Neues 146 - 2014-09-17

Die neue Form der Kommentarfunktion zu den
einzelnen Einträgen unter Neues
Benutzeravatar
Matthias
Administrator
Beiträge: 644
Registriert: Fr 28. Feb 2014, 18:23
Wohnort: Senftenberg

Neues 146 - 2014-09-17

Beitragvon Matthias » Mi 17. Sep 2014, 17:34

Bild Bild Bild

Hier klicken, um zum entsprechenden Eintrag unter "Neues" zu springen...

Benutzeravatar
Harald
Beiträge: 619
Registriert: Sa 1. Mär 2014, 10:39

Re: Neues 146 - 2014-09-17

Beitragvon Harald » Do 18. Sep 2014, 19:29

Baustelle.jpg
Das Bauen ist ein' große Lust,
Daß's so viel kost', hab' ich nit g'wußt:
Behüt' uns Herr in alle Zeit
vor Maurer, Schmied und Zimmerleut.

Dieser Spruch stand vielleicht vor hundert Jahren auch an dem einen oder anderen Haus in Senftenberg, denn nicht wenige Hausbesitzer hatten sich mit dem Hausbau mitunter in Schulden gestürzt, die ihnen noch lange anhängen sollten.
Für ein BÜRGERHAUS war der Reim im Grunde schon etwas zu "bauernmäßig", da man aber bei den meisten Einwohnern sowieso nicht recht wusste, wo rund um den Markt der BÜRGER aufhörte und unmittelbar an der Stadtgrenze der BAUER anfing, passte der Spruch eigentlich für alle ganz gut.

In SENFTENBERG setzte die erhöhte
BAUTÄTIGKEIT
bereits in den Vorkriegsjahren 1910 bis 1914 ein, zum Teil schossen ganze Straßenzüge, vornehmlich im Norden der Stadt, wie Pilze aus dem Boden. Es wurden aber auch an anderen Stellen augenfällige Neubauten ausgeführt, so in der ALBERTSTRASSE, deren Häuser kurz vor dem dem 1. Weltkrieg entstanden sind, in der früheren SAUOER STRASSE, später LINDENSTRASSE, mit Neben~ und Parallelstraßen nach der und zur CALAUER STRASSE oder westlich der Stadt, an der BRIESKER STRASSE, die sog. "Schulzeschen Häuser" - da wo heute der Penny-Markt steht.
Es entstanden weitere Bauten am Rande des Weichbildes bis an die Auskohlungsgrenze heran, sowie eine größere Anzahl im Stadtinnern, wie am MARKT zu sehen. Vor allem aber schritt die Bebauung der BAHNHOFSTRASSE, der DRESDNER STRASSE, der LAUGKSTRASSE und der ANNASTRASSE zusehends voran.

Nach dem Krieg verschob sich die Hauptbautätigkeit in nordwestliche Richtung, und zwar nach dem Gelände zwischen der Großenhainer und der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahnstrecke. Durch Bereitstellung von billigem Bauland und indem die Stadt selbst viele Bauten ausführen ließ, wollte man eigentlich einen Anschluss an den weit ab liegenden Stadtteil SENFTENBERG 2 erhalten, was allerdings nie so recht gelang.
Die Straße vom "Kreuzchen" bis zum "Wasserhäuschen" in der Nähe der Brikettfabrik >Elisabethglück< blieb siedlungsfreie Zone.
Dafür machten aber Reichsbahnverwaltung, eigentlich deren >Baugenossenschaft für Eisenbahnbedienstete<, zuzüglich einiger privater Bauherren von sich reden, als sie den schmucken Senftenberger Stadtteil - die sog. "Eisenbahnersiedlung" - an der GROSSENHAINER STRASSE schufen.

Der >Senftenberger Anzeiger< würdigte die
BAUTÄTIGKEIT 1928/29
mit einer Übersicht der im zurückliegenden Jahr vollendeten und begonnenen industriellen, geschäftlichen, privaten und behördlichen größeren Bauten.
Für den Heimatforscher haben natürlich vor allem die u. U. bis heute erhalten gebliebenen WOHN~ & GESCHÄFTSHÄUSER den Vorrang:

Bautätigkeit_resize.jpg

Abschließend noch etwas für die Statistiker:
Im Jahre 1926 wurden 80, ein Jahr darauf 108 und 1928 insgesamt 130 BAUGENEHMIGUNGEN erteilt und man konstatierte:

"Die Bautätigkeit hat nicht nur an Zahl, sondern wesentlich auch an Umfang zugenommen. Ein Zustand, der hoffentlich noch lange Jahre hindurch anhalten möge..."


Zurück zu „Kommentare“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste