Neues 381 - 2019-07-07

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Matthias
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Neues 381 - 2019-07-07

Beitragvon Matthias » Sa 6. Jul 2019, 08:29

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Klaus
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Re: Neues 381 - 2019-07-07

Beitragvon Klaus » Sa 6. Jul 2019, 08:40

Die im Hintergrund am Horizont zu sehenden heute nicht mehr vorhandenen Fabrikschornsteine wären auch eine Bemerkung wert.

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Harald
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Re: Neues 381 - 2019-07-07

Beitragvon Harald » So 7. Jul 2019, 11:33

Lied SFB See_resize.jpg

SOMMER – SONNE – SENFTENBERGER SEE

Das schöne Wetter lockt die badelustigen Wasserratten in Scharen an. Die Saison der Rettungsschwimmer hat begonnen.
Vor kurzem widmete ich GÜNTER FLACK, dem ehemaligen Bürgermeister und Ideengeber des Senftenberger Sees meine Aufmerksamkeit. Abwechslungsreiche Freizeitgestaltung und Erholung – dafür steht der Senftenberger See.
Mit seiner ausgezeichneten Wasserqualität lässt er sich zwar auch schwimmend, besser auf dem Surfbrett oder mit dem Segelboot, am besten aber wohl mit dem Fahrgastschiff entdecken.
Über alle Schwimmer, Segler, Paddler und Tretbootfahrer wacht seit jeher das Auge des WASSERRETTUNGSDIENSTES, jahrzehntelang
>in persona< vom "JÜNGEREN" und "ÄLTEREN"
Gerhard Kaergel Fotos_resize.jpg

GERHARD KAERGEL
.
Gelegentlich als >MISTER WASSERWACHT< bezeichnet, gehört ER inzwischen zu den „historischen Persönlichkeiten“ des Erholungsgebietes. Er galt lange Zeit für die Badenden im Senftenberger See, die zahlreichen Schwimmanfänger und die Taucher von Senftenberg und Umgebung als >INSTITUTION<.
Über seinen Werdegang konnte man 2014 in einem LR-Interview u.a. lesen:

„Im Alter von 6 oder 7 Jahren bin ich mit meinem Vater zum Sandschacht in Großkoschen gefahren. Er hat mir das Schwimmen an einem Tag beigebracht. Groß geworden bin ich im Senftenberger Freibad in der Badstraße, das sich von 1968 bis 1992 sprichwörtlich in unserer ‚Familienhand“ befand. Mein Vater Otto, mein Bruder Peter und ich sorgten als Rettungsschwimmer für die Sicherheit der Gäste, während Mutti die Garderobe beaufsichtigte. Wir waren den ganzen Tag dort und trainierten dadurch so nebenbei die Ausdauer, die heutzutage vielen im Wasser fehlt. Mit zwölf Jahren habe ich meinen Freischwimmer gemacht und später den Fahrtenschwimmer. Dafür musste man sich 15 beziehungsweise 45 Minuten im tiefen Wasser aufhalten können.
Mit 15 Jahren habe ich zusätzlich mit dem Tauchen begonnen. Eine Disziplin war das Flossentauchen. Anfang der 1970er-Jahre nahm ich sogar an den DDR-Meisterschaften teil. Die 1500 Meter schaffte ich in etwa 15 Minuten. Trainiert haben wir auf dem Senftenberger See zwischen Großkoschen und Buchwalde, aber immer mit einem Beiboot.“


schwimmen 1826_resize.jpg

Seit frühester Jugend hatte sich GERHARD KAERGEL also dem kühlen Nass verschrieben und der RETTUNG derer, die darin in Not geraten.
Er hat viele Leben gerettet - vielfach von Schwimmern, die ihre Kräfte überschätzt hatten, wobei ihm und seinen Kameraden vor allem bei Badeunfällen von Kindern die Tränen in den Augen standen. Manchmal kam für die im Senftenberger See Vermissten jedoch jede Hilfe zu spät. Dann ging es nur noch darum, sie zu bergen.
Seit der Einweihung des ersten Bauabschnittes im Erholungsgebiet Senftenberger See (ESS) am 1. Juni 1973 in Großkoschen kümmerte er sich um die AUSBILDUNG junger Leute zum RETTUNGSSCHWIMMER, erklärte aber auch SCHULKLASSEN an deren Wandertagen, wie ich selbst erleben durfte, die Einrichtungen der WASSERRETTUNG, übte mit den Schülern das richtige Verhalten im Wasser sowie die wichtigsten Handgriffe der Ersten Hilfe bei Badeunfällen.
Es gab Jahre, in denen er in den Sommermonaten bis zu 100 Rettungsschwimmer im Einsatz hatte.
Vielen Wassersportfreunden konnte nach Kentern ihrer Boote geholfen werden, obwohl der Einsatz bei gelegentlicher Windstärke sechs bis acht auf dem See Mut, Können, Kraft und auch Einsatz des eigenen Lebens verlangt.
Regulär sind die SANITÄTER & RETTUNGSSCHWIMMER an den Wochenenden und in der Ferienzeit zwischen 10 und 18 Uhr am Strand Großkoschen und auf dem See im Einsatz. Sie sind aber keine AUFSICHT, sondern ein RETTUNGSWACHDIENST. Die Strände des Senftenberger Sees sind unbewacht.

Während seiner EINSATZZEIT am Senftenberger See kamen mehr als 4000 Rettungseinsätze, darunter über 600 Einsätze in Gefahrenbereichen und mehr als 20 Lebensrettungen zusammen.
Die vier GLASKANZELN auf Stahltürmen – seit langem demontiert – wurden in der Saison von Beobachtern und Rettungsschwimmern ständig besetzt. Das war bei dem hohen Besucherandrang dringend notwendig. Die große SEENKETTE nimmt peu a peu Gestalt an und demzufolge wird auch der Aufgabenbereich der Wasserrettung beträchtlich erweitert. Dabei geht es u.a. um notwendige Brückenhöhen für Segler, um die Kennzeichnung von Untiefen, um Anlegestellen für Touristen, Wasserwanderrastplätze und Areale für Wasserflieger.
Das alles wäre aber von einer Glaskanzel nicht mehr zu überschauen.
Eins ist aber allzeit abgesichert: der Wasserrettungsdienst wird auch in Zukunft – wenn Not am Mann ist – schnellstmöglich an Ort und Stelle sein.
Wasserwacht-Urgestein GERHARD KAERGEL aus Großkoschen hat vor 2 Jahren die Perspektive gewechselt. Der 69-Jährige lässt sich künftig eher als Badegast am Senftenberger See blicken. 38 Jahre lang war er der CHEF DER WASSERWACHT am Senftenberger See. Nun ist er abgelöst worden und genießt seinen wohlverdienten Ruhestand.
Sicherlich wird er sich im Lehnstuhl ab und an auch an KURIOSE Begebenheiten aus seiner WASSERWÄCHTERZEIT erinnern:
"Wenn Staatsdelegationen kamen, mussten wir mit unseren Motorbooten den Kohlestaub vom See verdrängen, damit alles sauber war." :D

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