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Aufnahme <= 1928 Sammlung Matthias Gleisner (Schenkung B.Neitzel)
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Senftenberger Anzeiger (1928)
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Aufnahme <= 1928 Sammlung Matthias Gleisner (Schenkung B.Neitzel)
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Bekommt man derart exklusive Fotopostkarten unverhofft geschenkt, ist die Freude natürlich doppelt groß. Vielen Dank der edlen Spenderin!
Wer es nicht erkennt, wir befinden uns in der Senftenberger Kreuzstrasse 24. Zweimal wurde das Geschäft Carl Koch abgelichtet. Da keines der
beiden Fotos irgendwelche verwertbaren Beschriftungen enthält, kann ich bezüglich einer Zeitbestimmung nur mutmaßen. Sicher ist, das wir uns in beiden
Fällen vor oder in 1928 befinden. Anhand dieser
Vergleichsaufnahme, die sicher auf <= 1928 datierbar ist, kann man erkennen, dass sich an der Fensterfront des Ladens im Laufe der Zeit einiges änderte.
So wurde zum Beispiel der Eingang weiter nach rechts verlegt. Außerdem bin ich mir sicher, dass die rechte Abbildung früher als die linke angefertigt
wurde. Das mache ich an der Straßenbeleuchtung fest, die rechts zentral über dem Eingang angebracht ist. Links fehlt diese vollkommen, wie auch auf der
Vergleichsaufnahme aus <= 1928.
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Die 1400. archivierte Abbildung stellt, wie es mittlerweile Tradition ist,
einen "musikalischen Showact" dar. Da mir die diesbezüglichen Motive mittlerweile
ausgehen und ich das einzige verbliebene große Orchester für die 1500 aufsparen
möchte, präsentiere ich heute nur das "kleine Besteck".
Wobei der musikalische Part eher Beiwerk ist, denn wir sehen auf der Fotopostkarte
eine Anzahl Verwunderter, die im Vereinslazarett Senftenberg gesund gepflegt
wurden. Die entsprechende medizinische Betreuung in Form von Krankenschwestern
durfte ebenso aufs Bild wie Trommel, Tamburin, Knopfharmonika und Teufelsgeige, die
offenbar für ein wenig Abwechslung im Krankenhausalltag sorgten.
Ob aber Vizefeldwebel Matter, der Einsender des folgenden Leserbriefes, auch
auf dem Foto abgelichtet ist, lässt sich wahrscheinlich nicht mehr klären...
- Senftenberg, 23.April. (Eingesandt.) Im Interesse des hiesigen Krankenhauses
und der darin befindlichen Verwundeten bitte ich um Aufnahme folgender Zeilen: Dem
geehrten Publikum von Senftenberg und Umgegend erlaube ich mir mitzuteilen, daß die
Gerüchte über das Krankenhaus, und die Verwundeten betreffend, vollständig unwahr
sind. Ich wurde schon oft gefragt, ob wir auch gut behandelt würden, ob wir satt zu
essen bekämen und ob wir auch die Liebesgaben erhielten, die dem Krankenhaus zur
Verfügung gestellt würden. Mehrere Herren haben mir offen gesagt, daß sie schon
gehört hätten, es wäre nicht der Fall. Ich erkläre daher folgendes: Wir werden von
unseren Schwestern mit größter Liebe und Sorgfalt gepflegt. Oft mag es den vielbeschäftigten
Schwestern schwer fallen, aber mit wahrer Aufopferung tun sie ihre Pflicht. Gerade
die Schwerverwundeten empfinden dieses am angenehmsten, da sie ganz und gar auf die
Schwestern angewiesen sind. Das Essen ist reichlich und schmackhaft zubereitet.
Fast täglich werden Liebesgaben, wie Zigarren, Bier, Kuchen, Eier, Apfelsinen,
Kompott u. dergl. ausgeteilt, und die Bedürftigen erhalten auch Wein. Allen lieben
Gebern spreche ich hiermit meinen herzlichsten Dank aus. Wenn solche Gerüchte
entstehen konnten, so stammen dieselben offenbar nur von solchen, die nie
zufrieden gestellt werden könnten. Ich bitte daher, von heute ab uns mit den anfangs
erwähnten Fragen nicht mehr belästigen zu wollen. Im Auftrage aller im Krankenhaus
befindlichen Kameraden.
