BLÜTENSTADT GUBEN !