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Neues 158 - 2014-12-07
Re: Neues 158 - 2014-12-07
WIE SICH DIE BILDER GLEICHEN...
möchte man angesichts der beiden Annoncen vom >Sanssouci< ausrufen, die sich, obwohl aus verschiedenen Jahren stammend, gleichen, "wie ein Ei dem anderen"...
Bei meinen jahrelangen, sehr umfangreichen Recherchen im >Senftenberger Anzeiger< sowie
der >Elsterchronik< begleiten mich zwangsläufig auch die vielfältigen Veranstaltungen im Jahreskreis, bei denen natürlich die der WEIHNACHTSFEIERTAGE von den Redakteuren beider Lokalblätter eine herausragende Würdigung erfuhren.
Da im Vergleich zu heute in den Konzerthäusern & Gaststätten der Stadt Senftenberg und seiner Umgegend alljährlich unheimlich viel geboten wurde, fällt es natürlich schwer, eine Spielstätte heraus zu lösen. Ich habe mich für das
SCHÜTZENHAUS
entschieden, weil es wohl den größten & beliebtesten SAAL in unserer Stadt aufzuweisen hatte.
An allen drei Weihnachtsfeiertagen war hier festlicher Trubel angesagt, wobei zwei Klangkörper den Ton angaben:
(1) die hiesige STADTKAPELLE und
(2) der MÄNNERGESANGVEREIN.
Über Jahre hinweg veränderten sich, wohl einer alten Tradition folgend, weder der Veranstaltungstyp, noch die Aufmachung der INSERATE.
Dennoch zog das Senftenberger KONZERTPUBLIKUM jedes Jahr zu Weihnachten in den Schützenhaussaal, um sich an den musikalischen Darbietungen zu erfreuen.
Sie dürfen noch einmal teilhaben an den Konzerterlebnissen unserer Altvorderen. Ich lade Sie ein zur Lektüre der ANZEIGEN und KONZERTBERICHTE von den WEIHNACHTSTAGEN
der Jahre 1911, 1912 und 1913.
Ich wünsche viel Spaß & gute Unterhaltung !
23. Dezember 1911:
"Das Vergnügungs-Programm für die FEIERTAGE ist, wie aus dem Inseratenteil zu ersehen, auch in diesem Jahre hier recht reichhaltig.
Nachstehend sei eine Zusammenstellung der einzelnen Veranstaltungen gegeben:
An die übliche Platzmusik auf dem Marktplatze schließt sich am 1. Feiertag mittags von 12 - 1 Uhr ein Frühschoppenkonzert im Weinrestaurant Sanssouci an. Abends 8 Uhr folgt das große Weihnachtskonzert unseres gesamten Stadtorchesters im Schützenhaussaale. Aus dem vorzüglichen Programm sei besonders der hier noch nicht gespielte Walzer aus dem 'Rosenkavalier' hervorgehoben...
Der 2. Feiertag bietet in allen Sälen der Stadt und Umgegend die üblichen Ballmusiken...
Am 3. Feiertage veranstaltet der Männergesangverein und sein Damenchor im Schützenhaussaale wieder einen seiner sehr beliebt gewordenen Unterhaltungsabende, der den werten Gästen wieder ein schönes und reichhaltiges Programm vorführen wird...
Es bietet sich also mannigfache Gelegenheit zum Amüsement während der Feiertage."
28. Dezember 1912
"Wie alljährlich fand am 1. Weihnachtsfeiertage im Schützenhaussaale das große WEIHNACHTS-KONZERT der Senftenberger Stadtkapelle statt. Eine große Schar von Besuchern war trotz eingeweichter Straßen und Wege gekommen, um den schönen Vorträgen unserer beliebten Kapelle zuzuhören. Das Programm wickelte sich unter exakter Leitung flott ab und besagte der rege Beifall, daß das Publikum mit dem Gehörten vollauf befriedigt worden war."
"Eines über Erwarten zahlreichen Besuches hatte sich aber die alljährlich übliche Weihnachts-Veranstaltung des hiesigen Männer-Gesangvereins am 3. Feiertag im Schützenhause zu erfreuen.
Es waren annähernd 450 nummerierte Plätze verkauft ohne die mehreren hundert anderen Sitz~ und Stehplätze. Aber die Aufführung war diesen Besuch auch wirklich wert, denn es hat den Leitern und Mitwirkenden viel Mühe und Arbeit gekostet, um ein derartiges Zaubermärchen, für dessen Ausstattung viele, besonders technische Schwierigkeiten zu überwinden waren, in Szene zu setzen.
>Prinzeß Tausendhändchen< nannte sich das Weihnachtsstück.
Die Darsteller waren mit Lust und Liebe bei der Sache, und daß ihr Spiel außerordentlich gefallen hat, bewies der jedem Bilde folgende Beifall...
Die Musik unter der Leitung des Herrn Kantor Lehmann entledigte sich ebenfalls ihrer Aufgabe bestens...
Es war eine gelungene Veranstaltung. Hoffen wir, daß im nächsten Jahre wieder etwas Derartiges geboten wird.
Ein stark frequentierter Ball bildete den Schluß des schönen Abends."