Vizefeldwebel Matter
Senftenberger Anzeiger (1915)
Hätten wir das also auch geklärt!
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Aufnahme <= 1915 Sammlung Fred Förster
Postausgangsstempel
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- Senftenberg, 4.Juli. Uebermorgen feiert der Gau 22 (Cottbus) des Deutschen
Radfahrerbundes in unseren Mauern sein Sommerfest, und in Verbindung damit begeht der
hiesige Radfahrer-Verein von 1892 die Feier seines 10jährigen Bestehens. Das aus
Anlaß dieses Doppelfestes entworfene Programm, das im Anzeigentheil unseres Blattes
zu finden ist, verspricht sehr viel des Interessanten und Sehenswerthen und unsere
Stadt wird an diesem Tage der Sammelpunkt so vieler Angehörigen des Radfahrsports
sein, daß hoffentlich die Bitte an die Bürgerschaft, die Häuser zu schmücken und die
altbewärthe Gastfreundschaft aus neue zu bekräftigen, nicht verhallen wird.
Wie sich heutzutage dem Fahrrad die allgemeine Gunst zugewendet hat, wie es mehr
und mehr an Einfluß und Bedeutung gewinnt, so nimmt auch der Radfahrer jetzt eine
ganz andere Stellung ein als noch vor etwa einem Jahrzehnt, wo er bestenfalls als
eine Kuriosität angestaunt, meistens aber mit recht feindseligen Blicken betrachtet
wurde. Das ist, wie gesagt, anders geworden, und der Grund in dieser Aenderung
liegt darin, daß das Fahrrad ein so überaus wichtiges, kaum noch entbehrliches
Beförderungsmittel geworden ist; werden doch bald Diejenigen, die noch nicht
unter die Radfahrer gegangen sind, zu den Seltenheiten gehören. Das Fahrrad dient
aber vor Allem auch den Zwecken der Gesundheit, und wenn Ziel und Maaß gehalten
wird, so wird das Radfahren seine Stellung in den Künsten der Leibesübung, neben
dem Turnen, Schwimmen, Rudern etc., nicht verlieren.
In diesem Sinne begrüßen wir die zahlreich zu erwartenden Gäste mit einem
kräftigen "All Heil" und wünschen ihnen in unserer Mitte recht angenehme und
vergnügte Stunden.
Senftenberger Anzeiger (1902)
Senftenberger Anzeiger (1902)
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6153 Verlag C.G. Grubann. Aufnahme <= 1903 Sammlung Matthias Gleisner
Senftenberger Anzeiger (1892)
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Wie aus dem Namens des Vereins unschwer zu entnehmen, wurde dieser im Jahre 1892 gegründet. Bezüglich des Gründungsaktes,
welcher offenbar kurz und schmerzlos von statten ging, können wir ebenfalls den Senftenberger Anzeiger zitieren:
- Senftenberg, 13.Juni. Die gestern Nachmittag in Mingau's Hotel einberufene Versammlung, betr. Gründung eines Radfahrclubs,
war von 12 Gahrern besucht. Nachdem der Einberufer Herr Grubeninspector Hagemann den Vorsitz, Herr Bernard das Protokollantenamt
übernommen, eröffnete ersterer die SItzung mit einem "All Heil" und theilte den Versammelten den Zweck der Einberufung mit.
