Neueres

194 193 192 191 190 189 188 187 186 185 ♦ 184 ♦ 183 182 181 180 179 178 177 176 175 174 173 172 
599  550  500  450  400  350  300  250  200  150  100  50  1  

Älteres




Nicht das Krankenhaus am Rande der Stadt sondern der Tagebau am Rande der Stadt ist das heutige Thema. Daß das Ganze eher Bergbautechnisch ausgerichtet ist, dürfte einleuchten. Trotzdem bediene ich mit den aktuellen Ansichtskartenmotiven gleich zwei Subarchive. Natürlich den Bergbau-Teil, aber auch den Teil Senftenberg denn auf einigen Aufnahmen kann man Teile der rückwärtigen Calauer Straße erkennen. In den seltenen Fällen, in denen man tatsächlich einmal eine Bergbau-Aufnahme ziemlich exakt verorten kann, tendiere ich dazu, die Stücke in die konkreten Subarchive einzuordnen.
Der heutige Ausflug führt uns in den Tagebau "Friedrich Ernst" der Halleschen Pfännerschaft. Dieser befand sich im Nordwesten Senftenbergs und fraß sich kontinuierlich südwärts, was man auf den hier versammelten Aufnahmen teilweise nachvollziehen kann.
In allen Fällen sehen wir einen Doppeltorbagger der Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft (LMG). In der Mehrzahl sehen wir hier ein und denselben Bagger, was man an der aufgemalten 1 erkennen kann. Es ist sogar möglich, daß auch das Großgerät ohne die 1 der selbe Bagger ist, jedoch fotografiert vor der Nummerierung und einer kleinen Umbaumaßnahme (Anbau am Heck). Meine Hand würde ich dennoch nicht für diese Theorie ins Feuer legen.

Bei den ersten beiden Bildern handelt es sich zum Einen um eine klassische Postkarte und zum Anderen sehr wahrscheinlich um ein Firmenfoto. Der Aufdruck LMG läßt diesbezüglich kaum einen Zweifel. Zeitlich ordne ich die Aufnahmen vor den restlichen ein, da man hier zwar schon Bebauung im Hintergrund erkennen kann, von den sicher identifizierbaren Bauten der Calauer Straße sind wir aber noch um einiges entfernt.

Senftenberg
Kunstverlag Reinhard Rothe, Meissen.
R 33128
Echte Photographie
Nr. 1682
Aufnahme <= 1935
Sammlung Fred Förster
Senftenberg
LMG
G872/106
Aufnahme <= 19??
Sammlung Detlef Krumm
Senftenberg
Kunstverlag Reinhard Rothe
(F. Mühlbach), Meissen.
R 71593
Echt Photo Nr. 1696
Aufnahme <= 1935
Sammlung Fred Förster
Senftenberg
Photo-Atelier Ernst Wenzel,
Senftenberg, Calauerstr. 13, Tel. 283
Echte Photographie
c 557
Aufnahme <= 1935
Sammlung Norbert Jurk
Senftenberg
Kunstverlag Reinhard Rothe
(F. Mühlbach), Meißen
R 4672
Echte Photographie
Nr. 1684
Aufnahme <= 1935
Sammlung Matthias Gleisner
Senftenberg
Aufnahme <= 1935
Sammlung Detlef Krumm
Die letzte Ansichtskarte, deren Motiv wir schon in einer beschnittenen Variante aus dem Leporello "10 Bildchen von Senftenberg" kennen, demonstriert uns erneut, wie dicht man zu damaliger Zeit an die Wohnbebauung heranbaggerte. Außerdem kann man erkennen, daß der Bagger neben dem Tiefschnitt gleichzeitig oder im Wechsel auch im Hochschnitt baggerte. Wobei es sich hier nicht wirklich um einen Hochschnitt, sondern vielmehr um einen waagerechten Schnitt handelte. Mit der kurzen Eimerleiter rechts wurde die Rasensohle abgetragen und damit gleichzeitig das Planum bereitet, also die Fläche auf der sich der Bagger in der Folgezeit bewegte.

Bei der überaus engen Nachbarschaft zwischen Senftenberger Bevölkerung und dem aktiven Tagebaubetrieb braucht man sich über rechts abgebildete Bekanntmachungen in der Lokalpresse nicht wundern.

Senftenberg
Kunstverlag Reinhard Rothe,
Meißen
R6133
Aufnahme <= 1935
Sammlung Detlef Krumm
Senftenberg
Senftenberger Anzeiger (1935)

Die Eimerkettenbagger

Th. Krauth, Karlsruhe in "Handbuch des Maschinenwesens" (1937)