23. Dezember 1913:
"Der stimmungsvollen Weihnachtszeit angemessen bietet der hiesige Männer-Gesang-Verein und sein Damenchor auch in diesem Jahre am 3. Feiertage mit seiner Fest-Aufführung ein WEIHNACHTSMÄRCHEN:
>Blond-Elfchen<, oder: Im Zauberreich des Hutibraß.
Das Märchen bringt 6 Bilder:
Fee Bonifacia, die Sonneninsel, der Zauberlehrling, die Eiskrone, tief unter der Erde, im Königsschloß.
Die verschiedensten Stimmungen, Ernst und Scherz, werden durch Unterstützung der Musik durch Gesang, Tanz und Melodramen opernmäßig zum Ausdruck gebracht. Eine weitere Unterstützung erfährt die Handlung durch ein reizendes Ballett, eine wundervolle Dekoration und durch elektrische Beleuchtung. Auch sonst ist in der Ausstattung nicht gespart worden.
Für die gewaltigen Anstrengungen und Unkosten wünschen wir um so mehr, als der Ueberschuß wieder der hiesigen Volksbibliothek zugute kommen soll. Für sichere Sitzgelegenheit hat der Verein durch den Vorverkauf in dankenswerter Weise Sorge getragen."
27. Dezember 1913
"Die zwei Weihnachtsfeiertage haben sich durch besonders unfreundliches Wetter ausgezeichnet, sodaß so Mancher es vorzog, in seinen gemütlichen vier Pfählen zu bleiben, anstatt dem Vergnügen nachzugehen.
Infolgedessen hatten die Veranstaltungen am 1. Feiertag, besonders das Weihnachts-Konzert der Stadtkapelle und die Tanzsäle am 2. Feiertag nicht gerade übervollen Besuch zu verzeichnen...
Das im Schützenhause gegebene Konzert hätte zwar besser besucht sein können, doch fand es um so dankbarere Zuhörer.
Die Kapelle war um einige Mann verstärkt und brachte ein vortreffliches Programm zu gediegener Ausführung. Die einzelnen Nummern wurden lebhaft beklatscht, und besonders den Weihnachtsstücken wurde warmer Beifall entgegengebracht. Die Kapelle geizte daher auch nicht mit Zugaben, die das Programm wesentlich erweiterten...
Zahlreich war in diesem Jahre die Zahl der militärischen Weihnachts-Urlauber, welche in den verschiedensten Uniformen auftraten..."
Und WO werden Sie sich über die WEIHNACHTSTAGE amüsieren ?
Das SCHÜTZENHAUS gibt es ja leider nicht mehr...schade :-/
möchte man angesichts der beiden Annoncen vom >Sanssouci< ausrufen, die sich, obwohl aus verschiedenen Jahren stammend, gleichen, "wie ein Ei dem anderen"...
Bei meinen jahrelangen, sehr umfangreichen Recherchen im >Senftenberger Anzeiger< sowie
der >Elsterchronik< begleiten mich zwangsläufig auch die vielfältigen Veranstaltungen im Jahreskreis, bei denen natürlich die der WEIHNACHTSFEIERTAGE von den Redakteuren beider Lokalblätter eine herausragende Würdigung erfuhren.
Da im Vergleich zu heute in den Konzerthäusern & Gaststätten der Stadt Senftenberg und seiner Umgegend alljährlich unheimlich viel geboten wurde, fällt es natürlich schwer, eine Spielstätte heraus zu lösen. Ich habe mich für das
SCHÜTZENHAUS
entschieden, weil es wohl den größten & beliebtesten SAAL in unserer Stadt aufzuweisen hatte.
An allen drei Weihnachtsfeiertagen war hier festlicher Trubel angesagt, wobei zwei Klangkörper den Ton angaben:
(1) die hiesige STADTKAPELLE und
(2) der MÄNNERGESANGVEREIN.
Über Jahre hinweg veränderten sich, wohl einer alten Tradition folgend, weder der Veranstaltungstyp, noch die Aufmachung der INSERATE.
Dennoch zog das Senftenberger KONZERTPUBLIKUM jedes Jahr zu Weihnachten in den Schützenhaussaal, um sich an den musikalischen Darbietungen zu erfreuen.
Sie dürfen noch einmal teilhaben an den Konzerterlebnissen unserer Altvorderen. Ich lade Sie ein zur Lektüre der ANZEIGEN und KONZERTBERICHTE von den WEIHNACHTSTAGEN
der Jahre 1911, 1912 und 1913.
Ich wünsche viel Spaß & gute Unterhaltung !
23. Dezember 1911:
"Das Vergnügungs-Programm für die FEIERTAGE ist, wie aus dem Inseratenteil zu ersehen, auch in diesem Jahre hier recht reichhaltig.
Nachstehend sei eine Zusammenstellung der einzelnen Veranstaltungen gegeben:
An die übliche Platzmusik auf dem Marktplatze schließt sich am 1. Feiertag mittags von 12 - 1 Uhr ein Frühschoppenkonzert im Weinrestaurant Sanssouci an. Abends 8 Uhr folgt das große Weihnachtskonzert unseres gesamten Stadtorchesters im Schützenhaussaale. Aus dem vorzüglichen Programm sei besonders der hier noch nicht gespielte Walzer aus dem 'Rosenkavalier' hervorgehoben...