Nach kurzer Debatte wurde einstimmig die Gründung eines Clubs unter dem Namen "Radfahrerclub Senftenberg N.-L." beschlossen. Die
nächste Versammlung findet spätestens am 3. Juli im Schützenhause statt, bis zu welchem Termine eine aus 4 Mitgliedern bestehende
Kommission mit dem Entwurf eines Statuts fertig sein soll. Ferner gab der Vorsitzende der Versammlung Kenntniß von der eingegangen
Einladung zum Stiftungsfest (19.Juni) des "Radfahrerclubs Hoyerswerda", sowie von der Anmeldung eines Mitgliedes. Nach Richtigbefund
des Protokolls wurde die Versammlung mit einem dreimaligen "All Heil" geschlossen. Hierauf erfolgte eine Rundfahrt durch die Stadt
sowie eine Fahrt nach Grube Ilse und zurück.
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Kriegswohlfahrtskarte Aufnahme = 1916 Sammlung Matthias Gleisner
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Das Schöne an der Beschäftigung mit so etwas profanem wie Ansichtskarten in der Art wie ich es tue, also nicht nur erwerben und wegheften, ist,
dass man immer wieder etwas Neues lernt. Das gilt für mich genauso, wie (hoffentlich) auch für die meisten, die hier regelmäßig reinschauen. Oder könnte
einer der Anwesenden auf Anhieb etwas zur Nagelung von Kriegswahrzeichen sagen?
Bevor ich stärker auf den entsprechenden historischen Unterbau eingehe, möchte ich zuvor kurz die lokale Geschichte, die mit der heutigen Ansichtskarte
in Zusammenhang steht aufrollen...
- Grube Marga, 4.Juli. Die Nagelungsfeier für das
Kriegswahrzeichen am letzten Sonntag war vom schönen Wetter
begünstigt und nahm einen erhebenden Verlauf. Um 3 Uhr setzte
sich der Festzug von der Schule aus unter Vorantritt der
Kapelle des 2. Ers.-Bat.Inf.-Reg. Nr.52 aus Cottbus in
Bewegung und kam bald an an seinem Bestimmungsort, dem
Garten des hiesigen Gasthauses, an. Nach Vortrag eines
stimmungsvollen Liedes durch den hiesigen Männer-Gesangverein
hielt Herr Pastor Bödrich mit weithin hallender Stimme die
eindrucksvolle Festrede, endend mit dem Kaiserhoch, in
welches die Erschienenen begeistert einstimmten. Nach wenigen
einleitenden Worten fiel die Hülle von dem wirklich wundervollen
Kriegswahrzeichen, das eine Zierde der hiesigen Kirche wird.
Von Herrn Kleffel hier entworfen und Herrn Bildhauer Riediger-Görlitz
geschnitzt, macht es einen ungemein würdigen und wuchtigen
Eindruck.
Bald traten die ersten zur Nagelung an und während des ganzen
Nachmittags und bis in den späten Abend hinein hörte man immer
wieder die Hammerschläge von Klein und Groß. Jeder erhielt eine
Urkunde für die stattgefundene Nagelung mit dem Bilde des
Wahrzeichens. Bald füllten sich die ersten Felder und charakteristischen
Zeichen des Kreuzes. Namentlich wurden von den hiesigen
Korporationen, von Vereinen und vielen Privaten goldene und
silberne Nägel gestiftet.
Auch die Ilse-Bergbau-Akt.-Ges. beteiligte sich mit einem
erheblichen Betrage. Schon am ersten Nagelungstag gingen als
Erlös für Nägel der Betrag von 1570 Mk. ein. An freiwilligen
Eintrittsgeldern wurden 75 Mk. gegeben und für Postkarten, welche
bereitwillig junge Mädchen und Kinder vetrieben, ging die Summe
von 90 Mk. ein, sodaß der erste Tag mit der schönen Einnahme
von insgesamt 1735 Mk. abschloß. Das Wahrzeichen hat einen sehr
ansprechenden und einladenden Platz im Saale des hiesigen
Gasthauses gefunden, wo die Nagelung fortgesetzt wird. Da der
Zweck ein wirklich guter ist, durch Liebesgaben die hiesigen
Feldgrauen zu erfreuen, wie überhaupt Kriegsfürsorge in der
Gemeinde zu treiben, so rechnet man mit weiterer zahlreicher
Beteiligung an der Nagelung des Kriegswahrzeichens. Allzeit
aber erinnere das hiesige Kriegswahrzeichen die lebenden und
kommenden Geschlechter an die Schwere dieser großen und eisernen
Zeit.
