Nach einer langen Folge ausschliesslich Senftenberger Postkarten folgt heute mal wieder eine aus Grube Marga. Das sichere Datum <= 1935 müsste/könnte man wohl um einiges nach unten korrigieren, denn ich glaube nicht, dass der Verlag nach dem Tod von Brunislaw Pulczynski im Jahre 1929 noch weiter betrieben wurde. Zum Motiv ist anzumerken, dass das natürlich vom Dach der Kaiserkrone aufgenommen wurde und das wir hier erstmalig den kleinen achteckigen Musikpavillon im Garten sehen können. Zu meiner Zeit befand sich an dieser Stelle ein rechteckiges Etwas und auch die Pergolen waren da schon lange zugemauert und durch Bibliothek, Sparkasse und Mütterberatung belegt. |
Verlag Br. Pulczynski,
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Den Hersteller der heutigen Postkarte muss ich bis auf weiteres schuldig bleiben, ich tippe jedoch auf Emil Weissgärber. Die Karte befindet sich fest verklebt in einem exklusiven Fotoalbum, welches die Geschichte der Firma Wesenfeld bebildert (zumindest bis zum Jahr 1939). Dieses Album wurde mir freundlicherweise von Frau Inge Franz-Langer zur Verfügung gestellt. 1000 Dank dafür! Mit Hilfe besagten Albums ist es möglich die Abbildung zeitlich einzuordnen: Die Ansichtskarte zeigt eine Aussenansicht, die ich "Wesenfeld - V3" nennen möchte und die von 1928 - 1939 Bestand hatte. Zu den drei weiteren Inkarnationen der Gebäudefront werde ich zukünftig und peu-a-peu zurück kommen.
Senftenberger Anzeiger (1933) |
Aufnahme <= 1939
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Wir werden wohl nie erfahren, wer die honorigen Herren waren, die sich auf AK_SFB 528_1 in Stellung brachten. Dass sie etwas mit dem Bau der Freisesiedlung, der in den Jahren 1922 - 1924 auf Initiative der Siedelungsgesellschaft für den Reichsbahndirektionsbezirk Halle (S.) vonstatten ging, zu tun hatten, dürfte jedoch niemand ernsthaft bezweifeln.
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Aufnahme <= 1924
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Wir bleiben heute weiträumig in dem Gebiet, welches mit der gestrigen Karte vorgegeben wurde. Die Abbildung links unten zeigt das Haus Calauer Strasse 21, welches wir unlängst auch auf einer anderen Postkarte verewigt fanden, nämlich auf dieser...
Die obere, mit "Panorama" betitelte Ansicht macht mir noch etwas Kopfzerbrechen. Ich bin mir
jedoch relativ sicher, dass wir hier einen Blick aus Richtung Nordwesten in Richtung Stadtinneres
erhaschen. Die Schornsteine in der Mitte müssten demnach zu Friedrich Ernst (Impuls)
gehören. Der Schornstein ganz links demzufolge zu Henckels Werken (Morgenrot). Zwischen
den beiden rechten Häusern ist noch ein kleinerer Schornstein erkennbar, der sehr gut passen würde.
Dort müsste man nämlich nach meiner Theorie Hertrichs Dampfmühle verorten. Das heisst, dass
die Häuserzeile durchaus zur Mittelstrasse gehören könnte. Ich kenne mich leider in dieser Ecke nicht
so gut aus und auch Vergleichsmaterial ist derzeit nicht zur Hand. Deshalb wäre Hilfestellung mehr als
willkommen. |
Verlag Hugo Opitz, Dresden-Leubnitz
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AK_SFB 527_1 erinnert uns daran, dass es immer noch keine befriedigende Antwort auf die Frage nach der fehlenden Kirchturmuhr gibt. Nicht mal ansatzweise! Hat jemand eine Idee? Es gibt übrigens eine Diskrepanz bzgl. der Bezeichnung St. Josef - Haus. Der Kartentitel macht aus dem klar und deutlich erkennbaren Josef einen Joseph...
Verlag Schöning & Co., Lübeck
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Aufmerksame Besucher der Seite haben natürlich längst gemerkt, dass ich ein ähnliches Bild vor einigen Monaten hier vorgestellt hatte. Ähnlich aber nicht gleich! Rolf Schulze stellte mir nicht nur diese seltene Privatpostkarte zur Verfügung. Er wies mich zudem auf einen Fehler im damaligen Posting hin, den ich jedoch getrost an den Setzer jener Druckerei weitergebe, die damals das Senftenberger Einwohnerbuch herstellte. In der Auflistung der Hausbewohner schrieb ich den Namen Kalläue ab, der jedoch richtig Kalläne lauten muss. Für die Allgemeinheit nichts Weltbewegendes, für Rolf Schulze jedoch dahingehend von Relevanz, als dass auf dem heutigen Motiv Frau Kalläne, nebst Töchterchen auf dem Arm zu sehen ist. Rolfs Grossmutter und Mutter! Anhand des Geburtsjahres der Kleinen (1911) können wir das Datum der Aufnahme auch ziemlich exakt bestimmen. Was Rolfs Grossvater angeht, soll dieser der Überlieferung nach ein ziemlich umtriebiger Bursche gewesen sein, der sich neben Schaffner und Schlosser auch mal als Fleischer ausprobierte. Das stimmt, wie man nachfolgendem Inserat entnehmen kann.
Senftenberger Anzeiger (1925)Die Unternehmung schien einige Jahre gut gegangen zu sein. Das Senftenberger Einwohnerbuch von 1929 listet für den Herrmannsplatz 8 immer noch Herm. Kalläne, Fleischerei. Um keine Verwirrung zu stifen: das heutige Bild zeigt die Sauoer Strasse 22 in der Familie Kalläne im Jahre 1912 wohnte. Die anderen Personen haben wir teilweise auch schon auf der anderen (undatierten) Fotografie gesehen. Ich würde fast so weit gehen und behaupten, dass beide Aufnahmen in einem sehr engen zeitlichen Rahmen gemacht wurden. |
Aufnahme <= 1912
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Ansichtskarten vom Senftenberger Markt und in dieser "Machart" hatten wir schon einige. Diese waren ausnahmslos auf vor 1900 datierbar. Beim heutigen Neuzugang ist dies nicht absolut sicher, aber höchst wahrscheinlich. Trotzdem: <= 1902.
Senftenberger Anzeiger (1902) |
Verlag: C.G. Grubann
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