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- Scado, 20. September. Am Sonntag, 18. d.M. fand die Einweihung des Gedenksteines für die 9 Gefallenen der Gemeinde statt,
von denen einer Familie zwei Söhne im blühenden Alter entrissen wurden. Das Denkmal ist auf Anregung des Kriegervereins von der Firma
Dürr aus Hoyerswerda zu voller Zufriedenheit ausgeführt worden. Das hochragende Denkmal in einer Höhe von 3,20 Metern, ist eine Zierde
unseres Ortes. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden hielt Herr Kandidat Schäfer die Fest- und Weiherede.
Senftenberger Anzeiger (24. September 1921)So weit die lapidare Berichterstattung zur Einweihung des Kriegerdenkmals in der Gemeinde Scado. Diese fiel in eine Zeit in der rings um Senftenberg die Gedenksteine für die Gefallenen des 1. Weltkrieges regelrecht wie Pilze aus dem Boden schossen. In Hörlitz, Buchwalde, Hosena, Sorno, Briekse Schipkau und Biehlen - um nur einige zu nennen - errichtete man in jenem Jahr Kriegerdenkmäler.Ob die Aufnahme der rechts abgebildeten Fotopostkarte anläßlich jener Einweihung gemacht wurde läßt sich schwer einschätzen. Zumindest deuten die Kränze am Fuße des Steins auf eine im Zusammenhang stehende Zeremonie hin. |
Aufnahme <= 19??
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Jedenfalls gehörte der Gedenkstein fortan zu den wenigen vorzeigbaren Objekten des Dorfes. Neben "Schloß" und Wirtshaus. Deshalb finden
wir eine Abbildung des Denkmals auch auf der nächsten Ansichtskarte, die bildseitig keinen Ortsbezug liefert. Auf der bildabgewandten
Seite wird dies nachgeholt.
Prinzipiell verfügen wir nur über sehr wenige historische Ansichten aus dem kleinen Dorf östlich von Koschen, das 1964 für immer von
der Landkarte verschwand. Das Kriegerdenkmal dürfte übrigens der einzige überlebende Rest des Dorfes sein. Es befindet sich seit der
Devastierung in Geierswalde, dem nächstgelegenen und nicht vom Tagebau verschlungenen Ort. Die nachfolgenden Illustrationen stammen aus dem Buch "Der Kreis Calau" (1937). Dabei kommen zwei Ansichten zum Einsatz, die wir bereits von der Ansichtskarte her kennen. Der darunter wiedergegebene Text wurde in der Zeitung "Der Niederlausitzer Braunkohlenbergmann" (4. Jahrgang, Nr. 48 vom 30.November 1929) als Bestandteil einer Festschrift zum 250jährigen Kirchenjubiläums in Geierswalde mit dem Titel "Was die Schwalbe sang..." abgedruckt. Der Autor tauchte sehr tief in die Geschichte ein, streift aber auch das oben bereits erwähnte Kriegerdenkmal... |
E. Weißgärber, Photograph,
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Apropos "Kriegerdenkmal". Ein solches sehen wir auch auf den beiden folgenden Ansichtskarten. Einmal prominent und einmal "unter anderem" erhalten wir
einen Eindruck des Gedenksteins für die im deutsch-französischen Krieg von 1870/71 Gefallenen des Dorfes Sedlitz.
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