 Im Gegensatz zum Löffelbagger stellt der Eimerkettenbagger kein Universalgerät für die verschiedensten Bodenarten dar. Er ist vielmehr das typische Hochleistungsgerät für die leichteren Bodenarten der mitteldeutschen Tiefebene, wobei er allerdings als Hoch- und Tiefbagger in gleicher Weise verwendet werden kann. Er hat seine Heimat in Deutschland und wurde in den ersten 20 bis 25 Jahren nach seinem Entstehen bei den großen Erdarbeiten beim Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes und dann hauptsächlich im Kanalaushub bei Ausbau der norddeutschen Wasserstraßen verwendet. Nach dem vorläufigen Abschluß des Bauprogrammes für die Wasserstraßen anfangs des Jahrhunderts traten für die Eimerkettenbagger andere Arbeiten auf, indem es mit Hilfe dieser Geräte möglich wurde, die bis dahin in der Hauptsache im Tiefbaubetrieb gewonnene Braunkohle in wirtschaftlichem, gegenüber der Steinkohle wettbewerbsfähigen Tagebaubetrieb zu erschließen. Die Umstellung auf den Tagebaubetrieb verschaffte der Braunkohlenindustrie einen ungeahnten Aufschwung; sie verlangte aber mit der Zeit eine immer weiter fortschreitende Vergrößerung und Vervollkommnung der Eimerkettenbagger, die heute in größtem Umfang beim Abräumen des Deckgebirges der Braunkohlentagebaue und bei der Gewinnung der Braunkohle selbst verwendet werden und von hier aus, allerdings vereinzelt, auch nach Nordamerika, Australien und Rußland gekommen sind.
 Bei den wenige Jahre nach dem Weltkrieg wieder aufgenommenen großen Wasser-, hauptsächlich Kanal- und Binnenhafenbauten haben jetzt wieder in Wechselwirkung die durch die Braunkohlenindustrie vervollkommneten Eimerkettenbagger der Bauindustrie wertvollste Dienste geleistet und zu dem Gelingen der großen Bauvorhaben in hervorragender Weise beigetragen.
 Beim Eimerkettenbagger wird der zu baggernde Boden durch Eimer, die auf einer endlosen, über einen oberen und unteren Turas laufenden Kette angebracht sind, abgegraben. Bei der Umkehrung über den oberen Turas entleeren die Eimer durch einen Schüttrumpf in die darunter stehenden Förderwagen oder auf ein Förderband.
 Während des Grabens fährt der Träger der Leiterkonstruktion, der Bagger, die Baggerstrosse entlang. Da bei den Normal-Bauarten die Leiter nicht schwenkbar ist, ist der Grabvorgang starr mit der Fahrtrichtung verbunden. Der Bagger kann sich daher nicht wie die Löffel- oder Greifbagger freischneiden.
 Der Eimerkettenbagger gehört zu den stetig (ununterbrochen) arbeitenden Baggern. Er wird auf Schienen und Raupen laufend ausgeführt. Als Antriebmittel kommen sowohl Dampf und Elektrizität als auch Benzin und Rohöl in Frage.
 Das Arbeitsspiel des Eimerkettenwagens wickelt sich folgendermaßen ab:
 1. Die Hauptbewegung ist die Bewegung der Kette. Im Gegensatz zum Naßbagger und zu den älteren Trockenbaggern sind die Eimer der Trockenbagger mit wenigen Ausnahmen offen; sie schneiden und füllen sich die ganze Böschung entlang und nicht nur am Unterturas und laufen gefüllt auf der Unterseite der Eimerleiter entlang.
 2. Um schneiden zu können, muß eine Zusatzbewegung zum Kettenlauf hinzutreten; die Eimerkette wird hierzu durch Absenken der Leiter "eingehängt".
 3. Mit diesen zwei Bewegungen der Kette würde nur eine Rinne gegraben werden. Es muß als dritte Bewegung die Fahrbewegung hinzutreten, um vom "Anschneiden" bis zur tiefsten Leiterstellung eine Prisma abzutragen. Diese Bewegung entspricht dem Scheren beim Naßbagger.
 4. Weitere Schnitte bedingen als vorhergehende vierte Bewegung noch das Gleisrücken, das entsprechend dem Pflügen des Naßbaggers hinzukommt.
 Die Eimerkettenbagger können nach verschiedenen Gesichtspunkten eingeteilt werden:

  I. nach der Art der Fahrbewegung in:
    1. Gleisbagger,
    2. Raupenbagger;

 II. nach der Art der Beladung der Förderwagen in:
    1. Seitenschütter,
      a) mit unmittelbarer Schüttung,
      b) mit mittelbarer Schüttung (durch schwenkbares Förderband);
    2. Portalbagger,
      a) Eintor- (Einportal-) Bagger,
      b) Doppeltor- (Doppelportal-) Bagger;
III. nach der Lage des Planums in:
    1. Tiefbagger,
    2. Hochbagger,
    3. Verbundbagger (Hoch- und Tiefbagger),
    4. Schwenkbagger (Hoch- und Tiefbagger;
 IV. nach der Führung der Eimerkette in:
    1. Bagger mit durchhängender Kette,
    2. Bagger mit teilweise geführter Kette,
    3. Bagger mit geführter Kette;

 In I und II werden grundsätzliche Verschiedenheiten der Bagger gekennzeichnet, in III und IV dagegen nur vorübergehende, da die meisten Bagger mit geringer Umänderung sowohl als Hoch- und Tiefbagger, als auch mit verschieden geführter Kette arbeiten können. Nur die Schwenk- und Verbundbagger sind Sonderkonstruktionen.

Senftenberg
AK_Bgb 022_1
von <= 1902 auf <= 1899
Senftenberg
AK_SFB 843_1
von <= 1928 auf <= 1925
Senftenberg
AK_SFB 844_1
von <= 1928 auf <= 1925

Neueres

194 193 192 191 190 189 188 187 186 185 ♦ 184 ♦ 183 182 181 180 179 178 177 176 175 174 173 172 
599  550  500  450  400  350  300  250  200  150  100  50  1  

Älteres