Boostern!Boostern!Boostern!
Es gibt aktuell kaum eine Vokabel, die vergleichsweise prominent durch die Medien gejagt wird. Ich gebe hier mal einen Tipp ab: diese "denglische" Wortschöpfung wird
im nächsten Jahr ganz vorn mit dabei sein, wenn es um die Wahl zum Wort (oder Unwort?) 2022 gehen wird. Und da www.gruss-aus-senftenberg.de immer auch mindestens ein
Ohr am Puls der Zeit hat, kann ich mich dem nicht verschließen und "boostere" heute auch mal ein wenig...
Ich "verstärke", denn nichts anderes bedeutet "to boost", die Wirkung bereits seit langem bekannter Senftenberger Ansichten. Und dies in Form weiterer Varianten.
Wobei die Wirksamkeit in zwei Fällen nicht wesentlich erhöht wird. Ich würde jetzt nicht sagen, daß es "Rohrkrepierer" sind, aber ein zusätzlicher Erkenntnisgewinn ist
nicht zu verzeichnen. Es sei denn, wir lernen, daß es sich bei den zwei Motiven um damals recht beliebte Abbildungen handelte, die es rechtfertigten
weitere Abarten davon auf den Ansichtskarten-Käufer loszujagen...
Die nachfolgenden beiden Produktionen hingegen stellen für die darauf abgebildeten Ansichten den absoluten Zenit dar. Besser wird es nach aller Voraussicht
nicht mehr! Für das linke Motiv dürfte dies mit Sicherheit zutreffen, denn es handelt sich um eine Abnahme von der originalen Glasplatte. Näher an der (damaligen)
Realität geht nicht. Wobei man (wie üblich) den Himmel komplett "gelöscht" hatte.
Aufnahme = 1915 SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Brück & Sohn
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Und obwohl hinsichtlich des linken Motivs kaum eine qualitative
Steigerung zu erwarten ist, würde ich mir wünschen, wenn doch vielleicht
noch irgendwann eine colorierte Ansichtskartenfassung davon auftaucht. Ja,
ich weiß, derartiges habe ich in den vergangenenen 12 Jahren nicht einmal
ansatzweise gesehen und doch ist es nicht gänzlich ausgeschlossen. Immerhin
erschienen ja auch von anderen Motiven dieser Brück & Sohn - Serie farbige
Varianten auf meinem Schreibtisch, die ich so nicht erwartet hätte. Und
Wünsche darf man ja wohl noch äußern, oder?
Was das rechte Motiv angeht... es ist jetzt keine große Kunst zu erkennen,
daß es sich hierbei quasi um die "Mutter" der darüber abgebildeten Ansichtskarten
handelt. Die Aufnahme des Senftenberger Fotografen Hermann Meyer bildete die
Grundlage für diese ganzen (mehr oder weniger) unterschiedlichen Produktionen
und wir können ganz gut erkennen, an welchen Stellen man manipulierte...
In allen Fällen sah man sich gezwungen, den Schattenwurf, der nicht im Bild
befindlichen Bäume, vollständig zu eliminieren. Dabei verschwand gleichzeitig
die Struktur des Bodens. Auf der Fotografie erkennt man, daß es sich bei diesem
Teil des Kirchplatzes um mit Unkraut durchsetzten Sandboden handelte. Wahrlich
nicht unbedingt vorzeigbar.
Ebenfalls manipuliert wurde das Blattwerk des Baumes rechts. Hier verschwand auf den
Ansichtskarten mindestens ein Ast. Man kann aber auch sehen, daß bereits an
der Fotografie herumgedoktert wurde. Meyer versuchte etwas halbherzig ein wenig
Blattwerk in der Spitze verschwinden zu lassen. Möglicherweise passierte dies
eher unbeabsichtigt, als man gleichzeitig am Himmel rummalte. Der ist nämlich
auch in Teilen nicht original. Übrigens habe ich an einigen Stellen auch
noch etwas nachgeholfen, um die Eingriffe weniger stark hervortreten zu lassen.
Ich hoffe, daß ich damit der Abbildung an sich nicht geschadet habe.
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Photographisches Atelier von Herm. Meyer Senftenberg, N.-L. Aufnahme <= 1901 Evangel. Kirchengemeinde Senftenberg
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