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10.03.2024
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Es geht wohl langsam dem Ende zu...
Okay, bis ich irgendwann einmal in dem rechts abgebildeten Pflegeheim lande, ist es hoffentlich noch lange hin. Und überhaupt versuche ich ja jeglichen Gedanken an einen finalen Aufenthalt in einer solchen Einrichtung von mir fern zuhalten. Aber man weiß ja nie, wie es kommt.

Vielmehr ist es so, daß ich damals, vor gut 12 Jahren, als ich mit dem ganzen Zirkus hier anfing, im Traum nicht daran dachte, einmal diese Ansichtskarte zu präsentieren. Aber nun, so kurz vor der anvisierten 600. Neues-Seite und dem proklamierten Ende von www.gruss-aus-senftenberg.de, da muß es dann wohl doch sein.
Immerhin handelt es sich bei dem Stück um die letzte vor der Wende produzierte Ansichtskarte aus Brieske-Ost. Und tatsächlich für mehr als 60 Jahre der einzigen farbigen mit Ansichten von Grube Marga/Brieske-Ost! Ja eigentlich sogar der einzigen mit halbwegs realistischen Farben bis 1990.

Die darauf enthalten Detailaufnahmen stammen spätestens aus 1987. Wahrscheinlich sogar etwas eher.

Im Jahre 1984 wurden die beiden nachfolgenden Fotografien angefertigt, die uns erheblich mehr von der Einrichtung zeigen. Und vor allem: so wie das Ensemble ursprünglich einmal aussah. Denn ab Mitte der 1990er Jahre wurde das Pflegeheim diversen An-, Auf- und Zubauten unterzogen.

Senftenberg
BILD UND HEIMAT - REICHENBACH (VOGTL.)
A1/III/26/13 - 01 06 0253/11 K
300946/87
Farbfotos: Schroetel, Senftenberg
Aufnahme <= 1987
Sammlung Matthias Gleisner
Senftenberg
Aufnahme = 1984
Sammlung Uwe Jähnert
Senftenberg
Aufnahme = 1984
Sammlung Uwe Jähnert
Ursprünglich begann die Errichtung des Pflegeheims in Brieske im Jahr 1974. Und wie man unschwer erkennen kann, bediente man sich dabei aus dem Portfolio des DDR-Wohnungsbaus.
Am 26. September 1976 fand die offizielle Eröffnung von drei vieretagigen Häusern für 280 Bewohner statt.
Im Dezember 1979 wurde der Einrichtung der Name "Emma Kerscht" verliehen. Wer war Emma Kerscht? Nichts genaues weiss ich nicht aber es spricht einiges dafür, daß es sich um eine "antifaschistische Widerstandskämpferin" handelte. Im Netz findet man einen winzigen Verweis auf den Namen und dabei dreht es sich um einen VVN-Aufnahmeantrag. Vermutlich liege ich wohl richtig.
Spätestens Ende der 1970er Jahre zeichnete sich ab, daß die Krankenstation auf der Senftenberger "Höhe 304" dem Tagebau Meuro weichen muß. Deshalb entschied man sich für eine Erweiterung des Briesker Heimes. Das BKK Senftenberg war hierbei federführend und die Arbeiten für einen Anbau an dem nördlichsten der drei Blöcke starteten 1981. Besagten Anbau erkennt man auf dem linken Foto.
Am 7. Oktober 1982 - Republiksgeburtstag! - erfolgte der Einzug in den neuen Trakt, der mit Ein-, Zwei- und Vierbettzimmern für insgesamt 144 Bewohner ausgestattet war.

1984 erfolgte eine Umprofilierung von einem Feierabend- und Pflegeheim zu einem reinen Altenpflegeheim. Weitere Stationen zwischen der politischen und Jahrhundertwende waren:

  • 1991 - Übernahme der kreisgeleiteten Einrichtung in die Trägerschaft des ASB-Kreisverbandes Senftenberg e.V.
  • 1992 - Rekonstruktion von Zentralküche und Speisesaal
  • 01.12.1993 - Erster Spatenstich für einen Neubau durch die Ministerin Dr. Regine Hildebrandt
  • 02.06.1994 - Baubeginn der beiden Heimneubauten Haus 2b, 3b und des Therapiegebäudes
  • 11.07.1994 - Baubeginn der Seniorenwohnanlage im südlichen Bereich des Areals
  • 01.12.1994 - Richtfest für die Heimneubauten Haus 2b, 3b, des Therapiegebäudes und der Seniorenwohnanlage
  • 16.05.1995 - Einzug von 144 Heimbewohnern, feierliche Schlüsselübergabe für die Seniorenwohnanlage. Einzug der Bewohner in 33 Eineinhalb- und Zweiraumwohnungen
  • 26.06.1995 - Beginn der Um- und Neuplanung der Heimgebäude 1a und 1b zur Schaffung von Ein- und Zweiraumwohnungen für das betreute Wohnen
  • 15.04.1996 - Fertigstellung der Rekonstruktion dewr Gebäude 3a und 2a. Einzug von 88 Heimbewohnern in die Wohnbereiche
  • 20.05.1996 - Fertigstellung der Rekonstruktion Haus 1a. Einzug von 35 Bewohnern in Ein- und Zweiraumwohnungen im betreuten Wohnen
  • 15.06.1996 - Beginn der Rekonstruktion des Gebäudes a1 und Schaffung von 37 weiteren Ein- und Zweiraumwohnungen für das betreute Wohnen
  • Quelle: "Geschäfte, Gasthäuser und öffentliche Einrichtungen in Brieske und der Gartenstadt Marga" - Lothar Winkler (2003)
    Lausitzer Rundschau (1982)
    Wahrscheinlich beim Übergang der Einrichtung an den ASB verlor das Pflegeheim auch den Namen "Emma Kerscht".