„Die LAGE DES SCHULHAUSES muß zu den Himmelsrichtungen so gewählt werden, daß überall FRISCHE LUFT vorhanden ist und das unmittelbare SONNENLICHT in die Schulzimmer, tunlichst nicht während, wohl aber außerhalb der UNTERRICHTSSTUNDEN, scheinen kann. Zugleich sollen aber auch die Stuben & Kammern der LEHRERWOHNUNGEN des Sonnenlichtes nirgends ganz entbehren. Zum Schutze gegen RAUHE WINDE & SONNENHITZE ist eine mit Bäumen und Sträuchern bestandene Baustelle erwünscht; doch darf der Baumbestand die LICHT~ & LUFTZUFUHR nicht verkümmern oder die Lage dumpf und feucht machen.
In der Regel sind SCHULZIMMER & LEHRERWOHNUNGEN in einem Gebäude zu vereinigen. Dagegen empfiehlt es sich, die ABTRITTE von dem SCHULHAUSE getrennt in solchem Abstand zu errichten, daß schädliche AUSDÜNSTUNGEN & ÜBLE GERÜCHE das Schulhaus nicht erreichen können.
Der PLATZ muß eine solche GRÖSSE haben, daß die erforderlichen Baulichkeiten – Schulhaus, Abtritt, Wirtschaftsgebäude und Brunnen – in angemessenen Abständen voneinander aufgeführt werden können, außerdem aber ein FREIRAUM auf dem SCHULHOFE verbleibt, auf dem sich alle SCHULKINDER gleichzeitig ohne gegenseitige Behinderung in freier Luft bewegen können…“ Das war nur ein klitzekleiner Blick in die insgesamt 1200-seitigen
>VERORDNUNGEN über das VOLKSSCHULWESEN<, in denen auch die
ANFORDERUNGEN in puncto
SCHULHAUSNEUBAU sehr ausführlich beschrieben wurden.
Wie aus den im >Senftenberger Anzeiger< vom
20. November 1897 veröffentlichten
MITTEILUNGEN ersichtlich,
wurden bei einer gemeinsamen
BERATUNG am
11. November „nach z.T. lebhafter Debatte“ lediglich 10 wichtige
„HAUPTPUNKTE“ zum
SCHULHAUSNEUBAU beschlossen.
In der Folgezeit zeigten die beteiligten
BAUFIRMEN sehr eindrucksvoll, in welch kurzer
BAUZEIT sich ein sehr
ANSEHNLICHES GEBÄUDE aus dem Boden stampfen lässt.
Am
13. Juni 1898 wurde der
BAU begonnen, am
30. Juni erfolgte die
GRUNDSTEINLEGUNG mit anschließender Vergabe der
BAUAUFTRÄGE.
Von der Beilegung einiger
MÜNZEN in die
URNE sah man ab, um Spitzbuben nicht zu ermuntern, wie
1895 in
MEUROSTOLLN geschehen,
die eingemauerte
URNE samt Inhalt aus dem
GRUNDSTEIN zu stehlen.
Ein „gutes Jahr später“, am
1. September 1899, feierte man bereits die
EINWEIHUNG DER 1. VOLKSSCHULE „auf Meyers Teich“,
von der Bekanntmachungen, Einladungen & Kurzberichte Zeugnis ablegen:
Die in der rechten Spalte des Lokalanzeiger-Artikels (1897) auftauchende
PLANVORGABE, dass
„bei dem BAU darauf Bedacht genommen werden sollte, daß später eventuell auch auf das MITTELGEBÄUDE noch ein 3. STOCK aufgesetzt werden kann“, wurde letztendlich am 4. März 1914 beschlossen und ein diesbezügliches
PROJEKT erarbeitet.
Man trug damit dem Umstand Rechnung,
„dass sich in den hiesigen VOLKSSCHULEN, namentlich in der Evangelischen Volksschule I, immer mehr das FEHLEN von besonderen ZEICHENSÄLEN fühlbar macht.“Bleibt mir heute nur noch,
MATTHIAS‘ SUCHANFRAGE, den
„verschwundenen schmiedeeisernen ZAUN< betreffend,
zu beantworten:
Zum Thema
UMWEHRUNGEN war übrigens in den o.a.
>VERORDNUNGEN< folgendes zu lesen:
„Das ganze [b]SCHULGEHÖFT ist in möglichst einfacher Weise, den örtlichen Verhältnissen angepaßt, EINZUFRIEDIGEN. In jedem Falle ist der dem SCHÜLERVERKEHR dienende Platz abzuschneiden. Als UMWEHRUNGEN sind Spriegel, Draht oder Latten bestehende ZÄUNE zu errichten oder HECKEN anzupflanzen.“[/b]Zur
BEGRENZUNG des GRUNDSTÜCKS der VOLKSSCHULE I wurde 1899 auf einen Mauersockel ein
SCHMIEDEEISERNER ZAUN montiert,
der auf ANWEISUNG des Landrates im OKTOBER 1938 verschrottet wurde,
wie aus seinem amtlichen
SCHREIBEN an den „Beauftragten für den Vierjahresplan“ Ministerpräsident
HERMANN GÖRING hervorgeht (siehe Abschrift):
Diese
MOBILMACHUNG zum
SCHROTTSAMMELN wurde „getarnt propagiert“, wie die Artikel aus dem >Senftenberger Anzeiger< belegen:
Diversen
METALLZÄUNEN folgten sogar
EISERNE GRABKREUZE und eine Vielzahl von
KIRCHENGLOCKEN aus BRONZE...
Wofür das
ALTMETALL letztlich
VERWENDUNG fand, dürfte uns allen noch aus dem Geschichtsunterricht geläufig sein…
Im Jahre 1983 entstand durch Initiative von
SCHÜLERN, ELTERN & LEHRERN ein aus Pfählen & Zaunelementen aus
Betonfertigteilen bestehender
NEUER ZAUN für die
>ARTHUR – WÖLK – OBERSCHULE<, der sich allerdings nach der Wende wiederum in einen
METALLZAUN verwandelte, wie das abschließende Foto beweist….....…und nun warten wir gespannt darauf, welche
UMZÄUNUNG den neuen
„HAUSBESITZERN“ einfallen wird…oder ist sie
DAS schon ?