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Sprichwörtlich beim Frühjahrsputz gefunden habe ich die beiden ersten Motive für heute. Beim Reorganisieren meiner Bestände fielen mir zwei
Scans in die Hände, die ich schon so gut wie unter "hatten wir schon" abheften wollte. Das wäre aber ein klarer Fall von Betriebsblindheit gewesen.
Vor meinem geistigen Auge hatte ich diese Ansichtskarte :
... und besagte zwei Motive sind diesem schon verdammt ähnlich. Eines mehr als das andere. Im direkten Vergleich treten dann aber doch schon einige
Differenzen zu Tage. Als penibler Archivar freut man sich natürlich, zwei weitere Abbildungen nachweisen zu können, auch wenn keines der Fotos
wirklich schön oder historisch "erhellend" ist.
Gebr. Grubann, Senftenberg N.-L. Echte Photographie 8308 Aufnahme <= 1928 Sammlung Matthias Gleisner
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Verlag H.Rubin & Co., Dresden-Loschwitz Echte Photographie 13275 Aufnahme <= 1931 Sammlung Erika Fischer
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Aus historischer Sicht ebenfalls keine neuen Erkenntnisse liefern die nachfolgenden vier Ansichtskarten. Ihr Plus ist jedoch, dass sie coloriert
wurden und damit schon einmal erheblich mehr hermachen als die zugrundeliegenden Schwarz/Weiss-Fotografien (ich vermute, dass es von allen auch
zweifarbige Versionen gab, von einem Motiv kann ich dies sicher nachweisen). Ausserdem bekommen wir auf drei der vier Motive ungewöhnliche Sichtachsen
präsentiert.
Verlag C.G. Grubann, Senftenberg, N.L. R.1126 Aufnahme <= 1912 Sammlung Ekkehard Kandler
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Mühlbachs Postkarte. Verlag: Reinhard Rothe, Meissen No.958 R 41790 300371 Aufnahme <= 1924 Sammlung Fred Förster
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Mühlbachs Postkarte. Verlag: Reinhard Rothe, Meissen No.957 R 46199 300370 Aufnahme <= 1924 Sammlung Fred Förster
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Erich Krause, Papierhandlung, Senftenberg, N.-L. Aufnahme <= 1927 Sammlung Matthias Gleisner
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Die obere linke Ansichtskarte des farbigen Konvoluts sticht mehrfach heraus. Es handelt sich um das älteste Stück der vier. Zudem erkennt man bildseitig nicht
unbedingt, dass es sich um eine Ansicht aus Senftenberg handelt. Aufschluss gibt lediglich die Adressseite. Hier kann man lesen:
Senftenberg, N.L. Parthie am Schlosswall
Das mit dem am Schlosswall zweifele ich an. Der ist von der Stelle, wo ich vermute, dass die Aufnahme entstand, doch noch um einiges entfernt. Die Brücke,
die scheinbar aus Birkenstämmen gezimmert ist, haben wir schon auf anderen Ansichtskartenmotiven gesehen. Und das immer in der Nähe des Jahn-Denkmals. Leider
fehlt auf dem Motiv jeglicher Anhaltspunkt an dem man sich besser orientieren könnte.
Das Ansichtskartenmotiv rechts daneben zeigt uns die Steinbrücke, die den Teich in zwei ungleich grosse Hälften teilt, einmal von der Stadtseite aus. Die Richtung
stadteinwärts, wie wir sie auf dem Stück darunter erkennen können, ist die weitaus geläufigere.
Von eben jener Steinbrücke wurde das vierte und letzte Motiv (links unten) aufgenommen. Die Gebäude darauf befanden sich in der Dresdener Strasse. Heute heisst der
Strassenzug "Steindamm" und das Haus rechts existiert leider nicht mehr.
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