Der 2. Feiertag bietet in allen Sälen der Stadt und Umgegend die üblichen Ballmusiken...
Am 3. Feiertage veranstaltet der Männergesangverein und sein Damenchor im Schützenhaussaale wieder einen seiner sehr beliebt gewordenen Unterhaltungsabende, der den werten Gästen wieder ein schönes und reichhaltiges Programm vorführen wird...
Es bietet sich also mannigfache Gelegenheit zum Amüsement während der Feiertage."
28. Dezember 1912
"Wie alljährlich fand am 1. Weihnachtsfeiertage im Schützenhaussaale das große WEIHNACHTS-KONZERT der Senftenberger Stadtkapelle statt. Eine große Schar von Besuchern war trotz eingeweichter Straßen und Wege gekommen, um den schönen Vorträgen unserer beliebten Kapelle zuzuhören. Das Programm wickelte sich unter exakter Leitung flott ab und besagte der rege Beifall, daß das Publikum mit dem Gehörten vollauf befriedigt worden war."
"Eines über Erwarten zahlreichen Besuches hatte sich aber die alljährlich übliche Weihnachts-Veranstaltung des hiesigen Männer-Gesangvereins am 3. Feiertag im Schützenhause zu erfreuen.
Es waren annähernd 450 nummerierte Plätze verkauft ohne die mehreren hundert anderen Sitz~ und Stehplätze. Aber die Aufführung war diesen Besuch auch wirklich wert, denn es hat den Leitern und Mitwirkenden viel Mühe und Arbeit gekostet, um ein derartiges Zaubermärchen, für dessen Ausstattung viele, besonders technische Schwierigkeiten zu überwinden waren, in Szene zu setzen.
>Prinzeß Tausendhändchen< nannte sich das Weihnachtsstück.
Die Darsteller waren mit Lust und Liebe bei der Sache, und daß ihr Spiel außerordentlich gefallen hat, bewies der jedem Bilde folgende Beifall...
Die Musik unter der Leitung des Herrn Kantor Lehmann entledigte sich ebenfalls ihrer Aufgabe bestens...
Es war eine gelungene Veranstaltung. Hoffen wir, daß im nächsten Jahre wieder etwas Derartiges geboten wird.
Ein stark frequentierter Ball bildete den Schluß des schönen Abends."
23. Dezember 1913:
"Der stimmungsvollen Weihnachtszeit angemessen bietet der hiesige Männer-Gesang-Verein und sein Damenchor auch in diesem Jahre am 3. Feiertage mit seiner Fest-Aufführung ein WEIHNACHTSMÄRCHEN:
>Blond-Elfchen<, oder: Im Zauberreich des Hutibraß.
Das Märchen bringt 6 Bilder:
Fee Bonifacia, die Sonneninsel, der Zauberlehrling, die Eiskrone, tief unter der Erde, im Königsschloß.
Die verschiedensten Stimmungen, Ernst und Scherz, werden durch Unterstützung der Musik durch Gesang, Tanz und Melodramen opernmäßig zum Ausdruck gebracht. Eine weitere Unterstützung erfährt die Handlung durch ein reizendes Ballett, eine wundervolle Dekoration und durch elektrische Beleuchtung. Auch sonst ist in der Ausstattung nicht gespart worden.
Für die gewaltigen Anstrengungen und Unkosten wünschen wir um so mehr, als der Ueberschuß wieder der hiesigen Volksbibliothek zugute kommen soll. Für sichere Sitzgelegenheit hat der Verein durch den Vorverkauf in dankenswerter Weise Sorge getragen."
27. Dezember 1913
"Die zwei Weihnachtsfeiertage haben sich durch besonders unfreundliches Wetter ausgezeichnet, sodaß so Mancher es vorzog, in seinen gemütlichen vier Pfählen zu bleiben, anstatt dem Vergnügen nachzugehen.
Infolgedessen hatten die Veranstaltungen am 1. Feiertag, besonders das Weihnachts-Konzert der Stadtkapelle und die Tanzsäle am 2. Feiertag nicht gerade übervollen Besuch zu verzeichnen...
Das im Schützenhause gegebene Konzert hätte zwar besser besucht sein können, doch fand es um so dankbarere Zuhörer.
Die Kapelle war um einige Mann verstärkt und brachte ein vortreffliches Programm zu gediegener Ausführung. Die einzelnen Nummern wurden lebhaft beklatscht, und besonders den Weihnachtsstücken wurde warmer Beifall entgegengebracht. Die Kapelle geizte daher auch nicht mit Zugaben, die das Programm wesentlich erweiterten...
Zahlreich war in diesem Jahre die Zahl der militärischen Weihnachts-Urlauber, welche in den verschiedensten Uniformen auftraten..."
Und WO werden Sie sich über die WEIHNACHTSTAGE amüsieren ?
Das SCHÜTZENHAUS gibt es ja leider nicht mehr...schade :-/
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