Senftenberger Anzeiger (1916)
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Wer den Text aus dem Senftenberger Anzeiger sorgfältig gelesen hat und Eins und Eins zusammenzählen kann, dem wird klar, dass es
sich bei dem heute vorgestellten Stück um genau jene Postkarte handelt, welche bereitwillig junge Mädchen und Kinder vetrieben.
Laut bildabgewandter Seite kostete ein Exemplar übrigens 10 Pfennige, von denen 9 Pfennige der Kriegsfürsorge zugeführt wurden. Nach heutigen
Maßstäben eine phänomenale Quote! Heutzutage dürfte das Verhältnis zwischen Produktions- und vor allen Dingen Verwaltungskosten zu dem
Betrag, der letztlich bei den Bedürftigen ankommt, genau andersherum sein...
Auch die in dem Zeitungsbeitrag angesprochene Urkunde kann ich digital präsentieren (siehe unten). Postkarte und Urkunde, letztere zwischen
A5 und A4 groß und auf Karton gedruckt, verwenden grundsätzlich das gleiche Motiv. Die Urkunde kommt jedoch insgesamt gefälliger daher,
da das eigentlich Kriegswahrzeichen vor einem Hintergrund platziert wurde und irgendwie "weicher" wirkt.
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Urkunde (Seiten 1, 3 und 4) Sammlung Steffen Marth
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Nachdem wir aus der obigen Beschreibung des 2. Juli 1916 nicht so richtig schlau werden, was dort konkret getrieben wurde, möchte ich auf
meine Eingangsbemerkungen zurückkommen... die mit dem "immer etwas Neues lernen". Gott sei Dank lässt uns das Internet nicht im Stich und
liefert uns die geschichtlichen Hintergründe zur Nagelung von Kriegswahrzeichen oder kurz Kriegsnagelungen...
Als Kriegsnagelungen werden hunderte von Aktionen in Österreich-Ungarn und im Deutschen Kaiserreich bezeichnet, bei denen während des Ersten
Weltkriegs gegen eine Spende ein Nagel in ein dafür aufgestelltes hölzernes Objekt eingeschlagen wurde. Das ab 1915 massenhaft einsetzende
Phänomen ging von der Nagelung der Skulptur eines Wehrmanns im Eisen, auch Eiserner Wehrmann genannt, in Wien aus. Weitere Objekte waren
unterschiedlich ausgeprägt und wurden als Nagelmann, Nagelfigur, Nagelbild, Nagelbrett, Nagelkreuz, Nagelsäule aber auch Wehrschild oder
Kriegswahrzeichen bezeichnet. An den Nagelungen beteiligten sich im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen mit feierlichem Charakter breite
Bevölkerungskreise. Parallel dazu erfolgten in Schulen unter Beteiligung von Schülern Schulnagelungen. Die dadurch eingenommenen Gelder
dienten der Unterstützung von Kriegsopfern, wie Hinterbliebene und Verwundete. Die Einnahmen im geschätzten einstelligen Millionenbetrag
an Mark waren eher nicht entscheidend für den Erfolg der Nagelungen. Weit bedeutender war ihre propagandistische Wirkung, da sie den Patriotismus
und das Gemeinschaftsgefühl der Menschen ansprachen und so zur Stärkung der „Heimatfront“ beitrugen. Ähnliche Nagelungen in kleinerem Umfang
gab es weltweit in Staaten und Regionen, in denen deutschstämmige Minderheiten oder deutsche Auswanderer lebten.
