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05.01.2025
1 Kommentar

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Die erste Amtshandlung im neuen Jahr?
Ich möchte lösen!

Manch einer wird es schon vermutet haben... die "Werbekarte" von der Internationalen Hygiene-Ausstellung, die ich Ende letzten Jahres vorstellte, ist ein... Fantasieprodukt. Derartige Produktionen gab es meines Wissens nie. Zwar wurden anläßlich der Ausstellung im Jahr 1911 jede Menge Ansichtskarten aufgelegt, diese zeigen jedoch in aller Regel Außenansichten der verschiedenen Pavillons und Ausstellungshallen. Mir sind keine Produkte bekannt, die irgendwelche Exponate zur Ansicht bringen. Und schon gar nicht irgendwelche Modelle. Auch wenn wir Marga-Fans uns das vielleicht anders wünschen würden... soooo wichtig war das Modell der Gartenstadt damals nun auch nicht. In der Fülle der Exponate ging dieses wahrscheinlich unter. Auch der offizielle "Führer durch die Internationale Hygieneausstellung Dresden 1911" erwähnt das Marga-Modell nirgendwo im Text. Die Information, daß ein solches Modell in Dresden überhaupt ausgestellt wurde, erhalten wir lediglich durch Hinweise in Lokalzeitungen oder Fachzeitschriften der damaligen Zeit.
Und aus einer solchen Fachzeitschrift habe ich auch die Alternativaufnahme des Marga-Modells entnommen und sie mit einer echten Hygieneausstellungs-Publikation, die mir den Hintergrund lieferte, verschnitten. Ein paar ausgedachte - aber plausible - Texte darunter - fertig war die Laube! Nicht sooo schlecht, oder?

Mit digitalen Mitteln ist das Drapieren einer Abbildung auf einem standardisierten Hintergrund selbst für 4-Klässler kein Problem. Na gut... sollte kein Problem sein.

Vor mehr als einhundert Jahren bediente man sich dafür ganz klassischer Mittel, nämlich Schere und Leim, um beispielsweise nachfolgende Neujahrsgrüße zu produzieren:

Senftenberg
No. 19492
Aufnahme <= 1896
Sammlung Matthias Gleisner
Ich gebe mein Indianerehrenwort (darf man das noch sagen?), daß es sich bei dieser wunderschönen Ansichtskarte, diesmal um keine Fälschung handelt. Das Stück ist tatsächlich original so produziert und verschickt worden. Nicht, wie angegeben, im Jahre 1896, sondern am Silvestertag des Jahres 1902. Wie bei mir üblich, bezieht sich das <= 1896 auf die verwendete Ansicht und diese ist uns bereits von zwei anderen Produktionen bekannt, die nachweislich jenes Entstehungsjahr fixieren.
Davon war die rechts abgebildete diejenige mit der bislang größten und besten Qualtität der Marktansicht. Diese wird durch das heutige Stück übertroffen ohne dabei zu Begeisterungsstürmen einzuladen. Immerhin ist die Aufnahme aufgrund einer anderen Drucktechnik nun etwas schärfer und deutlicher.
Senftenberg

Wie schon öfters bei der Vorstellung ähnlicher Produktionen geschrieben: Ich bin überzeugt, daß die Basis der Ansichtskarte eine Art Standard-Klischee war und grundsätzlich ohne irgendeine Ortsansicht ausgeliefert wurde. Vor Ort wurde dann das Lokalkolorit hinzugefügt indem man entsprechende Drucke ausschnitt und auf die Freifläche klebte. Wenn wir uns anstrengen, finden wir sicher weitere Varianten dieser beiden Engel. Jedoch nicht mit einer Aufnahme aus unserem Senftenberg sondern von irgend einem anderen Ort.

Egal! Ich bewerte das Ganze als ein sehr schönes Stück, das man aber tatsächlich nur an Tagen wie diesen bringen kann. Gut daß ich www.gruss-aus-senftenberg.de so lange am Leben erhalten habe, um dies noch zu realisieren.
Was mich dann auch zum ernsten Part bringt... wie immer am Anfang eines jeden Jahres veranstaltet man für gewöhnlich einen Rück- aber auch einen Ausblick in die Zukunft. Wird hier auch nicht anders gehandhabt. Für 2024 kann ich konstatieren, daß es (wie immer: wider Erwarten) doch relativ erfolgreich war. Ich schwitzte mir insgesamt 39 Neues-Seiten mit 139!!! vorgestellten Ansichtskarten/Fotos aus den Rippen. Dazu noch jede Menge "Beiwerk". Aber hallo, wo kriegt man das heute sonst noch geboten? Und noch dazu für "lau"!
Ich konnte mich dabei auf "durchgebrachtes" und eine Handvoll Supporter stützen. Letzteren möchte ich natürlich meinen besonderen Dank für ihre Hilfe aussprechen. Ansonsten wurden zwar einige kleine neue Quellen erschlossen doch grundsätzlich koche ich hier weiter in meinem eigenen Saft. Was durchaus finanzielle Auswirkungen hat. 2024 war zwar nicht das teuerste Jahr in der Geschichte dieses Projekts, landete nach 2023 und 2022 aber nur knapp auf Platz 3. Die Materialbeschaffung gestaltet sich eben zunehmend schwierig und preisintensiv.
Leider setzte sich im vergangenen Jahr auch meine Pechsträhne hinsichtlich Motivation einiger mir bekannter Quellen fort. Die Gründe, warum die Menschen mir eine Mitarbeit versagen sind sicherlich subjektiv und über das ganze Spektrum von Unbeweglichkeit bis hin zu purer Mißgunst verteilt. Schade! Doch ungeachtet dieser Widrigkeiten wird es auch in 2025 hier irgendwie weitergehen.
Über das wie kann und will ich nicht zu viel verraten. Das Geschäft ist viel zu anarchisch, als daß ich einen großen Plan ausgeben könnte.
Eines dürfte aber so sicher wie das Amen in der Kirche sein: Ich werde auch zukünftig diese Internet-Seite dazu verwenden, ungefragt meinen Senf zu Aktivitäten geben, die im weitesten Sinne mit der Erforschung/Darstellung unserer lokalen Heimatgeschichte zu tun haben. Schließlich muß man ja nach rechts und links schauen und beobachten was die Konkurrenz so veranstaltet. Davon lasse ich mich auch durch das zwischenzeitliche Aufflackern des Interesses an meiner Arbeit durch die Senftenberger Stadtverwaltung nicht groß beeinflussen. Daß letzteres nicht nur ein Strohfeuer war, muß sich nämlich erst noch herausstellen. Und selbst dann bin ich immer noch unabhängig genug, mein Urteil - andere nennen es "Klugscheißerei" - zum Besten zu geben.
Von besonderem Interesse sind für mich dabei in nächster Zeit die Fertigstellung des "Rundgangs Gartenstadt Marga" - hier fehlt bislang immer noch mindestens der multimediale Content - und eine neue/veränderte Ausschreibung der Senftenberg-Chronik. Nach dem abrupten Stop Ende November 2024 müsste zwangsläufig binnen kurzer Zeit dort wieder Fahrt aufgenommen werden.

In diesem Sinne!

2025 - Lasst die Spiele beginnen!