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In den Kommentaren der vorigen Woche wurde von mir so ein wenig Vorsicht bei der Richtigkeit historischer Messtischblätter angemahnt. Natürlich sind diese Teile
das genaueste und detaillierteste historische Kartenmaterial, das wir kennen. Ganz fehlerfrei sind diese Pläne jedoch nicht! Hinzu kommt, daß solche topographischen
Karten auszugsweise als Grundlage für spätere Lagepläne verwendet und dabei ergänzt wurden. Auch dies erfolgte nicht immer akkurat, weshalb es teilweise in Folge
zu Fehlinformationen kam, die sich dummerweise auch noch lange hielten. Ob das im Fall der Brikettfabrik Marie III so eine Verkettung war, kann ich nicht
mit Gewissheit sagen. Jedenfalls wurde diese Industrieanlage in manchen Publikationen (zum Beispiel "Brikettfabriken der Lausitz" von Friedrich Knauth, 1999) als
Brikettfabrik geführt. Was sie jedoch definitiv nicht war.
Wie nicht anders zu erwarten, ist dies nur der theoretische Unterbau zu einer Handvoll sehr seltener und teurer Ansichtskarten, die mir unlängst dankenswerterweise
zur Verfügung gestellt wurden. |
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Die erste Ansichtskarte offeriert einen Blick in den Tagebau der Grube Marie III, wie er oben im Text kurz
angerissen und auf dem Lageplan gekennzeichnet wurde. Wir dürfen wohl davon ausgehen, daß der in Sauo allseits
bekannte Fotograf Paul Kostrau tatsächlich diesen Tagebau ablichtete. |
Paul Kostrau, Photograph,
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Das was wir oben in einigen Schnittzeichnungen sehen, erhalten wir auf der Ansichtskarte rechts "in natura".
Die hier abgebildete Entladestation der Brikettfabrik Marie I (für alle die, die es nicht bemerkt haben:
wir sind mittlerweile in Reppist angelangt) ist dieselbe, wie auf dem Foto (Fig. 19) innerhalb des Zeitschriftenaufsatzes
zu sehen. Dort jedoch aus der Gegenrichtung. ![]() |
B.860?.
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Es ist anzunehmen, daß von diesen Karten eine beträchtliche Anzahl verschickt wurde. Die wenigsten davon dürften aber 100 Jahre später noch existieren.
Wahrscheinlich wurden die meisten nach Erhalt der avisierten Kohlenlieferung vernichtet. Leider!
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