Neues 160 - 2014-12-23

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Matthias
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Neues 160 - 2014-12-23

Beitragvon Matthias » Di 23. Dez 2014, 08:36

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Harald
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Re: Neues 160 - 2014-12-23

Beitragvon Harald » Di 23. Dez 2014, 11:04

"Die Glocken tönen von Berg und Tal.
Sie läuten das liebe Christfest ein,
und Weihnachtsstimmung herrscht überall,
in froher Erwartung lebt groß und klein."

Zu dieser "frohen Erwartung" gehörten in der Vorweihnachtszeit die von den Schulen unserer Stadt veranstalteten
ELTERN~ & FAMILIENABENDE,
die zu allen Zeiten eine große Anziehungskraft ausübten.
Im >Senftenberger Anzeiger< wimmelte es im Monat Dezember nur so von Ankündigungen & nachfolgenden Berichten über voll besetzte Säle,
von sogar "Kopf an Kopf gedrängt stehenden Besuchern, die den Aufführungen bis zum Schluss mit gespanntester Aufmerksamkeit folgten."

Weihnachtskonzert_Schule I_1926_resize.jpg

Und die gebotenen Programme überboten sich Jahr für Jahr in ihrer Vielfältigkeit & Qualität:
Solo~ & Chorgesang, Gedichte, Instrumentalvorträge, turnerische Übungen, Volkstänze in wendischer Tracht, Schattenspiele und natürlich vor allem die traditionelle WEIHNACHTSAUFFÜHRUNG "Märchen im Wald" oder "Weihnachten im Zauberwald", in der ein kleiner Engel ein riesengroßes Märchenbuch aufklappte, daraufhin die beliebtesten Märchenfiguren heraussprangen und die kleinen & großen Gäste in mehreren Bildern in das Reich der Engel, Elfen und Zwerge entführten. Großer Jubel herrschte immer dann, wenn die Kinder das Christkind und den Weihnachtsmann in höchsteigener Person zu Gesicht bekamen. Für dieses alljährliche Theaterstück übten die Schüler sehr fleißig schon lange vorher. Hierzu wurden auch "Übungslager" in der Hammermühle zu allen Ferienzeiten genutzt, wie die Fotos von der Theatergruppe der Volksschule II beweisen. Auch das Lehrerkollegium scheute weder Mühe noch Arbeit, um diese würdige Feier zu gestalten.
Obwohl die Unkosten für Kostüme & Bühnenbild enorm hoch waren, wurden die Eintrittspreise so niedrig als möglich gehalten, um auch Kindern aus ärmeren Familien den Theaterbesuch zu ermöglichen.

Märchenspiel 1_resize.jpg

Hier nun zwei Berichte von der
WEIHNACHTSAUFFÜHRUNG
des Jahres 1926:

20.Dezember:

"Unter allen WEIHNACHTSFEIERN, die in den letzten Tagen vor dem Feste veranstaltet werden, - und ihre Zahl ist nicht gering - üben die von unseren Schulen gebotenen Aufführungen eine ganz besondere Anziehungskraft aus. Kinder singen gern und spielen mit Vorliebe 'Theater', und wir Erwachsenen sehen und hören ihnen gern zu.
Der kommende Dienstag, der 21. des Christmonats, bietet uns Gelegenheit , einer WEIHNACHTSAUFFÜHRUNG unserer VOLKSSCHULE I im Gesellschaftshause beizuwohnen.
Die Darbietungen sind durchweg gut vorbereitet. Seit Wochen schon opfern die Mitwirkenden einen großen Teil ihrer freien Nachmittage, um zu üben und zu proben, damit alles ordentlich klappt.
Neben Chorgesängen und Gedichten soll ein Weihnachtsoratorium für Kinder, betitelt >Zug der Kinder zum Christkind< zu Gehör gebracht werden. Der Einakter >Märchen im Walde< soll die Darstellungskunst unserer großen und kleinen Schüler zeigen.
Auch die unteren Klassen wollen durch Spiele und Reigen für Abwechselung sorgen. Zum Schluß spielt unsere Musikkapelle die beliebte Kindersinfonie von J. Haydn. Herr Stadtmusikdirektor Koar hat sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, mit seiner Kapelle einige passende Musikstücke vorzutragen. So verspricht der Abend recht genußreich zu werden und Eltern~ und Kinderherzen viel Freude zu bereiten.
Wir bitten darum Eltern und Verwandte unserer Kinder, sowie Freunde der Schule, durch zahlreichen Besuch der Weihnachtsaufführung alle Arbeit und Mühe unserer lieben Kinder zu belohnen."

