Neues 258 - 2016-12-25

Kommentare zu den
einzelnen Einträgen unter Neues
Benutzeravatar
Matthias
Administrator
Beiträge: 671
Registriert: Fr 28. Feb 2014, 18:23
Wohnort: Senftenberg

Neues 258 - 2016-12-25

Beitragvon Matthias » Sa 24. Dez 2016, 10:12

Bild Bild Bild Bild

Hier klicken, um zum entsprechenden Eintrag unter "Neues" zu springen...

Benutzeravatar
Harald
Beiträge: 647
Registriert: Sa 1. Mär 2014, 10:39

Re: Neues 258 - 2016-12-25

Beitragvon Harald » Sa 24. Dez 2016, 12:39

Bergleute_resize.jpg
Auf der Suche nach einem bergmännischen WEIHNACHTSGEDICHT
wurde ich im Internet fündig, wo u.a. auch der
"Foren-Profi NOBI aus Leipzig weihnachtliche u.a. Gedichte aus m(s)einer Feder"
publiziert. Ich habe das folgende zur KOMMENTAR - EINSTIMMUNG ausgewählt:

DUNKELHEIT & LICHT

Dunkelheit ist sein Begleiter,
fährt der Knappe in den Berg,
steigt in die Teufe immer weiter,
verrichtet dort sein Tageswerk.

Dunkelheit ist sein Begleiter,
wenn er ist vor Ort allein,
treibt das Eisen mit dem Schlägel
tiefer in den Berg hinein.

Dunkelheit ist sein Begleiter,
wenn er denkt zum Tag hinauf.
In Dunkelheit wird er auch enden,
so ist des Bergmanns Lebenslauf.

Eine Kerze soll heut brennen
für die Bergleut überall,
Friede in die Stuben bringen
bei der Glocken hellem Hall.

Eine Kerze soll heut brennen
für die, die uns am Herzen liegen,
soll uns Licht und Wärme bringen
und die Dunkelheit besiegen.


Bergmannschor 2012_resize.jpg
WEIHNACHTEN

war im Leben der Bergleute seit jeher ein herausragendes Fest.
Dabei kam dem LICHT eine besondere Bedeutung zu, was angesichts der Arbeit im Bergwerk bei immerwährender DUNKELHEIT durchaus verständlich ist.
Die Finsternis im Schacht wurde durch die GRUBENLAMPE des Bergmanns nur schwach erhellt. Den Bergleuten, die über Tage arbeiteten, erging es ähnlich.
Sie kamen die längste Zeit des Jahres, je nach SCHICHT, im Dunkeln nach Hause oder mussten zur Arbeit aufbrechen, wenn es dunkel war.
Die Bergwerke hatten einen Drei-Schicht-Betrieb. Im Jahr 1709 galten diese Schichtzeiten:
Frühschicht 4 bis 12 Uhr, Mittagsschicht 12 bis 20 Uhr und Nachtschicht 20 bis 4 Uhr.
Die Sehnsucht nach dem Licht dürfte somit jedem Bergmann innegewohnt haben.
Die wirtschaftliche Lage der Bergleute in damaliger Zeit lässt es allerdings zweifelhaft erscheinen, dass es schon im 18. Jahrhundert den Brauch gab, in der ADVENTS~ & WEIHNACHTSZEIT abends Lichter in die Fenster zu stellen.
Das Material für eine Beleuchtung war unerschwinglich teuer.
Erst die im 19. Jahrhundert gemachten Erfindungen des preiswerten Stearins (1818) und Paraffins (1830) ermöglichten die Gestaltung privater weihnachtlicher Kerzenfeiern mit gedrechselten und geschnitzten BERGMANNSFIGUREN als Träger von ein oder zwei Kerzen.
Der allgemein geübte Brauch, die Fenster zu erleuchten, wird wahrscheinlich erst im späten 20. Jahrhundert entstanden sein, als die Schwibbogen mit elektrischer Beleuchtung auf den Markt kamen.
Heute sind zur Advents- und Weihnachtszeit viele Fenster nicht nur im Ursprungsort, dem Erzgebirge, erleuchtet. Auch in vielen anderen Regionen Deutschlands ist diese Praxis verbreitet.
Neben sich drehender Pyramide und Schwibbogen sind es vor allem

Erzgebirge_resize.jpg
LICHTERBERGLEUTE & ~ENGEL,

die in den langen und kalten Wintertagen am Ende des alten Jahres einen festlichen Lichterglanz in die Stuben zaubern. Der warme Glanz des Lichtes wurde zum symbolträchtigen Sinnbild für das Leben.
Bereits im 17. Jahrhundert wurden in den Kirchen des Erzgebirges
geschnitzte BERGMANNSFIGUREN als KERZENHALTER anstelle der Altarleuchten verwendet.
Später wurde der LICHTERBERGMANN von den Bergmannsfamilien nachts ins Fenster gesetzt,
um den Bergleuten den Weg zu erhellen und die Nacht zu verkürzen.
Im Laufe der Jahre kam dann der LICHTERENGEL als zweite Figur hinzu. Er hat im Gegensatz zum Bergmann einen religiösen Ursprung. Beide wurden in zurückliegender Zeit den neugeborenen Kindern in die Wiege gelegt. Die JUNGEN erhielten einen BERGMANN, die MÄDCHEN einen ENGEL.
In der Advents- und Weihnachtszeit wurden sie dann ins Fenster gestellt, so dass bei gemütlichen Adventsspaziergängen nicht nur ersichtlich war, wie viele Kinder, sondern auch wie viele Mädchen und Jungen zum Haus gehörten,

Auch eine Entwicklung in der Bundesrepublik in den 1960er Jahren trug zum Entstehen der Praxis bei, die Fenster in der Weihnachtszeit besonders zu beleuchten:
Nach dem Bau der Berliner Mauer im Jahr 1961 entwickelte das >Kuratorium Unteilbares Deutschland< die Idee, dass die Menschen in der Bundesrepublik zu Weihnachten eine brennende Kerze ins Fenster stellen sollten, um ihre Verbundenheit mit den Landsleuten in der DDR zum Ausdruck zu bringen.
Es wurde wohl auch fast überall praktiziert – erzählt man sich.
WIR konnten dies leider nicht überprüfen...
...erfreuten uns dafür aber um so mehr an einem
GELBEN WEIHNACHTSPÄCKCHEN "aus dem goldenen Westen",
das - da von der Steuer abgesetzt - auch überaus liebevoll verpackt war... :|

Selbstredend auch von mir, Ihrem Wunsch entsprechend,
EIN FROHES, ODER DOCH EHER BESINNLICHES WEIHNACHTSFEST !


Zurück zu „Kommentare“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

cron