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Die drei oben dargestellten Ansichtskarten dürften allgemein bekannt sein. Aufgrund der vorliegenden Einsatzzeiten der einzelnen Fahrgastschiffe lassen sie sich
auch ziemlich gut datieren. Die beiden Exemplare links und in der Mitte zeigen die "Nixe", die zwischen 1973 und 1975 auf dem Senftenberger See eingesetzt wurde.
Das 18,9 Tonnen schwere und 19 Meter lange Schiff wurde in der Nacht vom 21. auf den 22. Mai 1973 mittels Tieflader von Wusterhausen/Dosse an den Senftenberger See
gebracht und erlebte seine Jungfernfahrt wenige Tage später anläßlich der feierlichen Eröffnung des Erholungsgebietes am 1. Juni. |
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Dieses moderne Schiff wurde auch auf so mancher Ansichtskarte verewigt, doch dies soll heute (noch)
nicht thematisiert werden. Stattdessen sehen wir auf der, sicher allgemein unbekannten, Ansichtskarte hier rechts nochmals den "Neptun", der offenbar gerade in Niemtsch abgelegt hat und Kurs Richtung Senftenberg/Buchwalde nimmt. Diese Ansichtskartenproduktion ist ziemlich selten und ehrlich gesagt, kannte ich sie selbst bis vor einigen Wochen nicht. Es handelt sich dabei um eine Veröffentlichung des Meißner Verlags Brück & Sohn und zudem um eine Maxikarte im A5-Format. Das große Format dürfte auch der Grund sein, warum diese Produktion vergleichsweise ultra-selten zu finden ist. Während die normalformatigen Karten schnell mit einem kurzen schriftlichen Gruß vom Senftenberger See und einer 10-Pfennig- Briefmarke versehen und an die Daheimgebliebenen verschickt wurden, war das mit den großformtigen Stücken so eine Sache. Sie durften nur in einem Umschlag verschickt werden, wobei das Porto sicherlich auch etwas höher war. Und dann mußte man ja den ganzen Platz auch erst einmal vollschreiben! ![]() Neben der Heckansicht des "Neptun" wartet die Ansichtskarte noch mit drei weiteren Motiven auf, bei denen ich mich spätestens jetzt frage, ob man diese Motive damals in den 1970ern irgendwie attraktiv fand... Aus meiner heutigen Sicht finde ich die meisten Ansichten eher unfreiwillig komisch... die Personen beim Minigolf, die dem Fotografen den Rücken zukehren, oder auf zwei der oberen Ansichten: eine Frau (vielleicht sogar dieselbe?), die mit dem damals unverzichtbaren Einkaufsbeutel quer von rechts nach links in die Optik läuft. Wo kam die eigentlich in dem Moment her? Jedenfalls nicht vom Schiff! |
Brück & Sohn, 825 Meißen
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Ganz "toll" finde ich auch die amateurhafte Retusche auf dem mittleren Einzelmotiv der Mehrbildkarte. Im Bild sehen wir den "Luftikus" mit Ex-Bürgermeister
Flack am Steuer. Den Personen links wurden nachträglich ein paar Beine "angemalt". Keine Ahnung wieso sie ihre eigenen zwischenzeitlich verloren hatten.![]() Aber zurück zu unserer Schifffahrt... mit dem oben kurz erwähnten "Delphin" gibt es ebensowenig ein Ansichtskartenmotiv wie mit dem 1982 in Dienst gestellten "Aktivist". Ein vergleichsweise futuristisch anmutendes Gleitboot der sowjetischen "Sarja"-Klasse, das am 19.12.1981 per Schwerlasttransport aus Finow angeliefert wurde, nachdem man es zuvor vom Kraftverkehr Eisenhüttenstadt erworben hatte. Das Schiff hatte bei einer Länge von 22 Metern und einer Breite von 4,30 Metern einen Tiefgang von 45 cm. Der "Aktivist" war die Ablösung für den "Neptun", der damit außer Dienst gestellt werden konnte. Nachfolgend eine kleine tabellarische Darstellung aller zwischen 1973 und 1990 eingesetzten Motorschiffe. Die technischen Angaben differieren je nach Publikation leicht und können deshalb nur einen Anhaltspunkt bzgl. der jeweiligen Spezifikation darstellen.
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Anknüpfend an die oben via Balken dargestellten Einsatzzeiten der einzelnen Schiffe
möchte ich auf die letzte Ansichtskarte für heute hinweisen. Natürlich ging die Geschichte der Weißen Flotte auf dem Senftenberger See auch nach 1990 weiter... 1991 wurde die MS "Santa Barbara" in Betrieb genommen. Das Boot ist der MS "Glück Auf" ziemlich ähnlich. Beide, die "Glück Auf" und die "Santa Barbara" befuhren danach bis 1994 den Senftenberger See bis das ältere der zwei aus wirtschaftlichen Gründen ausgemustert wurde. Die "Glück Auf" fand als "Seelust" eine Anschlußverwendung in Plau am See. Die "Santa Barbara" hingegen zieht bis auf den heutigen Tag ihre (Senftenberger) Seerunden. Seit Anfang Juli 2016 unterstützt vom Solarkatamaran "Aqua Phoenix", der auch den benachbarten Geierswalder See ansteuert. |
BILD UND HEIMAT - REICHENBACH (VOGTL.)
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