W.Peipers & Co., Cöln
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Nachdem bereits die versammelte Konkurrenz ab ca.
1910 Reklame für diese neumodischen "Automobil-Fuhren"
machte, zog auch Brodack im Jahr 1913 nach. Dies
wird in der nebenstehenden Anzeige auch explizit im
Text und bildlich herausgestellt. Auf der Papptafel
ist davon weit und breit nichts zu sehen und ich glaube,
dass dies geschehen wäre, hätte Brodack zu dieser Zeit
bereits derartige Transportmöglichkeiten angeboten.
Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass die Reklame erst
nach 1907 hergestellt wurde, denn im August 1908 machte
Max Brodack im Senftenberger Anzeiger auf folgendes
aufmerksam:
Hierdurch gestatte ich mir den werten Einwohnern von
Senftenberg und der Umgegend ganz ergebenst
anzuzeigen, daß ich mein Fuhrgeschäft auch auf das
Und eben jenes "Leichenfuhrwesen" wird auf der Reklametafel angepriesen. War die Datierung schon in gewisser Weise Detektivarbeit ist die Frage der Örtlichkeit des verwendeten Fotos derzeit unbeantwortet. Ich würde es als extrem unwahrscheinlich einstufen, dass das Bild nicht in Senftenberg gemacht wurde. Allein ich konnte bislang keine Parallelen zu mir bekannten Gebäuden finden. Die auf der Tafel angegebene Westpromenade 1 schliesse ich jedoch definitiv aus. Das Problem ist, dass Brodacks eine ganze Reihe von Immobilien im Senftenberger Stadtgebiet besassen bzw. bewirtschafteten. Neben besagter Westpromenade 1 können wir ihren Namen auch mit der Bärengasse und der "Weintraube" im Norden der Stadt in Verbindung bringen. Ausserdem gehörte ihnen wohl auch ein Gebäude im Dubinaweg. Gut möglich, dass es sich dabei um jenes Haus auf dem Foto handelt. Dieser Teil der Stadt ist nur bislang leider völlig undokumentiert, weshalb ich auf keinerlei Vergleichsmaterial zurückgreifen kann. |
Erich Krause, Papierhdlg.,
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Photo Kunstverlag Paul Bäcker,
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In dem kürzlich in Umland umbenannten Archiv geht es mit einer frühen Postkarte aus Reppist weiter. Ohne Verlegerangabe gehe ich davon aus, dass diese Exemplare von dem auf der Karte abgebildeten "Warenhaus Otto" vertrieben wurden.
Aufnahme <= 1909
Sammlung Norbert Jurk
... Aber auch das Stadtinnere rund um den Marktplatz hat sich aufgehellt. Alte Gebäude, die den Stempel der Zeit recht deutlich und wenig augengefällig trugen, haben schönen Neu- und Umbauten Platz gemacht. Neue, helle Häuserfronten haben manches früher so griesgrämig ausschauende Haus in lachende Heiterkeit getaucht. Nur der überhohe Laternenmast auf dem Markt dient wohl mehr der Zweckmäßigkeit als dem guten Geschmack, darf aber, wie man mir mit Stolz versicherte, für sich den Ruhm in Anspruch nehmen, der höchste Beleuchtungsmast der Niederlausitz zu sein....
Dieser Auszug aus einem (erfundenen?) Leserbrief an den Senftenberger Anzeiger aus dem Jahr 1936 bringt für mich das ambivalente
Verhältnis der Einwohner und Besucher Senftenbergs zu besagtem Laternenmast in der Mitte des Marktplatzes auf den Punkt. Auch muss man
sich fragen, ob die die spätere Titulierung des zentralen Lichtspenders als "Langer Herrmann" anerkennend und stolz oder vielleicht
doch eher spöttisch oder sogar abfällig gemeint war. Ich tendiere zu letzterem! Selbst die Postkartenhersteller hatten sich, wie ich unlängst ermittelt habe,
gegen das Bauwerk verschworen... Aber sehen Sie selbst!
So kennen wir dieses Postkartenmotiv bereits...
Und nun schauen Sie sich einmal die folgende Variante an...
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Verlag Schöning & Co., Lübeck
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Hier wurde der Mast einfach aus dem Bild retuschiert. Den Vogel schiesst jedoch Version 3 ab!
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G.R. Ziethe, Buchhandlung,
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Eingekürzt und mit einer völlig verkehrten Spitze versehen. Welchen Grund könnte es für diese nachträglichen Manipulationen gegeben haben? Ausser vielleicht die Anzahl der Motive auf www.gruss-aus-senftenberg.de künstlich in die Höhe zu treiben?

Was mir in letzter Zeit eindeutig zu kurz kam?

Immer nur diese zweifarbigen Ansichten. Diesen Mangel möchte ich mittels AK_SFB 192_3 beheben. Von diesem Motiv gibt es neben den nunmehr drei archivierten Fassungen mindestens noch eine weitere Variante.