Die Idee der Kriegsnagelungen ging in Anlehnung an den „Stock im Eisen“ am Stock-im-Eisen-Platz von Wien aus und verbreitete sich nicht nur
in Österreich-Ungarn, sondern auch rasant im Deutschen Kaiserreich und anderen Ländern. Durch die geschickte Vermarktung mit den Andenken an
diese Spende und dem aus der anfänglichen Kriegseuphorie entstandenen Drang von Menschen, die nicht mit der Waffe an die Front konnten oder durften,
etwas zum Sieg beizutragen, wurden zum Teil große Summen zugunsten der Kriegerwitwen und Waisen gesammelt. Im Verlauf des Krieges sollten solche
Aktionen den Durchhaltewillen der Bürger stärken. Wer sich an dieser Spendenaktion nicht beteiligte, riskierte, von seinen Mitbürgern als
„unpatriotisch“ oder gar Vaterlandsverräter eingestuft zu werden.
Kriegsnagelungen wirkten als:
- gemeinschaftsstiftende Aktion, um Risse im sozialen Gefüge zu verdecken und die „Volksgemeinschaft“ nach außen sichtbar zu machen.
Eine ähnliche Funktion hatten auch andere Veranstaltungen, wie Festlichkeiten zum Kaisergeburtstag oder Feiern zum Sedantag.
- patriotischer Akt, bei denen die Teilnehmenden ihre Siegeszuversicht, das Vertrauen in die politische und militärische Führung sowie ihr
Opferbereitschaft zeigen konnten. Die Beteiligten zeigten durch den Akt des Nagelns ihre vaterländische Gesinnung.
- Akt der Kraftübertragung in die hölzerne Unterlage durch Hammerschläge. Mit den zum Teil heftig und mit Inbrunst ausgeführten Schlägen konnte
sinnbildlich der Eindruck entstehen, dass die Schläge dem Feind galten, um ihn zu zertrümmern. Derartige Aussagen enthalten zu Nagelungen verfasste
Gedichte, wie „Damit wir zerschmettern mit wuchtigem Streich. Die Feinde ringsum. Für Kaiser und Reich.“
- Kriegswahrzeichen, aus dem ein Fetisch mit magischer Bedeutung wurde. Den Nagelungsobjekten wurden zum Teil übernatürlichen Eigenschaften zugesprochen,
so dass Menschen eine persönliche Beziehung zu den genagelten Objekten entwickelten.
- Akt der Selbstbeschwörung, da das Vaterland den Krieg nicht verlieren könne, wenn so viele Menschen durch das Nageln ihre Opferbereitschaft zeigten, um den Sieg zu erringen.
- Gelübde der Menschen, die nicht an der Front kämpften und sich einsetzten wollten, um den Sieg zu erringen.
- Ehrung der im Krieg Gefallenen in der Vorwegnahme von Kriegerdenkmalen, die beim Aufkommen der Nagelungen 1915 noch nicht aufgestellt waren.
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Genageltes Eisernes Kreuz
Marienkirche - Plau am See
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Von Gemeinden und karitativen Organisationen wurden aus Holz (einige deutsche Quellen erwähnen Eichenholz) gefertigte Figuren (Ritter, Soldaten,
Generalfeldmarschall von Hindenburg und andere) beziehungsweise regionale und nationale Symbole (wie beispielsweise Stadtwappen, Eiserne Kreuze, Säulen)
aufgestellt. Diese Figuren wurden oft von namhaften Künstlern entworfen und geschaffen. Gegen Entrichtung einer Mindestspende durften die Bürger einen Nagel
in dieses Objekt schlagen. Die Nägel wurden in Eisen und Silber, manchmal auch Gold zu unterschiedlichen Preisen angeboten. Die Nägel waren teilweise auch
vergoldet oder versilbert, ihr Materialgegenwert war jedoch stets wesentlich geringer als die dafür zu leistende Spende. Zum Beweis für ihre „patriotische Spende“
erhielten die Spender (je nach Ort und Höhe der Spende) Anstecknadeln, Urkunden oder sonstige Spendenbescheinigungen, die oft mit einer laufenden Nummer versehen
waren.
Mit Kriegsende wurden die Statuen von ihren meist prominenten Standorten entfernt. Manche von ihnen wurden später wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Quelle: www.wikipedia.org
So, und nun melden sich mal alle, die das schon wussten
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