>GRUSS-AUS-SENFTENBERG<
feiert das
DECENNIUM, ist somit also bereits ein volles
JAHRZEHNT am Laufen. Dass er mal in die Fußstapfen seines Vaters treten würde, hätte mein Sohn sicherlich nicht erwartet, als er vor 15 Jahren meine ersten Gehversuche auf dem Gebiet der
HEIMATFORSCHUNG als „Stammrätsler“ bei der >Lausitzer Rundschau< belächelte.
VOR 10 JAHREN bildeten wir dann aber ein Team und bearbeiten seitdem, wie ich finde, erfolgreich das weite Feld der Senftenberger Lokalhistorie.
Deshalb lautet heute das
THEMA meines
KOMMENTARS:
Die
ZAHL 10 begleitet uns in vielen Lebensbereichen. Ausgehend von den menschlichen
10 FINGERN begründete sie unser Rechensystem, das
DEZIMALSYSTEM. Das althochdeutsche Wort ‚zehan‘ bedeutet wie das lateinische ‚decem‘ letzlich nichts anderes als „zwei Hände“, die den Menschen seit Urzeiten heilig waren, wie alte, mit farbigen Handabdrücken übersäte Höhlenzeichnungen beweisen.
Im Kindergartenalter fragte ich meine Oma: „ZEHN – wie viel ist das?“ Sie tat so, als müsste sie angestrengt nachdenken, machte dann große Augen, steckte mir all ihre Finger entgegen und sagte: „ZEHN, das sind beide Hände voll!“ – „Sooo viel?“, fragte ich ganz erstaunt. „Ja, sooo viel“, erwiderte Oma und nickte. Ich war überwältigt vom Einstieg in das >Finger-Einmaleins< – erst mal bis zur ZEHN, wofür damals noch das (heute umstrittene) Kinderlied von den „ZEHN kleinen Negerlein“ herhalten musste. Für Sprechübungen in der Schule gab es auch noch die ungeliebten >ZUNGENBRECHER< vom „Cottbuser Postkutscher“ bzw. den „ZEHN zahmen Ziegen…“ obendrauf. Die
ZEHN ist also schon deshalb überall gegenwärtig, weil wir mit
HÄNDEN & FINGERN permanent eine
ZÄHLMASCHINE mit uns herumtragen. Dabei ist die
ZEHN eine einzigartige Zahl. Sie ordnet unser Leben und gibt Halt und Orientierung, im Kleinen wie im Großen:
Der
ZEHNT war bis ins 19. Jahrhundert hinein der
ZEHNTE TEIL des Ertrags eines Grundstücks, den man als Steuer zu entrichten hatte.
Vor allem aber wird unser Einkauf vom Dezimalsystem geordnet.
„Dürfen es
10 GRAMM mehr sein?“ fragt die Verkäuferin hin & wieder.
Die Schachtel Eier liegt meist als
ZEHNERPACK im Einkaufswagen.
Das
DEZIMALSYSTEM ordnet so gut wie alles, was uns umgibt:
Entfernungen & Wurfweiten, Körpergrößen, das Gewicht von Schnittkäse, die Zahl der Kerzen auf der Geburtstagstorte, die Höchstgeschwindigkeit in Spielstraßen,
den Rabatt für Sonderangebote im Supermarkt. Es gibt diverse
HITPARADEN / BESTSELLERLISTEN, bei denen nicht nur ein toller
POPSONG, sondern auch
DIE 10 BELIEBTESTEN Mädchennamen, Kartenspiele, Sportarten, Hunderassen usw. in den
„TOP TEN“ landen.
Bei so viel Tradition ist es kein Wunder, dass selbst beim Fußball der beste Spieler bzw. der „Spielmacher“ traditionell die
RÜCKENNUMMER 10 trägt.
Pelé war der erste, ihm folgten Maradona, in jüngster Vergangenheit Luka Modric, Lionel Messi, Neymar u.v.a.
ZEHN ist auch die
TRAUMNOTE beim Turnen, Wasserspringen, Eiskunstlauf u.a. Sportarten – wird allerdings von den gestrengen Kampfrichterinnen nur selten gezogen. Dafür gilt der
ZEHNKAMPF als „Krone der Leichtathletik“ und der
ZEHNERZUG als "Krone des Pferdesports".
Übrigens: dass man vor dem Start einer Rakete laut im Sekundentakt von ZEHN bis NULL zählt, ist angeblich eine Erfindung aus Deutschland. 1928/29 inszenierte der Regisseur Fritz Lang in seinem Film „Frau im Mond“ den Flug einer Rakete. Der COUNTDOWN war lediglich ein Trick, um die Spannung der Zuschauer vor dem Start zu erhöhen, somit also ein reiner SHOW-EFFEKT. Auch die BIBEL steht im Zeichen der ZEHN
:
DEUTSCHLAND ist ein Rechtsstaat, und dementsprechend gibt es eine Vielzahl von
GESETZEN & VERORDNUNGEN, die unser Zusammenleben regeln. Allein das
BGB hat fast 2.400 Paragraphen. Das Christentum kommt mit sehr viel weniger aus.
Der biblischen Überlieferung zufolge empfing Moses auf dem Berg Sinai von Gott zwei Steintafeln mit insgesamt
10 GEBOTEN, die im Kern sowohl das religiöse als auch das zivile Leben der Menschen untereinander regeln sollten. Während die ersten 3 Gebote den
GLAUBEN betreffen, geben uns die restlichen 7 eine ausgezeichnete
LEBENSMAXIME vor, die für ein friedvolles Zusammenleben
IDEAL wäre:
1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
3. Du sollst den Feiertag heiligen.
4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
5. Du sollst nicht töten.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.
Vor 100 Jahren brachten dann auch
ATHEISTEN etwas kuriose, teils frauenfeindliche Neuschöpfungen der
>ZEHN GEBOTE<auf den
ANSICHTSKARTEN-MARKT, wie die folgenden Beispiele zeigen:
Aber jetzt mal ehrlich:
DIESE 10 GEBOTE widerspruchslos zu befolgen – dazu brächten „unsere bessere Hälfte“ doch
KEINE 10 PFERDE…