Märchenspiel 2_resize.jpg

22. Dezember:

"Wenn die Adventsglocken läuten, dann setzen nicht nur in den Haushaltungen, sondern auch in Vereinen, Schulen und anderswo die Vorbereitungen auf das größte und schönste Fest der Deutschen, das WEIHNACHTSFEST, ein.
Weihnachten ! Fest der Liebe und des brennenden Tannenbaumes.
Wie kannst du uns verwandeln, ganz gleich ob arm oder reich, ob jung oder alt. Wo ist da der Unterschied, wenn ein reiches Kind seine sämtlichen Wünsche, ein armes dagegen an diesem Freudentag des Jahres seinen sehnlichsten, winzigen Wunsch erfüllt sieht ?
Das Weihnachtsfest schlägt alles in einen Bann, so war es auch gestern abend bei der WEIHNACHTSAUFFÜHRUNG der VOLKSSCHULE I im Gesellschaftshaus.
Die etlichen hundert KInder, teils mit, teils ohne Eltern, wurden in den Zauber der Weihnachtsstimmung gesetzt und manches Elternpaar pries sich in dieser Stunde im Kreise der lachenden und gespannt wartenden Kinderschar besonders glücklich.
Bestimmt muß und soll hier der HÖHEPUNKT des Abends, das >Märchen im Walde<, ein WEIHNACHTSSPIEL mit Gesang und Tanz hervorgehoben werden. Die Leidensgeschichte zweier Waisen, die in der Christnacht einsam im Walde sitzend, von einigen Märchen träumen und darauf ihrem in die Fremde gezogenen Vater wieder in die Arme fallen durften, ist nur als Prachtleistung der kleinen Darsteller zu bezeichnen. Als die Märchengestalten auftraten, brach lauter Beifall bei der Kinderschar aus. Bewundernswert ist es immer wieder, was mit den kleinsten Mitteln bei voller Hingabe und Liebe geschaffen werden kann.
Auf gleicher Stufe stand auch das WEIHNACHTSORATORIUM >Zug der Kinder zum Christkind<, das von einem großen Chor vorgeführt wurde. Ein reizender Reigen 16 kleiner, weißer Elfen setzte die Aufführung fort. Den Schluß des mit Freude und Kinderlachen durchdrungenen Abend bildete die KINDERSYMPHONIE von Haydn, die unter Leitung des Lehrers Lehmann auf ihren verschiedenartigsten Instrumenten von den Schülern gut gespielt , beim Publikum großen Anklang fand. Ein großer Anteil des gut gelungenen Abends kommt auch der Stadtkapelle Koar zu, die mit ihren Weihnachts~ und anderen Weisen die kurzen Pausen ausfüllten.
Als gegen 11 Uhr Eltern und Kinder nach Hause gingen, werden letztere nochmals einen großen Genuß gehabt haben, denn Hänsel & Gretel, Dornröschen, Däumling und andere Märchengestalten werden ihnen sicher noch einmal im Traum erschienen sein..."

Sieht man heute auf dem WEIHNACHTSMARKT Kinder bei diversen WEIHNACHTSLIEDERN zu Voll-Playback die Lippen selten bis gar nicht bewegen, unkonzentriert & desinteressiert in der Gegend herumschauend, der Oma im Publikum zuwinkend...dann denkt man ganz sicher wieder an die "Elternabende" der eigenen Schulzeit zurück, bei denen man voll konzentriert & mit klopfendem Herzen auf der Bühne stand - zu einer Zeit, als noch LIVE gesungen und musiziert wurde...


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