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Es ist auf www.gruss-aus-senftenberg.de nun schon zu einer Tradition geworden, zu runden Jubiläen, wenn auch nur bildlich, einen musikalischen "Showact" zu präsentieren. Bevor zum 1000. Motiv diesbezüglich wieder das grosse Besteck ausgepackt wird, darf heute ein kleineres Ensemble ran.
Die Aufnahme wurde im Innenhof der Kaiserkrone in Grube Marga gemacht. Geschneit hatte es auch...

Senftenberger Anzeiger (1939)
Senftenberg
Photographie W.Theinert,
Senftenberg, Bahnhofstr. 36
Fernspr. 466
5637
Aufnahme <= 19??
Sammlung Fred Förster

Wie ich mich unlängst überzeugen konnte, befindet sich der Gedenkstein noch immer an der Nordseite des Grosskoschener Angers. Der Stein erinnert mit seiner Inschrift

1813 - 1913
In Treue fest

an die 100-jährige Wiederkehr der Befreiungskriege und damit an die Völkerschlacht bei Leipzig, deren 200. Jahrestag wir dieser Tage begingen.

Friedr. Schötz, Gr. Koschen
3103
3 60 49 817 e
Aufnahme <= 19??
Sammlung Norbert Jurk
Senftenberg

Ich denke man kann trotz 2D - Grafik erkennen, dass es sich bei AK_SFB 592_1 um eine sogenannte Prägekarte handelt. Diese ist im Übrigen sehr wertig verarbeitet, denn man erkennt auf der bildabgewandten Seite keinerlei Spuren der Prägung. Das erreichte man durch das Aufkleben einer zweiten Schicht Karton.
Photographie u. Verlag:
Wilhelm Brückner, Senftenberg
Aufnahme <= 1905
Sammlung Matthias Gleisner
Senftenberg

Ich betreibe mein Projekt nunmehr drei Jahre. Zwei davon "live" im Internet. Und immer noch werde ich von historisch wertvollem Material überrascht, auf welches ich entweder durch Glück oder Beharrlichkeit stosse. Im Fall der beiden heutigen Abbildungen trifft beides, sowohl Glück als auch Beharrlichkeit, zu.
In der original Postkartengrösse muss man schon Adleraugen haben, um zu erkennen, worum es sich konkret bei den beiden Abbildungen handelt. Erst durch die (digitale) Vergrösserung stellt man fest, dass man bildlich einem Trauermarsch beiwohnt, der sich die Bahnhofstrasse entlang in Richtung Markt bewegt. Man kann vier verschiedene Särge ausmachen, die auf zwei von Pferden gezogenen Lafetten, begleitet von hunderten Menschen durch die Senftenberger Innenstadt bewegt werden.

Senftenberg
Aufnahme = 24.03.1920
Sammlung Henry Werban
Senftenberg
Aufnahme = 24.03.1920
Sammlung Henry Werban
Bei den Toten handelt es sich um 4 gefallene revolutionäre Arbeiter, die während des Kapp-Putsches bei Kämpfen mit der Reichswehr fielen. Zwischen dem 13. und 21. März 1920 versuchten Wolfang Kapp, von 1891 bis 1899 Landrat im Landkreis Guben und zu dieser Zeit Direktor der Kredit- und Versicherungsanstalt "Landschaft Ostpreußen", Mitglied des Hauptvorstandes der Deutsch-Nationalen Volkspartei und des Aufsichtsrates der Deutschen Bank, sowie der dienstälteste General der Reichswehr, Walter Freiherr von Lüttwitz mittels Militärputsch die Regierung der Weimarer Republik zu stürzen. Als bewaffnete Freikorps das Regierungsviertel in der Haupstadt besetzten, floh die Regierung von Berlin nach Dresden. Kapp ernannte sich zum Reichskanzler.
Deutschland drohte damit die Errichtung einer Militärdiktatur. Dagegen stellten sich Gewerkschaften, SPD, USPD und KPD. Sie bildeten Aktionsausschüsse und riefen die Arbeiterschaft zum Schutz der jungen Demokratie auf. Dabei kam es speziell im Raum Cottbus zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Reichswehrtruppen und den revolutionären Arbeitereinheiten. Letzteren gelang es durch zähe Verteidigung des Ortsausganges von Drebkau, den Vormarsch der Putschisten in Richtung Senftenberg zu stoppen. Hierbei kamen mehrere Menschen ums Leben, andere wurden schwer verwundet.
Unter den Toten befanden sich auch "unsere" vier von den beiden Fotopostkarten. Sie wurden am 24.03.1920 auf dem Neuen Friedhof beigesetzt, wo noch heute ein Gedenkstein mit ihren Namen an sie erinnert... Der dort eingravierte Spruch klingt für mich jedoch reichlich verworren! (Foto hier)

Es starben für die Freiheit im Kapp-Lüttwitz-Putsch
am 15.–18. März 1920

Bruno Brückner
Willy Mund
Oskar Zeidler
Ferdinand Früh
Bruno Schurich
Joseph Kszyszkowiak

O, steht gerüstet! seid bereit! O, schaffet
dass die Erde darin wir liegen strack und
starr ganz eine freie werde!
Dass fürder der Gedanke nicht uns stören kann im Schlafen:
Sie waren frei. Doch wieder jetzt – und ewig sind sie Sklaven!

Im treuen Gedenken gewidmet von den
Arbeitern des Senftenberger Industriegebietes

P.S.: Die Beschädigung der rechten Postkarte habe ich gar nicht erst versucht, auszubessern. Manchmal muss man einsehen, dass gewisse Schäden halt einfach irreparabel sind.


Senftenberger Anzeiger (1903)
Ich dürfte bezüglich der Datierung von AK_Sed 014_1 sehr nahe an der Wahrheit liegen. Ende Oktober 1903 wurde der neue Saal eingeweiht, welcher hier zu sehen ist. Die Karte wurde im August 1904 postalisch befördert.
Senftenberg
86375
Photogr. u. Verlag v.
Herm. Meyer, Senftenberg N.-L.
Aufnahme <= 1904
Sammlung Norbert Jurk

Paul Werner, der Wirt des auf AK_SFB 587_1 abgebildeten Bahnhofsrestaurants, hatte ein Problem. Seine Kundschaft bestand nur aus Fahrkarteninhabern oder Erwerbern einer Bahnsteigkarte. Das schränkte den Kreis der potentiellen Zecher schon einmal erheblich ein.
Der Geschäftsmann löste des Dilemma (zumindest ansatzweise) auf seine Art, wie wir dem Senftenberger Anzeiger entnehmen können...

Senftenberger Anzeiger (1904)
Senftenberg
Aufnahme <= 1905
Sammlung Norbert Jurk