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Unverhofft kommt oft!
Ich muß gestehen, daß ich schon ziemlich (und freudig) überrascht war, als das rechts abgebildete
Exemplar unlängst auftauchte.
Eigentlich hatte ich nach den zwei relativ bekannten Motiven mit den Ansichtskarten dieser Machart
abgeschlossen. Das war wohl etwas voreilig, denn diese Serie bestand, wie ich mit dem heutigen Tag
zeigen kann, aus mindestens drei unterschiedlichen Stücken.
Nach den Seriennummern 31483 und 31484 kann ich heute damit die Nummer 31482 nachweisen. Leider
tut sich damit keine Lücke in der Nummerierung auf, was uns ziemliche Sicherheit gäbe, daß die fehlenden
Nummern ebenfalls existierten und mit weiteren künstlerisch aufgewerteten Senftenberger Motiven ausgestattet
sind. Ich vermute, daß es mindestens noch die 31481 gab und diese irgendwann vielleicht bei mir
eintrudelt. Daumen drücken!
Während bei den ersten beiden Motiven von der Bahnhofstraße und dem Markt nur ein Verdacht besteht, welche
Originalfotografie der namenlose Künstler als Vorbild nutzte, sind wir bei Motiv Nummer 3 hundertprozentig
sicher.
Das zugrundeliegende Motiv wurde über einen sensationellen Zeitraum von über 30 Jahren immer mal wieder als
Ansichtskarte aufgelegt und wie wir jetzt wissen, auch in einer künstlerisch verfremdeten Version.
Da ich Abbildungen aus dem Umfeld des Schlosswalles schon lange nicht mehr gezeigt habe, halte ich es für
angebracht, das zwischenzeitlich aufgestaute Material bei dieser Gelegenheit gleich noch mit zu veröffentlichen.
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Erich Krause, Buch- und Papierhdlg., Senftenberg N.-L. 31482 G.g. Aufnahme <= 1918 Sammlung Matthias Gleisner

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G.R. Ziethe, Senftenberg N.-L. 12 57990 Aufnahme <= 1911 Sammlung Matthias Gleisner
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Verlag Erich Krause, Senftenberg 87571 Aufnahme <= 1914 Sammlung Matthias Gleisner
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Aufnahme <= 19?? Museen OSL
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Das linke Motiv ist schon durch zwei länger archivierte Varianten ausreichend bekannt. Nun also in der, der Originalfotografie am nächsten
liegenden Version. Das interessanteste Stück für heute ist zweifellos die mittlere Ansichtskarte. Erkennen wir hierauf doch ein "Gebilde", das wir
bislang noch nirgendwo gesehen haben. Ich halte diese Pergola für eine Art Verweil- oder Aussichtspunkt am Schlosswall. Das linke Motiv wurde übrigens
genau von dieser Stelle aus aufgenommen. Ob zu diesem Zeitpunkt die Pergola schon stand ist unklar.
Damit wird deutlich, daß es rings um das Schloß eine ganze Reihe unterschiedlicher Bauformen von kleinen Brücken etc. gab. Dies gilt auch für
die auf der rechten Fotografie erkennbare Brücke. Ich war mir kurzzeitig nicht mehr ganz sicher, ob es sich bei den sieben Fräuleins tatsächlich
um Besucherinnen des Senftenberger Stadtparks handelt. Grund für meinen Zweifel war die Gestaltung des Brückengeländers. Und hier speziell die
gekreuzten Streben unter dem Handlauf. Ich musste ein wenig suchen, um ein Pendant zu finden, war letztlich aber auf AK_SFB 825_1 erfolgreich...

Demnach befand sich diese Brücke in direkten Nachbarschaft zur (damaligen) Dresdener Straße. Die Damengruppe wurde in Richtung Teich aufgenommen.
Mit ein wenig Fantasie kann man links im Hintergrund auch noch einen Zipfel des Pavillons erkennen. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.
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